Frage Undervolting RTX 3090 Anleitung für Doofe ?

madno

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Ist jemand so nett, einen Link zu zu einer Undervolting Anleitung für RTX 3090 Karten zu posten?

Ich habe gelesen, dass bei manchen Methoden den Boosttakt verloren geht, bei anderen hohe Lastspitzen auftreten, wieder andere die Powersaving-Funktionen deaktivieren usw.

Stand zur Zeit:
Inno3D FrostBite (die mit dem Wasserblock).
Wird für 3D Rendering genutzt.
Verbrauch ist dann bei fast konstant 335 Watt. Diesen Wert würde ich gerne absenken - wenn dabei dann ein paar Prozent Leistung verloren gehen, wäre das ok.

Vergleich CPU:
Habe ein System mit Intel 13700KF gebaut.
Startverbrauch der CPU war bei 244 Watt in Cinebench 23 bei Stock-Takt und Temps im 90er Bereich.
Der ist jetzt bei 194 Watt mit immer noch Stock-Takt und Temps im 70er Bereich.

Ist so etwas mit der RTX 3090 auch möglich?

Vielen Dank im Vorraus.
 
Ist so etwas mit der RTX 3090 auch möglich?
Ja, es funktioniert auch etwa gleich wie bei der CPU. Ich kenne mich mit der 3090 nicht aus, aber das Vorgehen ist immer das selbe. Also mal eine kurze Anleitung mit der man schon einiges heraus holen kann.

Als erstes senkst du über ein Offset die GPU-Spannung ab. Passe sie in kleinen Schritten an und schau, ob es noch stabil läuft. Meist kommt man so etwa auf -0.08 V bis -0.1 V hinunter. Mit der minimalen Spannung die für deine GPU nötig ist, läuft sie deutlich sparsamer als mit der vorgegebenen Spannung. Die Standardspannungskurve ist ja so gesetzt, dass jede (auch schlechte) GPU, damit läuft. Durch die Produktion ist jeder Chip etwas anders. Für die meisten ist die vorgegebene Spannung darum höher als nötig gesetzt.

Als zweites senkst du das Powerlimit schrittweise ab und beobachtest, wie es sich auf die Leistung der Grafikkarte auswirkt. Mit immer dem selben Benchmark siehst du, wo die Leistung stark nachzulassen beginnt. Oft kann man die Stromaufnahme 20 bis 30 % senken und verliert dabei noch nicht viel Leistung.

Man kann das ganze natürlich noch sehr ausführlich testen und noch etwas mehr heraus holen, aber dann muss man sich auch eingehend damit befassen.
 
Danke dafür, ist aber vielleicht nicht für Doofe ;-)

Was ich als Basisinfo gefunden habe (in dem Artikel wird beschrieben, welche Undervolt-Varianten es gibt, aber leider nicht, wie man diese durchführt):

Varianten:

Variante 1 – Powerlimit senken:


Vorteil:​
Schnell und einfach.​
Nachteil:​
Ihr verliert sehr viel Boosttakt durch die Methode, die Karte wird also langsamer. Hinzukommt dass die Karte heftige Powerpeaks bzw. Spannungsspitzen produziert​


Variante 2 – Festlegen einer festen Spannung:
Über den Curve-Editor vom Afterburner eine fest definierte Spannung setzen zu Takt X.

Vorteil:​
Leistungsaufnahme reduzieren um bis zu 50-100 Watt​
Nachteil:​
Ihr verliert den Boost der Karte.​


Variante 3 – Eigene Kurve editieren mit abgesenkten Spannungen:

Vorteil:​
Der Boost bleibt teils erhalten, kaum Leistungsverlust.​
Nachteil:​
Sehr aufwendig und erfordert akribisches Testen und Ausloten der Werte​

Liest sich so, als sei Variante 2 für mich Doofen die richtige. Doch wie mache ich das mit Afterburner?
 
Mein Vorschlag den ich oben beschrieben habe ist eine Kombination der Varianten oder sagen wir eine weitere Variante. Über ein Offset senkt man die Spannungskurve insgesamt ab. So bekommt die GPU beispielsweise im Leerlauf 0.1 V weniger als sie von sich aus nehmen würde und bei mittlerer Last und unter voller Last ebenfalls 0.1 V weniger. Das ist natürlich nicht so ausgeklügelt wie eine Spannungskurve mit dem Afterburner. Dafür reicht eine Einstellung bei der man ausprobiert wie weit möglich ist. Der Effekt ist ähnlich. Die Karte bekommt bei einem gewissen Takt weniger Spannung als sie sich selbst gönnen würde. Dadurch läuft sie effizienter, braucht bei einem bestimmten Takt weniger Strom und wird weniger warm.

Wenn man die Karte dann aber immer noch boosten lässt, wie sie will, dreht sie auf bis das Powerlimit oder die Temperaturgrenze erreicht ist. Es kann darum auch sein, dass eine untervoltete Grafikkarte einzelne Taktschritte schneller läuft als bisher. Darum muss man dann auch noch über das Powerlimit die maximale Leistung begrenzen.

Da jede GPU von der Qualität her etwas anders ist und nicht jede Grafikkarte gleich gut kühlt, muss man beim Untervolten und beim einschränken des Powerlimits selbst austesten wie sich die eigene karte verhält. Da kann man nicht einfach feste Werte angeben, die für alle Karten passen. Ich würde aber mal ausprobieren, ob es mit einem Untervolting von -0.8 V, -0.9 V oder -1.0 V stabil läuft. Wenn das geht würde ich das Powerlimit mal 15 %, 20 % und 25 % reduzieren und dann mit einem Benchmark schauen, was die Leistung macht.

Danke dafür, ist aber vielleicht nicht für Doofe ;-)
Es ist schon besser, wenn man ungefähr versteht, was man macht. Für Doofe gibt es Übertaktungstools mit denen man mit ein paar Klicks so viel verstellen kann das nichts mehr läuft und man den PC nur mit einer Neuinstallation von Windows und BIOS flashen wieder richtig zum laufen bringt. Da ist mir lieber, wenn die Leute sich etwas einlesen um ein Gefühl dafür zu bekommen und sich dann langsam heran tasten.
 
Je kühler ein CPU oder GPU ist, desto weniger Spannung ist für vergleichbar hohe und noch stabile Taktraten nötig. Gleichzeitig sinkt mit geringerer Spannung der Stromverbrauch bei gleicher Taktrate, was wiederum auch die Wärmeentwicklung reduziert.

Wenn man die Spannung zu weit reduziert, wird ganze aber besonders bei längeren Hochlastphasen(Rendern) instabil, weil der ganze Rechner/Umgebung auf Dauer wärmer wird, und damit der Spannungsbedarf der GPU wieder steigt. Genau das nutzt der Boost aus, und erhöht die Taktraten kurzzeitig etwas, solange die HotSpot Temperaturen noch nicht zu sehr angestiegen sind.

Effizienteren Stromverbrauch (FPS pro Ampere) bekommt man auf Dauer also nur mit besserer Kühlung hin, wenn man nicht auf Rechenleistung verzichten will. Es bringt ja auch nix, wenn der Stromverbrauch sinkt, man dafür aber länger rendern lassen muß. Die verbrauchte Energiemenge bleibt ja gleich, und "streckt" sich nur über einen länger werdenden Zeitraum.
 
Zuletzt bearbeitet :
Die verbrauchte Energiemenge bleibt ja gleich, und "streckt" sich nur über einen länger werdenden Zeitraum.
Das stimmt nur teilweise. Bei tieferem Takt ist der Stromverbrauch auch im Verhältnis zur Rechenleistung kleiner. Laptopgrafikkarten haben bei halbem Stromverbrauch beispielsweise immer noch etwa 70 bis 80 % der Leistung des selben Chips in einem PC. Je näher man der oberen Grenze eines Prozessors kommt, um so mehr muss man für im weniger Mehrleistung investieren. Deshalb lässt man Server-CPUs und Prozessoren und Grafikchips in Laptops bedeutend langsamer laufen, denn da ist ein tiefer Verbrauch wichtiger als hohe Leistung. Schnelle Prozessoren setzt man darum vor allem dort ein, wo man die Leistung sofort braucht wie bei einem Game oder auf Resultate wartet.

Die Temperatur hat schon auch einen Einfluss, aber er ist kleiner als der Einfluss des Taktes. Auch bei der selben Temperatur verbraucht ein Prozessor für die selbe Aufgabe bei tieferem Takt bedeutend weniger Strom.
 
Danke für die Kommentare.
Letztlich habe ich jetzt die Kurve mit Afterburner justiert - war einfacher als gedacht. Vorher hat die Karte ziemlich konstant 330 Watt beim 3D-Rendern gebraucht, jetzt sind 230 bis 240. GPU-Temperatur ist dann um 50C, Memoryjunction bei 74C und Hotspot um 80C.
Bei Timespy Extreme braucht die Karte jetzt um 330 Watt und erreicht noch knapp über 10.000 Punkte.
Da es bei mir hauptsächlich ums Rendern geht und ich da fast 100 Watt weniger verbrauche, bei kaum verringerter Geschwindigkeit, kann ich auf Watt-Begrenzung wohl verzichten.

Noch kurz eine Antwort auf "Es bringt ja auch nix, wenn der Stromverbrauch sinkt, man dafür aber länger rendern lassen muß"
Stimmt grundsätzlich; aber so wie ich es verstanden habe, steigen Geschwindigkeit und Verbrauch nicht linear. Für die letzten Mhz, die vielleicht noch 10% Geschwindigkeit bringen, muss man weit mehr als 10% zusätzliche Watt einsetzen.

Ich habe das übrigens auch mit der CPU gemacht (13700KF). Die läuft im Cinebench Dauerlauf mit knapp unter 200 Watt bei defaut Takten ohne Throttling. Die 64 GB Ram habe ich einfach auf XMP 3200 14 14 14 34 T2 gestellt, allerdings ohne Undervolt.

Ich bin echt begeistert. Ein paar einfache Justagen in Bios und Afterburner und schon spart man eine Menge Energie, hat einen leiseren Rechner, die CPU u. GPU leben vielleicht etwas länger und das Ganze ohne relevanten Geschwindigkeitseinfluss.
 
Ich bin echt begeistert. Ein paar einfache Justagen in Bios und Afterburner und schon spart man eine Menge Energie, hat einen leiseren Rechner, die CPU u. GPU leben vielleicht etwas länger und das Ganze ohne relevanten Geschwindigkeitseinfluss.
Genau mein Gedanke ;)
Leider werden CPUs und GPUs seit einiger Zeit schon ab Werk kurz vor der Kotzgrenze betrieben. Zum Glück kann man manuell eingreifen.
 
Leider werden CPUs und GPUs seit einiger Zeit schon ab Werk kurz vor der Kotzgrenze betrieben. Zum Glück kann man manuell eingreifen.
Ich hätte auch nicht geglaubt, dass man vom Übertakter plötzlich zum Bremser wird. :p

Das doofe ist eigentlich nur, dass alle normalen Nutzer so einen Viertel mehr Energie verbrauchen als nötig.
 
Genau, übermäßiger Energieverbrauch als Normalzustand ohne relevanten Mehrwert für die meisten Anwender. Ist so, als würden alle Autos ständig mit Kickdown gefahren werden (ok, der Vergleich hinkt, weil die Karten ja runder drosseln, wenn keine Last anliegt).

Amüsant noch:
Igor's Forum bietet zwei Unterforen:
GPU Overclocking
CPU Overclocking
aber kein
??? Undervolting

Ist halt noch die alte Zeit.
 
Ist so, als würden alle Autos ständig mit Kickdown gefahren werden (ok, der Vergleich hinkt, weil die Karten ja runder drosseln, wenn keine Last anliegt).
Es ist zumindest wie ein deutlich zu hoch eingestelltes Standgas oder wie wenn ein Hybridauto den Benzinmotor doch nicht abschaltet auch wenn der Elektromotor ausreicht.
 
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