Zusammenfassung
Die Ryzen 3 1300X und 1200 sind sicher eine interessante Offerte, wenn man sie innerhalb ihrer Preis- und Leistungsklasse betrachtet, sowie unterstellt, dass sich der Straßenpreis noch ein wenig unterhalb der Preisempfehlung einpendelt. Während der Ryzen 3 1300X auch nicht übertaktet noch eine dem Preis gerechtwerdende Performance bietet, kann man den Ryzen 3 1200 eigentlich nur dann als angemessen beurteilen, wenn man den Takt manuell anhebt.
Für Nichtübertakter ist der Ryzen 3 1300X somit die bessere Offerte, der sogar ab und zu einen Ryzen 5 1400 in den Schatten stellen kann. Der Ryzen 3 1200 ist hingegen nur für Selbstübertakter interessant, die sich den Mehrpreis für den Takt einfach schenken wollen. Denn eines haben alle Ryzen 3 den vergleichbaren Intel Core i3 und Pentium voraus – man kann sie einfach und problemlos übertakten, auch wenn bei 4,0 oder 3,9 GHz Schluss ist. Je nach Glück beim Silizium-Lotto.
Im Produktivbereich schlagen sich beide CPUs wie reine Vierkerner und profitieren in erster Linie vom Takt, der dem Ryzen 3 1200 hier deutlich fehlt. Trotzdem sind beide CPUs nur für einfachere Aufgaben geeignet, was sich natürlich über den Preis der CPU und der benötigten Plattform schnell wieder relativiert. Für anspruchslosere Anwendungsfälle reicht das Gebotene jedoch noch locker aus, für den Rest wird man generell tiefer in die Tasche greifen müssen.
Was den Ryzen 3 aktuell wirklich im Office-Bereich noch fehlt, ist eine integrierte, einigermaßen potente Grafikeinheit. Hier dürfte mit Raven Ridge erstmals eine wirklich interessante APU entstehen, die neben einer CPU mit nunmehr auch konkurrenzfähiger IPC eine Grafikeinheit bietet, der Intel aktuell wohl nichts Vergleichbares entgegensetzen kann.
Fazit
Wer als Spieler oder reiner Consumer mit sporadischen Gaming-Ambitionen auf die Ryzen 3 setzt, wird sich einigermaßen bescheiden, oder zumindest ordentlich übertakten müssen. Wobei Letzteres nicht nur einfach zu bewerkstelligen, sondern auch mit dem Boxed-Kühler noch einigermaßen gut beherrschbar ist.
Der Mehrwehrt des mit 115 Euro um ca. 20 Euro günstigeren Ryzen 3 1200 mit manuell deutlich angehobenem Takt ist enorm, denn viel mehr schafft der übertaktete Ryzen 3 1300X für 135 Euro am Ende ja auch nicht. Wer nicht übertakten möchte, findet im Ryzen 3 1300X jedoch die bessere Alternative. Im direkten Vergleich zu Intels Core i3 wird man auf Preis und Anwendungsfall schauen und auch die Kosten der Gesamtplattform im Auge behalten müssen.
Schleuderpreise ruft AMD nicht mehr auf, die findet man nur noch bei Intels Pentium. Auch der hat als Sparbrötchen durchaus seinen ganz speziellen Charme – bis man mit ihm irgendwann dann eben doch an die Grenzen des Machbaren stößt – je nach Anwendung.
Die Ryzen 3 sind also brauchbar und mit ihren 115 bzw. 135 Euro auch noch relativ günstig. Wirklich billig sind sie allerdings laut Preisempfehlung nicht. Und genau das ist aus AMDs Sicht wohl auch gut so, denn das Produkt ist nicht schlecht. Nur noch weiter abspecken sollte man sie jetzt nicht mehr. Zwei Kerne + SMT lohnen heutzutage kaum noch. Siehe Pentium.
- 1 - Einführung und Übersicht
- 2 - 3DMark, VRMark
- 3 - AotS: Escalation, Battlefield 1
- 4 - GTA V, Hitman (2016)
- 5 - Shadow of Mordor, Project Cars
- 6 - Far Cry Primal, Rise of the Tomb Raider
- 7 - The Witcher 3, Civilization VI
- 8 - Workstation-Benchmarks
- 9 - Temperaturen und Lautstärke (Boxed Kühler)
- 10 - Leistungsaufnahme im Detail
- 11 - Zusammenfassung und Fazit
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