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Corsair MP700 PRO SE PCIe 5.0 NVMe M.2 SSD im Test: Schnell, aber eine gute Kühlung ist Pflicht

Kühlung

Auch die Corsair MP700 Pro SE 4TB verfügt rückseitig über in Klebesiegel, das man nur verlustbehaftet lösen kann. Wer seine Garantie behalten will, sollte den Aufkleber drauf lassen und sein Spielzeug nicht zerlegen. Das frontseitige Label ist allerdings Murks. Denn es kühlt nicht, obwohl man eine Art “Graphen”-Pad im Inneren nutzt. Die beiden Klebeschichten innen und außen machen den Vorteil komplett zunichte, denn es isoliert eher, als es die Wärme leitet. Außerdem ist der Kleber nur mit einer Heißluftpistole ablösbar, was bei den Modulen und dem Controller ohne jeglichen Underfill schon grenzwertig ist.

Betrachten wir mal den Bereich des Label-Inneren, den ich von der Klebefolie befreit habe und ja, das meiste Ist Kohlenstoff, dazu eine Art Polymer.

Ich habe einen großen Kühler mit drei Heatpipes draufgeschraubt, dazu Pads von Fujipoly (besser geht es nicht) genutzt und den Luftquirl absichtlich NICHT angeschlossen, um Chancengleichheit herzustellen. Denn auch der Kühler von Graugear lässt sich bestens passiv betreiben, wenn auch nur ein Hauch eines Lüftchens in der Umgebung spürbar ist.

Temperaturverhalten und Leistungsaufnahme

Die gemessenen Temperaturen im Idle und leichten Betrieb (z.B. während des Gamings oder dem Arbeiten in Office) im expliziten, passiven Modus ohne extra Lüfter in der Nähe sind durchaus ok. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass der Controller stets heißer wird als der NAND, vor allem unter echter Last. Die erzeugt man beim Gaming eher weniger. Entweder, man nutzt Workstation-Anwendungen oder man klont mal eine SSD bzw. streamt in maximaler Auflösung im Videostudio auf diese SSD. Dann wird es beim Einsatz als Ziel-Medium etwas wärmer.

Die Temperaturen im Gehäuse (Fractal Meshify) sind sogar etwas niedriger als im offenen Aufbau, weil die Lüfter im Gehäuse selbst  im Idle ohne CPU-Last noch einen ausreichenden Luftzug produzieren. Im offenen Aufbau ging es nach über einer Stunde Dauerlast und ohne Ventilation auch mal bis rund 65 °C, aber das muss man erst einmal so provozieren. Protokolliert wurde diesmal mit HWInfo64 und eigenen K-Sensoren. Mit einem anderen Kühler hätte die SSD von Corsair sicher auch kühler laufen können, aber auch so sind die Temperaturen durchaus gut. Mit aktiviertem Lüfter liegen wir dann unter 50 °C, aber die Geräusche… Nein, besser nicht.

Die Temperaturen ergeben sich natürlich aus der Leistungsaufnahme, die im Idle moderat bleibt und nur bei mittlerer Last auf bis zu 9 Watt und unter Volllast auf rund 12 Watt ansteigt. Peaks beim Klonen gehen dann auch schon mal bis knapp 13.3 Watt, aber das ist eher eine Ausnahme. Hier stimmen Datenblatt und Messung also überein.

 

Kommentar

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T
TheSmart

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Das übliche Corsair-Problem halt.
Die Produkte sind meist recht gut.. aber die Preise..
Sind eine Katastrophe^^

Wobei ich mir wohl selbst für 620 Euro keine SSD kaufen würde. Mal ganz davon abgesehen.

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DigitalBlizzard

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Gute Komponenten und solide Leistung, ob's wirklich Sinn macht wird der reale Handelspreis zeigen.
Was wieder irritiert, ist die absurde Temperaturorgie, nur mit riesen Kühler zu händeln.
Da warte ich lieber das neue SkHynix SSD ab, dass mit dem neuen Chipset auch die Temperatur regelt und ohne Kühleraufbau hinkommt.
@Igor Wallossek im Titelbild ist Dir die Spatium reingerutscht, ich nehme das mal als Empfehlung weil sie zumindest als Frozr auch nen fetten Kühler hat und nur 350-400€ kostet 🧐 und im Prinzip real identische Leistungen bringt.

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D
Denniss

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Was wird da eigentlich so heiß, der Controller, der NAND oder beide?
Wenn man dafür so einen riesen Kühlturm braucht machen PCIEe-SSD für mich keinen Sinn. am besten noch mit so nem Mini-Miefquirl drauf

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M
Massaker

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Temperatur- und Materialanalyse wie immer 1a und einzigartig im Netz... Und wieder viele Kleinigkeiten, wo ich "stolperte" (über den pSLC-Abschnitt rege ich mich nicht mehr auf):
Da wurde sicherlich Heatspreader gemeint.
Es sind 370,7 GiB oder ca. 398 GB.
370 GiB entsprechen ziemlich genau 9%, wenn man reale NAND-Kapazität von 4096 GiB als 100% betrachtet.

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Igor Wallossek

1

10,485 Kommentare 19,652 Likes

Der E26 frisst allein um die 6 bis 7 Watt. Irre

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DigitalBlizzard

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Das sind kranke Werte, irgendwie wird die energetische Brechstange mittlerweile zum Allheilmittel der Leistungssteigerung.
Was haben wir demnächst, PCIe6 M.2 Slots mit 60 Watt und eigenem Zusatzstecker fürs Netzteil auf dem Mainboard, oder gibt's dann m.2 SSDs mit eigenen PCIe Stromstecker !?

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D
Denniss

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Autsch! Im wahrsten Sinne des wortes falls man versehentlich den Finger drauflegt.
Solange sich da nichts ändert halte ich solche SSD für unnütz im Normalgebrauch.

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komatös

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Du musst nur genügend Globuli und hexagonales Wasser zu dir nehmen, dann wird der Energiehunger des Controllers erträglicher. :ROFLMAO:

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DigitalBlizzard

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Müsste man mal probieren, wer weiß was hexagonales Wasser so alles kann, die Möglichkeiten sind ja noch gar nicht "auserforscht" , da steckt vielleicht soviel drinnen......... :eek:

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eastcoast_pete

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Bei den Preisen ist dann immer noch die Frage, welche anderen Dinge (mehr/schnelleres RAM, mehr Kapazität usw) man für den doch erheblichen Mehrpreis verglichen mit einer guten und schnellen PCIe-4 SSD kaufen könnte.

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DigitalBlizzard

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Ne Menge, na ganze Menge

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a
argh113

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Ich bin der Meinung solange wir nicht mehr PCIE lanes an der CPU haben profitieren wir im PCs nicht von den ganzen schnellen SSDs. Ich würde mir PCIE-5x2 SSDs wünschen die Geschwindigkeit ist für fast alles ausreichend. Und wenn eh nur ein Slot , (oder gar einer der die lanes des ersten x16 slot halbiert) Gen5 ist ist der Kaufpreis schwer zu rechtfertigen. Im Enterprise Bereich nutz ja eh keiner M.2.

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eastcoast_pete

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7 W, bleibt es denn dabei? Ich frage, obwohl das auch schon viel ist. In der Größenordnung ist ja ungefähr soviel wie ein Top Smartphone SoC unter Volllast zieht, oder das TdP einer N100 CPU mit 4 E Kernen. Wobei auch ich mich hin und wieder selbst daran erinnern muss, daß SSDs im wesentlichen kleine Rechner mit eigenem OS und angeschlossenem Speicher sind.
Ist auch einer der Gründe, warum ich mein lokales Backup auf 2x "spinning rust" mache.

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DigitalBlizzard

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Von den Geschwindigkeiten profitierst in der alltäglichen Anwendungsnutzung nicht wirklich spürbar, es sei denn du kopierst ständig unmengen Daten von einem dieser Monster auf ein anderes Gleichartiges.

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eastcoast_pete

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Gab (gibt?) doch auch Entwürfe von dGPUs die eine SSD direkt huckepack angebunden hatte. Ob und was daraus geworden ist, weiß ich nicht , aber das war interessant. Und, zumindest bei AMDs AM5 Ryzen 7000 CPUs bringen die ja die PCIe-5 Lanes alle selber mit; der Chipsatz auf dem Board entscheidet dann, wie viele dieser Lanes auf dem Board zugänglich sind.

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eastcoast_pete

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Corsair (und ihren Preisen) fehlt noch ein noch teureres Model im Sortiment: die Corsair 1000 SUCKR.

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Mazrim_Taim

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Tipfehler?
Seq Write einmal 1.200 MB/s und einmal 12.000MB/s
Ja die größeren Modell sind besser aber um Factor 10...

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DigitalBlizzard

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Jetzt liefer Corsair doch nicht die Ideen frei Haus.

Lustig ist, das die 8TB PCIe4 Modelle im Verhältnis zu den 4TB Modellen die reinsten Schnäppchen sind, die 2 TB Varianten der PCIe5 SSDs bekommst ab ca. 280€, bei 4TB haste quasi eine Verdopplung des Preises.
Bei PCIe 4 haste bei 4TB so um 250-350 Flocken weniger in der Tasche, bei 8TB liegste direkt mal bei 850 aufwärts, fast eine verdreifachung des Preises bei doppelter Größe.
aber gegen 4TB PCIe5 sehen die 8TB PCIe4 immer noch extrem günstig aus.

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Hagal77

Veteran

147 Kommentare 89 Likes

Dobryy den,

ich hatte die Corsair MP700 Pro 1TB zum Testen bekommen. Die Version mit verbauten Heatsink und dem mini Lüfter (16.500 U/min) 😵‍💫
Echt genial sind die 4GB DRAM Cache, sehr löblich.

Irgendwie kränkeln alle, egal welcher Hersteller an diesem Phison-Krepel. Hoffe es gibt bald bessere Controller Chips.

View image at the forums

Link für interessierte:
Review Corsair MP700 Pro 1TB

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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