Hohe SP = guter IMC ?!
Wenn sich vom IMC bei DDR5 schon nicht auf DDR4 schließen lässt und auch P- und E-Kerne voneinander unabhängig sind, kann man dann wenigstens von der Gesamtqualität der Kerne auf die Gesamtqualität des IMC schließen? Um das ertestete Taktpotential mit dem SP-Wert der Kerne vergleich zu können, habe ich mir behelfsmäßige „SP-Werte“ für DDR5 und DDR4 selbst errechnet. Die jeweils niedrigste gemessene Taktrate bekommt einen Wert von 50, die höchste 100 und Ergebnisse dazwischen entsprechend einen linear interpolierten Wert.
Diese Pseudo-SP für DDR4 und DDR5 ist natürlich nicht wirklich aussagekräftig, zum einen weil der Algorithmus für die Kern-SP weitaus komplexer sein dürfte und zum anderen weil wir es hier mit einer relativ geringen Fallzahl zu tun haben. Aber immerhin lassen sich die Werte nebeneinander legen und sich so ablesen, ob es Wechselwirkungen gibt bzw. eine CPU existiert, die alles gut kann.
Hier müsst ihr nun bitte einmal klicken und ran-zoomen oder meinem Text vertrauen. Neben den „SP“-Werten von DDR5 und DDR4 ist hier nun auch der SP Wert der P-Kerne jeder CPU mit aufgeführt. Die CPUs sind wie eingangs wieder nach Typ und Batch gruppiert. Und was lässt sich ablesen? Jedenfalls keine Zusammenhänge zwischen den “SP”-Werten innerhalb eines Chips. Die CPU mit den besten P-Kernen hat unterdurchschnittliche DDR4- und DDR5-Werte. Die CPU mit dem besten DDR5-IMC hat immerhin leicht überdurchschnittliche Werte bei DDR4 und den P-Kernen. Die CPUs mit den besten DDR4-Werten haben sogar immer mindestens durchschnittliche Werte bei den P-Kernen und DDR5, aber wirklich belastbar ist dies bei 2 von 30 CPUs natürlich auch nicht.
Was lernen wir also daraus? Nicht nichts, aber eben auch keine Voraussehbarkeit. Alle getestete Komponenten einer CPU sind anscheinend in der Güte voneinander unabhängig. P-Kerne, E-Kerne, DDR4-IMC, DDR5-IMC lassen von ihrer Qualität aufeinander keine Rückschlüsse ziehen. Dazu kommt dann ja auch noch der Cache, den wir heute noch gar nicht erwähnt haben, der aber genauso eine Takt/Spannungs-Lotterie besitzt und unter Umständen auch der System Agent, der mit für den RAM, aber auch für die PCI-Express (5.0) Kommunikation verantwortlich ist.
Enthusiasten und Overclocker auf der Suche nach der goldenen CPU müssen sich also noch einmal überlegen, wie genau sie „golden“ definieren. Alternativ dürfte sich die Suche nach einem wahrhaftigen Alder Lake-Alleskönner weitaus langwieriger und aufwändiger gestalten als bisher in vielen Foren angenommen. Eine CPU zu finden, die alles sehr gut kann, gleicht einem 6er im Lotto und die Leakage ist die Superzahl – “Silicon Lottery” trifft es also ausgesprochen gut.
Unsere Suche nach einem goldenen DDR5-IMC hat da schon ein deutlich zuversichtlicheren Verlauf genommen. Die CPU mit 7650 Mbps in der Spitze im Dual-Channel hat mit einem einzelnen Modul bereits fast die 7900 Mbps bei Umgebungstemperatur geknackt und ist damit aktuell Platz 15 der Welt beim RAM-Takt. Ob sich dies jetzt aber auch auf tägliche Übertaktungen und damit unsere RAM-Tests ummünzen lässt, bin ich aber gerade noch am testen.
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