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Corsair XTM70 Extreme Performance im Test – Spitzenplatz nur knapp verfehlt aber wirklich gut und leider auch arg teuer

Wichtiger Hinweis

Ihr seid zwar bald erlöst, aber auch diesmal gilt noch: Die Chartsgrafiken in diesen ersten Tests sind noch statische Grafiken, aber ich werde, analog zur damaligen Lüfterbank, später auch auf interaktive Grafiken setzen. Das muss aber erst noch alles programmiert werden.

Die Wärmewiderstände Rth

Beginnen wir mit dem wichtigsten Aspekt, dem Wärmewiderstand Rth. Da ich die Apex nicht gegen die Referenz setzen kann, weil sich ja selbst die Referenz ist, nutze ich stellvertretend eine zweite Paste, die ich auch zum Kalibrieren verwendet habe, die DOWSIL 340. Das ist in der Industrie eine gern genommene Konstante, die allerdings nicht für CPUs oder GPUs geeignet ist. Sie ist allerdings sehr leidensfähig, also langzeitstabil, und birgt keine Überraschungen. Die wichtigste Eigenschaft von Rth ist, dass dieser schön linear mit der Schichtdicke korreliert, während die Wärmeleitfähigkeit eine ganz andere Kurve beschreibt und alles andere als linear bleibt.

Uns interessieren auf der CPU Schichtstärken von 200 µm und darunter, bei der GPU sind es meist 100 µm und weniger, je nach Bending. Alles andere ist eigentlich für die Galerie. Manche Hersteller geben auch hier den reinen, idealisierten Bulk-Wert an, aber das ist komplett weltfremd. Die Thermalright TF8 war die bisher beste Paste, auch wenn man beim Applizieren mittelhohe Skills braucht. Allerdings ist die Corsair XTM70 Extreme Performance kaum schlechter, lässt sich aber besser auftragen. Auch ohne Applikator. Deshalb ist das für mich eher ein Unentschieden, zumal unter 50 µm der Vorteil bei der Corsair XTM70 Extreme Performance liegt. Wenn auch nur hauchzart.

Ich habe nun noch einmal die relevanten Schichtstärken von 200 bis 50 µm als Balkendiagramm für Rth im Vergleich der Pasten:

Kontrollkurve des Rth in der TIMA Analyse

Im Dateninterface kann man die ermittelten Werte noch einmal kontrollieren und für die Ermittlung die abweichende Werte (hier alles ab 25 µm abwärts) abwählen.

Minimal mögliche Schichtdicke

Aber zumindest wollte ich wissen, wie weit man mit ordentlich Druck gehen kann. Ich hätte das Ganze auch mit 300 N pressen können, aber da ändert sich dann nichts mehr. Doch welche minimale Schichtstärken können noch erreicht werden? Die rund 8 µm sind richtig gut, werden aber est nach einigen Minuten final erreicht. Die Paste braucht also einen gewissen Zeitraum für einen “Burn-In”, in diesem Fall die Verdrängung. Gestartet ist diese Paste bei 11.

Interface Resistance

Was auch noch interessant scheint, ist der Kontaktwiderstand, also in unserem Fall der Interface-Widerstand. Hier sieht man nämlich, wie gut sich die Oberfläche der Paste an die Kontaktflächen (IHS, Heatsink) “anschmiegt”. Auch diese Werte sind gut vergleichbar und aussagefähig,  da es immer dieselben, kalibrierten Referenzblöcke sind. Gröbere Mahlgrade bzw. eine ungünstigere Mikrostruktur können genauso ein negativer Faktor sein, der dann den effektiven Wärmewiderstand und damit auch die Leitfähigkeit beeinflusst, wie zu niedrige Temperaturen und eine zu hohe Viskosität. Alles unter 20 ist akzeptabel und unter 10 beginnt die Spitzenklasse.

 

Kommentar

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echolot

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Die Liste füllt sich. Label in bezug auf was? Was für Kriterien neben Wärmewiderstand?

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Igor Wallossek

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Wärmewiderstand bei den RELEVANTEN Schichtstärken und Interface-Widerstand. Ob ich das Verhalten unter 20 micron mit reinnehme, muss ich noch evaluieren.

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T
TheSmart

Veteran

432 Kommentare 216 Likes

Für den Performancespitzenplatz hat es nicht ganz gereicht, aber immerhin für den Preisspitzenplatz ;)

Labels anstatt Awards..weil? ... Deis vor allem OEM-Produkte sind und die Hersteller, wie bei den Netzteilen, meist gar nichts selbst produzieren, sondern nur dazu kaufen?

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RedF

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Awards würde ich auch erst geben, wenn ich genug Überblick über den Markt habe.

So könnte z.b. jede Woche ein Performance König auftauchen, da hat der Award keinen Wert.

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Igor Wallossek

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10,485 Kommentare 19,652 Likes

Was bringt EUCH ein Award? Diesen Schrott gibt es inflationär und die meisten Seiten nutzen es eh nur für die Monetarisierung. Für die HERSTELLER ist das eine willfährige Marketing-Hilfe, die aber für EUCH nullkommanichts aussagen dürfte, weil die Kriterien eher subjektiv sind.

Bei den Netzteilen ist es ja auch transparent und ehrlich, wenn man mal von 80Plus.org und deren laxen Regeln absieht. Die physikalischen Grenzen und vertretbaren Rahmenbedinungen kenne ich genauso gut, wie die Prognosen der eigentlichen Hersteller, was für welchen Taler auch in absehbarer Zeit noch machbar und vertretbar ist. Groß über 5 W/(m·K) wird es nicht geben und die Wärmewiderstände in den Bereichen zwischen 25 und 200 µm sind viel wichtiger, da diese Kurve wenigstens linear ist. Zusätzlich zu diesen Bewertungen wird es ein subjektives 5-Sterne-System von zu flüssig bis zu fest geben, was die Anwendbarkeit bzw. den Skill-Level betrifft. Von dem kann man dann sogar indirekt auf die Langzeithaltbarkeit schließen. Nur hat das im Label nichts zu suchen. Messungen und Empfindungen darf man nicht vermischen ;)

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Y
Yoshi

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Awards bringen niemandem, außer der jeweiligen Marketingabteilung, etwas. Das halte ich auch nicht für zielführend...

Es gibt "stumpf" verifizierbare Kriterien, die für jede Paste gleich sind und daraus kann man Informationen ableiten. Cybenetics als Vorbild zu nehmen, ist sicherlich nicht verkehrt.

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B
Besterino

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Ist das nun eigentlich die tolle xapply-Folie oder hat Corsair da noch schnell was eigenes zusammengeschustert?

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Techniker Freak

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@Besterino
Da hat Corsair etwas ähnliches bei 3M eingekauft. X-Apply sieht anders aus.

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echolot

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Ein Igor Farblabel. Bronze, Silber Gold oder grün, gelb, rot. :unsure:

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xXx0815

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15 Kommentare 9 Likes

Also ist das entgegen der Aussagen in einem anderen Thread wohl doch nicht so aufwendig zu entwerfen. Wäre ja witzig die Schablone mal zu testen.

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Igor Wallossek

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Black (Approved), Bronze, Silber, Gold und ggf. Platin (ab 5 W/mK und Einhaltung der Gold-Werte)

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Igor Wallossek

1

10,485 Kommentare 19,652 Likes

Corsair nimmt das gleiche Design, wie auf den eigenen Kühlern. Die Form ist aber eher der Corporate Identity angedient ;)

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x
xXx0815

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15 Kommentare 9 Likes

Jo, why not, die Form ist für die Application auch zweitrangig. Das Verhältnis der Positiv/Negativfläche ist wichtig (wie du auch geschrieben hast) Ob Dreiecke, Rechtecke, Kreise, whatever ... Thermaltake nutzt übrigens 6-Ecke ...

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S
SpotNic

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Du bekommst gleich wieder nen seitenlangen Beitrag, warum die Form nicht egal ist (ich sehe das aber genauso) 🤪 :LOL:

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Igor Wallossek

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Der Abstreicher geht ganz gut.

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RedF

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4,888 Kommentare 2,717 Likes

und RGB! (für Glow in the Dark Pasten)

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skullbringer

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311 Kommentare 332 Likes

Die Form bzw. Positiv/Negativ-Anteil ist doch nur dann relevant, wenn der Anpressdruck konstant und nicht variabel ist.

Anhand der minimalen Schichtdicke bei bekanntem Anpressdruck, die in den Reviews eh schon ermittelt werden, ließe sich wiederum auf die Viskosität und damit den idealen Positiv/Negativ-Anteil bei Montage von Paste A auf CPU X mit Kühler Y zurück rechnen.

Jetzt bräuchten wir bloß noch "dynamische Schablonen", die sich abhängig von der Viskosität, der individuellen Konvexität der CPU und des Kühlers und dem generierten Anpressdruck automatisch generieren. In 5 Jahren liegt dann jedem high-end CPU Kühler ein 3D Scanner bei... :D

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echolot

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1,118 Kommentare 875 Likes

Titanium nicht vergessen.

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Martin Gut

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7,955 Kommentare 3,710 Likes

Dann muss aber auch das Metall des Labels in der Paste vermalen sein, oder zumindest das Metalloxid als Mineral. Dann sind die höheren Labels wirklich was Wert. ;)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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