Anlauf- und Abschaltspannung
Dieses Kapitel ist mit viel Vorsicht und Aufmerksamkeit zu genießen, solange es sich nicht um rein analog, also DC-geregelte Lüfter mit 3-Pin-Anschluss handelt. Die PWM-Steuerelektronik steht einer sauberen Spannungsregelung fast immer im Weg und es ist auch deshalb nicht ratsam, PWM-Lüfter über die Spannung zu regeln. Trotzdem haben wir auch diese Messung für alle Modelle, egal ob nun DC- oder PWM-Lüfter durchgeführt, weil auch merkwürdige Ergebnisse viel über die Steuerelektronik und den Einsatz als DC-geregelter Lüfter aussagen.
Zunächst aber überprüfen wir sicherheitshalber die maximale Drehzahl bei 100% PWM und vergleichen diese mit dem Datenblatt. Der Lüfter schafft die angegebenen Daten und liegt nach dem 24-stündigen Einlaufen sogar leicht drüber. Da ist natürlich meist auch noch eine kleinere Serienstreuung im Spiel, das passt also schon einmal.
Im heutigen DC-Test sehen wir, dass der Lüfter schon mit Spannungen ab ca. 3.4 Volt anläuft. Die Abschaltspannung liegt bei 2.9 Volt, wobei die technisch möglichen rund 400 U/min bei den gemessenen 500 U/min leicht differieren. Und er läuft auch erst bei 600 U/min wieder an. Der Lüfter eignet sich somit nicht für eine echte DC-Steuerung, weil man ihn nicht weit genug herunterregeln kann.
Die Anlaufdrehzahl beträgt PWM-geregelt reichlich 450 U/min, einen Fan-Stopp gibt es PWM-geregelt erst ab 382 U/min. Der Lüfter hält hier also die Specs voll ein.
Anlauf- und Abschaltverhalten
Die nachfolgenden Messkurven veranschaulichen noch einmal das sehr unterschiedliche Verhalten. Betrachten wir zunächst die DC-Regelung. Hier werden beim neuen Lüfter als Anlaufdrehzahl 600 U/min benötigt, einen Stillstand gibt bereits unterhalb von 500 U/min. Das ist als Regelbereich eher wertlos und macht diese Lüfter als reine DC-Lüfter irgendwie nutzlos (siehe oben).
Wir sehen beim PWM-Protokoll auch sehr gut den Verlauf bis zur Mindestdrehzahl, die dann zum gewollten Stillstand führt.
Leistungsaufnahme
Dieser Wert des offenen Betriebs als Gehäuselüfter ist vor allem bei niedrigen Drehzahlen angenehm niedrig. Man bedenke allerdings auch, dass bei voller Last satte sechs Lüfter zusammen erst die rund 12 Watt aufnehmen würden, die ein Header liefern kann. So gesehen, wäre eine gemeinsame DC-Regelung alle verbauten Lüfter eines Systems über einen einzigen 1-A-Header nicht unmöglich, wenn es weniger als sieben sind. Aber doch lieber PWM, das regelt sich besser.
Leistungsaufnahme ist jedoch nicht gleich Leistungsaufnahme, denn die schwankt zwischen Radiatorbetrieb und freiem Einbau als Gehäuselüfter dann schon recht ordentlich! Auch diese Grafik ist neu und sollte bei der Beurteilung der Systemlast weiterhelfen, denn die Leistungsaufnahme steigt im Maximum auf knapp 2 Watt auf dem 45-mm Radiator. Und das auch nur in den Spitzen.
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