Reinigungsarbeiten und Anschleifen
Das A und O für ein gutes Gelingen und das Haften der metallischen Flüssigkeit ist eine saubere und vor allem auch fettfreie Oberfläche auf Kühlerboden und CPU-Heatspreader! Am besten eignen sich natürlich die Flüssigkeiten der jeweiligen Herstller solcher Flüssigmetall-Produkte, wobei zumindest bei der Vorreinigung normaler und viel preiswerterer Isopropylalkohol aus der Apotheke oder dem Laborbedarf genauso gut geeignet ist.
Von Azeton und Reinigungsbenzin ist jedoch in jedem Falle Abstand zu nehmen und auch der billige Brennspiritus enthält Beimengungen, die nicht immer sehr förderlich sind. Wichtig aber bei allen Reinigungsflüssigkeiten: nach dem Reinigen muss gewartet werden, bis auch die letzten Reste verdunstet sind!
Extrem glatte Flächen lassen das Flüssigmetall jedoch schnell abperlen, was einem dann schon mal den Schweiß auf die Stirn treiben kann. Auch wenn es eigentlich nicht sonderlich plausibel scheint, den vermeintlich glatten Heatspreader aufzurauen bzw. anzuschleifen – man kann es nur empfehlen, sonst macht man sich beim Verstreichen schnell zum Obst. Außerdem reicht die Menge meist auch nur für 2 Versuche.
Das Anschleifen sollte dezent und auch nur leicht erfolgen, denn der vermeintlich schlappe Schwamm, der bei solchen Produkten fast immer beiligt, hinterlässt ziemlich deutliche Rillen, wenn man es übertreibt. Also piano, Herrschaften, und den Schwamm besser wie eine Ballerina bewegen. Ein zünftiger Schuhplattler ist hier absolut fehl am Platz.
Das perfekte Auftragen
Das Auftragen ist ein wenig heikel, auch wenn modernere Produkte mittelerweile den herkömmlichen Pasten nicht ganz unähnlich, jedoch um ein Vielfaches flüssiger sind. Die Zusammensetzung ist allerdings immer noch nicht ganz unproblematisch, denn unedlere Metalle, wie z.B. Aluminium, aber auch bestimmte Legierungen, werden von Bestandteilen der Paste angegriffen und reagieren dann mit den Inhaltsstoffen.
Als Folge verkehrt sich der Vorteil einer eigentlich höheren Wärmeleitfähigkeit dann schnell ins Gegenteil und es entsteht eine isolierende Schicht. Kupferböden und vernickelte Heatsinks sind hingegen gut geeignet und auch die Heatspreader der CPUs sind anwendungssicher.
Wenn man den Heatspreader leicht angeraut hat, lässt sich die als Tropfen aufgebrachte Paste einigermaßen human mit den beigelegten Pinselchen verteilen. Die Menge variiert je nach Größe der CPU (oder GPU), allerdings sollte man größeren CPUs fast die Hälfte der Tube einplanen, bei kleineren ungefähr ein Drittel.
Es ist eigentlich immer von Vorteil, eine CPU im ausgebauten Zustand mit Paste zu versehen, um das Mainboard zu schützen. Der Reinigungsschwamm dient dabei als weiche Unterlage, um die Pins nicht zu verbiegen.
Am Ende bleibt es jedem selbst überlassen, ob er das Risiko der etwas komplizierteren Handhabung eingehen möchte und ob es ihm der Aufwand wirklich wert ist.
- 1 - Einführung und Übersicht
- 2 - Grundlagen: Heatspreader und Heatsink
- 3 - Wärmeleitpaste: Funktion und richtiges Auftragen
- 4 - Sonderfall Grafikkarte
- 5 - Sonderfall Wärmeitpads und mögliche Verbesserungen
- 6 - Flüssigmetall und die Grenzen
- 7 - Testsetup und Messmethoden
- 8 - Testergebnisse: Wasserkühlung
- 9 - Testergebisse: Lüftkühlung (großer Turmkühler)
- 10 - Testergebisse: Lüftkühlung (Boxed-Kühler)
- 11 - Testergebisse: Grafikkarten-Kühlung (GPU)
- 12 - Testergebnisse: Viskosität
- 13 - Testergebnisse: Verarbeitung und Anwendungssicherheit
- 14 - Zusammenfassung und Fazit
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