Zusammenfassung und Fazit
Aber zurück zur Hardware, wie hat sich der Aoostar R7 geschlagen? Ganz gut eigentlich, aber über ein paar Eigenheiten möchte ich noch ein paar Worte verlieren. Wieso beispielsweise Windows vorinstalliert kommt, erschließt sich mir nicht so ganz. Klar, theoretisch kann man ihn auch als Desktop-Rechner nutzen, aber wer kauft dieses Modell denn dafür?
Als NAS oder vielleicht auch Router eignet er sich schon viel besser, wozu sonst diese Ausstattung. Werkzeuglose Installation von 3,5″ Festplatten ist ein willkommenes Plus, für 2,5″ SSDs muss dann aber doch zum Schraubendreher gegriffen sowie eins der Gummiteile entfernt werden. Mit Netzwerktechnik von Intel dürfte man bei den allermeisten Betriebssystemen auf mitgelieferte Treiber zurückgreifen können, bei Realtek hat man da schon öfter Probleme. Probleme gab es aber trotzdem, aber mit dem Stromverbrauch. Gemessen habe ich eigentlich ganz gute 27,1 Watt beim 2.5 Gigabit Speedtest mit zwei verbauten SATA-SSDs im RAID1, dafür wurde es im Idle aber nicht viel weniger. Mit SSDs waren es immer noch 24,6 Watt, ohne weiterhin 20,3 Watt.
Den Grund vermute ich aber mal eher bei ZimaOS, welches auch ohne irgendwelche aktiven Aufgaben immer um die 10 bis 15% CPU-Auslastung angezeigt hat. Auf Nachfrage beim Hersteller hat dieser meine Erfahrungswerte von 7 bis 9 Watt auch unabhängig bestätigt und konnte meine Werte nicht erklären. Ich schiebe es mal auf den Beta-Status des Betriebssystems. Was sich aber nicht so einfach übersehen lässt, ist die recht auffällige Geräuschkulisse. Denn leider ist der verbaute Lüfter im Boden mit 1530 RPM deutlich hörbar, da 2-Pin und somit nicht steuerbar. Während der CPU-Lüfter im BIOS auftaucht und via PWM angepasst werden kann, ist das beim Anderen aus unerfindlichen Gründen nicht möglich. Gemessen habe ich 37,6 dB(A) bei 40cm Abstand, die Vibrationen im Gehäuse heben das Ganze aber auch bei geringer Lautheit in ein nerviges Geräuschspektrum. Eine unsinnige Sparmaßnahme des Herstellers, denn freie 4-Pin Header sind auf dem Mainboard vorhanden.
– Hersteller-Shop (International)
– Amazon (Deutschland)
– Amazon (US)
Angeboten wird die R7 NAS/Router-Kombination wird löblicherweise auch als Barebone ohne RAM und SSD angeboten. Sogar wahlweise mit Versand aus Deutschland für umgerechnet etwa 256 Euro zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Ein klasse Angebot, wenn man mal im selben Preissegment mit den “echten” NAS-Angeboten von Synology oder QNAP vergleicht. Möchte man sich selbst schnell und ohne Bastelei eine NAS bereitstellen, gleichzeitig aber die Freiheit der Betriebssystem-Wahl nicht aufgeben, wird man hier fündig. Nur vielleicht noch ein paar Euro mehr für einen vernünftigen Lüfter einplanen.
Nachtrag
Mit Windows 11 und aktuellen Treibern passt der Idle-Stromverbrauch wieder, gemessen habe ich 7,3 Watt. Möchte man den Lüfter ersetzen, braucht es eine Rahmenbreite von 92 mm und scheinbar einen PWM-Splitter. Denn Nutzerberichten nach gibt es Probleme mit der PWM-Steuerung des zweiten Fan-Headers im BIOS.
Das Testmuster wurde von Aoostar unverbindlich zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Tests und Ergebnisse fand und findet nicht statt. Eine Aufwandsentschädigung erfolgte ebenfalls nicht und es bestand auch keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.
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