Ich bin beim Anlesen des Artikels ebenfalls wie der ParrotHH gleich mal über starke Statements gestoßen, die mir nicht gefallen haben. Gut, da stand irgendwo ein Fragezeichen, dann lasst uns doch mal in eben gewünschte Diskussion gehen. Ich bin hier ja eh als gelegentlicher Umweltpöbler bekannt.
""Was ich bei KTC sehr gut finde, ist die Art und Weise, wie der Monitor verpackt wird."
- Gleich oberhalb eines Bilds, wo ich hauptsächlich Schaummaterial und herausquillende Folien sehe. Also mein Bauchgefühl schlägt da einfach Alarm.
Ja, das lässt sich alles recyceln, aber ich glaub, Stand der öffentlichen Debatte ist, dass wir Müll vermeiden müssen und nicht selbstgerecht auf die Entsorgungssysteme verlassen sollten. Denn wenn man in Südostasien riesige Mülldeponien mit Plastikfolien findet (und den Mist dann natürlich auch in den Mägen sämtlicher Meerestiere) und dort dann auf den Folien deutschsprachigen Text lesen kann, dann muss man sich nicht unbedingt auf unser Recyclingsystem verlassen.
"Diese Art der Verpackung minimiert die Wahrscheinlichkeit, dass der Monitor während des Transportes beschädigt werden kann – drastisch."
- Ja, das ist eine nicht überprüfbare Behauptung. Ich denke, es gibt einen Einfluss, der sich schwer ganzgut quantifizieren lässt. Aber "drastisch"? Was bedeutet drastisch? 80% der gelieferten Monitore ohne diese Folien um die Stromkabel kommen dann defekt an? Nein, ich glaub, der Schluss ist nicht zulässig.
"Auf der anderen Seite sind die verwendeten Materialien nicht gerade die Umweltfreundlichsten. Eine echte Zwickmühle… "
- Ja korrekt und danke, dass du das Thema überhaupt anscheindest. Die letzten Unboxing Artikel hier haben das Umweltthema ja meist wieder ignoriert.
"Aus meiner Sicht möchte ich lieber diese Art der Verpackung. Denn es gibt nichts Schlimmeres als einen Monitor – der ca. 750 Euro kostet – defekt zu erhalten."
- Wie gesagt, den Defekt stelle ich in Abrede. Dass mal eine Papierfaser irgendo klebt, ok. Ob es bei direkter Auflage einer Bildschirmoberfläche auf Karton/Papier zu etwaigen Kratzern kommt - möglich, aber hier nicht beweisbar.
--> Interviewt doch mal einen Verpackungsexperten, was die zu all dem Schlamassel sagen und was sie umweltgerecht empfehlen würden. Das wäre sowas von lohnend, da mal ein oder mehrere Experten zu Wort kommen zu lassen. Das wäre schon auch ein starkes Signal, wenn sich IL hier auch mal solche Gedanken macht und genau so tief bohrt, wie mit dem Laserspion in alle möglichen Materialien.
Ich hatte mal vor gut 6 Jahren mit ner skandinavischen Verpackungsfirma zu tun, die mir von Container Rain (Niederschlag im Überseecontainer wenn sich die feuchte Luft aus Shanghai dann auf offenen Meer so richtig abkühlt) und Virgin Fiber (Tipp, kein Recyclingmaterial für Heavy Equipment zu verwenden, weil längere Fasern im Material eben da zu weniger Transportschäden führen) erzählt haben. Total spannend - und hilfreicht, die ein oder andere Sache besser zu verstehen.
Wenn man jetzt zu dem Schluss kommt, eine Monitoroberfläche braucht 1 x Plastikfolie, gut, dann bin ich dabei. Aber Stromkabel & Friends brauchen das nicht. Auch keine Schrauben usw. Man muss es nur verpackungstechnisch gut organisieren. Kostet ggf. ein paar Euro, aber dann sind wir wieder an der Stelle, wo wir (fast) alle zustimmen würden, dass es nicht sein kann, dass "billig" auf Kosten der Umwelt geht.
"Muss man den wieder zurückschicken und einen neuen sich zukommen lassen, bekommt das Thema CO2-Fußabdruck eine ganz andere Gewichtung. So viel Mal dazu – da sollte man auch mal drüber nachdenken, was am Ende wichtiger ist?"
"Die Verpackung ist nicht aus dem meist üblichen Styropor, sondern basiert auf einer Art Schaumstoff. Inwieweit das am Ende umweltfreundlicher ist, kann ich an der Stelle nicht beantworten. Hier bedarf es Fakten und nicht nur Meinungen! Ob eine reine Kartonverpackung ein Produkt – wie einen Monitor – in gleicher Weise schützen kann? Meinungen vs. Fakten?"
- Ja eben, also dann bitte... das hier waren Meinungen, nicht Fakten. Also ich hab versucht, mit fairen Worten, so pauschale Aussagen auf sachlicher Ebene anzugreifen.
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Zum Hauptthema: Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt mit den Local Dimming LEDs. Ich hab mit Entwicklerkollegen zu tun die sagen mir, OLED ist out, diese LEDs sind die Zukunft und die haben auch funktionierende Demonstratoren, die exakt das belegen. Aber jetzt sind halt die OLED Fertigungsstraßen da, die müssen jetzt nochmal X Jahre laufen, bis sie abgezahlt sind. Also für mich bleibts hier echt interessant spannend - gut, wie obiges Randthema auch