Das Wichtigste: Kontakte in den Steckern der Adapter und das Terminal
Bevor wir uns mit den unbeschädigten Exemplaren beschäftigen, habe für Euch einen der Prototypen einmal zerstört, um Euch auch das Innenleben so eines Terminals zu zeigen. Die zwölf verwendeten Kontakte für die Stromversorgung sind einfach geschlitzt und im “4- Spring”-Design ausgeführt. Ich werde im Folgenden auch nicht mehr “Tulip”-Design sagen, weil es den Normierenden wohl zu poetisch klang. Schade, denn es war eigentlich der schönere Begriff…
In der ATX-3.0-Spezifikation steht als Material für das Terminal, welches die Kontakte beherbergt “Thermoplastic Glass Fiber Filled, UL94V-0”. Glasgefüllter Kunststoff (Polymer) ist ein formbarer und sehr haltbarer Verbundwerkstoff. Er besteht i.d.R. aus kurzen Glasfasern in einer Matrix aus einem speziellen, dem Einsatzgebiet angepassten Polymermaterial. Man kann es durch Spritzgießen oder Formpressen verwenden und erhält ein Bauteil, das elektrisch, thermisch und chemisch den Anforderungen genügt.
Beim Produkt von CableMod kommt bereits die neue Iteration der Stecker und Buchsen zum Einsatz, deren Sense-Pins etwas zurückversetzt sind, damit es auch nur dann ein Ok-Signal gibt, wenn der Stecker eingerastet, also weit genug eingesteckt ist. Damit nimmt man dann auch gleich noch gewissen YouTubern die Chance, mit absichtlich komplett falsch eingesetzten Steckern erneut gewinnbringenden Content zu generieren und Dritte als dumm hinzustellen. Das halte ich für ein sehr wichtigstes Feature, aber es ist eben noch nicht alles.
Die Buchsen, wenn man sie perfekt verlötet, sitzen direkt und sauber auf der Platine des Adapters auf. Damit wären die physikalischen Eigenheiten der Steckkontakte und des Terminals also auch geklärt und wir können uns nun dem Rest der Adapter-Konstrukton zuwenden.
Innenaufbau: Platine, Brücken, Pad und Abdeckung
Das Herzstück der Adapter ist die verbaute Platine. Ich habe CableMod am Ende davon überzeugen können, nicht auf die normalen Platinen mit 35 μm Kupferdicke (1 oz / ft2) und aufgelötete Spannungsschienen zu setzen, sondern gleich die mit der doppelten Kupferdicke von 70 μm (2 oz / ft2). Da die IPC-4562 vorschreibt, dass das Basiskupfer (also vor der Bearbeitung) maximal 10% geringer sein darf als angegeben, sind es nicht mindestens 31.31 µm, sondern das Doppelte. Nach der eigentlichen Bearbeitung verbleibt dann eine Endkupferdicke (IPC-A- 600J-Klasse 2) von immerhin noch mindestens 55.7 µm statt der 24.9 µm von normalen Platinen. Das wäre auf Dauer und bei Übertaktungs-Fanatikern schon ein wenig arg dünn. Sicher ist sicher und es geht sogar noch besser.
Wir sehen auch die drei zusätzlichen Kupferbrücken, die vorsorglich die drei 12V-Stränge auf der Platine (3 x 2 Pins) verstärken. Man muss also wissen, dass jeweils zwei Pins elektrisch zusammengefasst werden. Das hat nicht nur Layout-technische Gründe, sondern dient auch ein wenig der Sicherheit, falls einmal einzelne der sechs 12V-Stränge extern ausfallen sollten (was man natürlich nicht hofft). Die Abdeckung ist aus gegossenem Leichtmetall, welches im Inneren mit einer CNC-Fräse formgebend nachbearbeitet wurde.
Aluminium ist ein guter Wärmeleiter und wir werden gleich noch sehen, wie sinnvoll es ist, die Platine und vor allem auch die 12-Volt-Brücken mittels eines guten, nicht ölenden und 1,5 mm dicken Wärmeleit-Pads, thermisch direkt an das massive Gehäuse anzubinden. Wer mit seinen Fingern nach längerem Gebrauch der Grafikkarte an das Gehäuse fasst, solle allerdings vorsichtig sein, denn die Oberflächentemperatur entspricht in etwa auch der Temperatur der Stecker und Platine samt der drei Brücken im Inneren. Das ist übrigens kein Mangel, sondern ein bewusst konstruiertes und einkalkuliertes Feature. Nur muss man das wissen (Manual und Aufkleber).
Da die Platine insgesamt (vor allem auch bei luftgekühlten Karten) recht heiß werden kann, setzt man bei CableMod nach meinen Tests statt ABS auf Polycarbonat für die Grundplatte, also die Abdeckung zur Kartenseite hin (die im Bild oben auch die Schrauben trägt). Dabei handelt es sich um einen technischen Thermoplast, der sich in unserem Fall durch hohe Wärmeformbeständigkeit und gute Schlagzähigkeit auszeichnet. Den gibt es theoretisch ja auch in transparent, aber das will sicher keiner.
Damit hätten wir auch die Adapterstecker geklärt, wobei sich der 180° Adapter kaum vom 90° Adapter unterscheidet. Deshalb spare ich mir die redundante Beschreibung, denn der zweite Anschluss ist nur stehend und nicht liegend aufgelötet worden. Der Rest bleibt quasi gleich. Doch wie schlägt sich das Teil jetzt thermisch und elektrisch? Kommen wir zu den Messungen und den radiometrischen Aufnahmen. Noch einmal umblättern bitte!
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