Zusammenbau
Das Ganze geht mit etwas Eingangsüberlegung eigentlich so fix, dass man schon fertig ist, bevor man Mops sagen kann. Beim Netzteileinbau, der wie immer als Erstes erfolgen sollte, entfernt man im ersten Schritt zweckmäßigerweise die Stabilisierungsstrebe und den bereits erwähnten Laufwerkskäfig. Danach kann man das Netzteil, die Mainboard-Blende für das I/O-Shield und das Mainboard selbst einsetzen. Die Verkabelung erfolgt vom Netzteil über das Frontpanel bis hin zum USB 3.0. Dieses fette, starre Etwas sollte man wirklich erst zum Schluss anschließen. Einmal dumm abknicken und die Messe ist gelesen.
Wichtig ist der magnetische Staubfilter, denn man zweckmäßigerweise von Innen an die obere Abdeckung pappt. Für die Netzteilöffnung gibt es leider keinen, was mehr als ärgerlich ist. Wobei, zusätzlich bestellen könnte man ihn dann schon. Aufpreislisten-Feeling eben.
Die Erweiterungskarte muss man vorm Einbau erst noch mit einer niedrigeren Slot-Blende garnieren, aber die SSD-Bestückung ist dann reine Interpretationssache. Verbauen, was man noch da hat, oder sich leisten kann und will. Fertig.
Der Rest ist dann schnell erzählt. Naja, fast. Denn die alberne, separate WiFi-Antenne, die man bei Gigabyte mitbekommt, sieht nicht nur kippelig aus, sondern sie ist es auch. Wir haben deshalb aus unserem Fundus zwei normale “Knick-Stäbe” angeschraubt. Das geht auch und ist zudem deutlich stabiler. Auch der Empfang ist besser und man muss sich nicht noch mit einem zusätzlichen Kabel und einem potentiellen Aufstellort rumärgern.
Wir haben übrigens die Power- und die Festplatten-LED wieder vom Mainboard abgezogen. Vor allem die blaue Power-LED an der Front ist eine glatte Zumutung, da viel zu hell. Auch wenn sie eher nach unten abstrahlen, ist das starke Licht nichts, was man sich nachts wirklich wünscht. Die eigenen Pupillen kann man auch anders kleinbekommen. Hinstellen kann man das Gehäuse übrigens auch für hochkant. Da bietet Silverstone sogar Standfüßchen im Lieferumfang. Die sind aber nur leidlich stabil und sehen zudem echt grässlich aus. Aber zur Not ginge es halt. Immerhin.
Gaming-Performance
Das nachfolgende Foto konnten wir uns nicht verkneifen, denn der gern kolportierte Satz, dass etwas sogar mit Tetris 3D liefe, ist zwar in diesem Fall eigentlich absurd, aber er passt nun mal so schön hierher. Zufallsfund, zugegeben. Das mit dem “Can it run Crysis?” sollte man sich jedoch oberhalb von Full-HD wirklich stark überlegen. Aber: 1080p läuft!
Allerdings gibt es viele, vor allem ältere Klassiker, die laufen auch auf voller Auflösung noch butterweich. Need for Speed Underground 2 zum Beispiel, das mit Widescreen-Patch sogar auf Ultra-HD noch mit bis zu 60 FPS rennt. Allerdings muss man da schon lange an den TV-Optionen frickeln, um den Input-Lag einigermaßen zu neutralisieren.
Das Meiste mussten wir auf 1080p laufen lassen und für die besseren Frameraten auch mit z.T. stark reduzierter Grafikpracht. Aber der Upscaler meines TV-Gerätes ist fix genug, um auch diese Aufgabe nahezu verzögerungsfrei zu meistern. Spiele, die nur noch auf 720p liefen, habe ich ausgefiltert, weil es optisch fast schon in Richtung Selbstmord tendiert. Bei GTA V stockte es zwar ab und an etwas unangenehm, aber es lief trotz allem noch überwiegend rund. Da mein TV-Gerät Freesync nicht unterstützt, haben ich mich dann irgendwann außerhalb der Benchmarks auf 30 FPS und V-Sync eingeschossen und was soll ich sagen – man gewöhnt sich mit etwas gutem Willen wohl wirklich an alles.
Multimedial ist so ein PC natürlich flexibler als jede X-Station oder Playbox. Selbst Dinge wie SkyGo liefen gut und das ganze On-Demand-Angebot läuft trotz Browser und Silverlight stabiler als die kippelige App im Entertain-Receiver der Telekom. Wenn es mal eine Blu-ray sein soll, es gibt neben den Slot-In-Einbauten ja auch noch den USB 3.0 und externe Player. Mit dem passenden Abspielprogramm klappt dann auch noch der ganze DRM-Rattenschwanz bis hin zum Receiver. Mit Kodi macht auch Webradio wieder Spaß und es ist allemal komfortabler, als die Hardware der Telekom. Aber das hatte ich ja grade.
Zusammenfassung und Fazit
Man kann mit den beiden Ryzen-APUs von AMD nette HTPC zusammenschrauben. Gerade der Preisverfall der größeren APU ist enorm und für unter 130 Euro ist so eine Kombination fast schon unschlagbar günstig. Office? Check! Multimedia? Auch Check! Gaming? Ja, hmm, geht so. Man muss halt statt aktueller Blockbuster auf Klassiker oder einfachere Games ausweichen. Oder halt die Einstellungen runterwürgen. Das aber geht dann meistens richtig gut und ab. Preislich passt das auch alles irgendwie, emotional sowieso.
Womit das Fazit dann auch lautet, dass ich dieses Teil nicht auseinanderschrauben und der Wiederverwertung zuführen, sondern erst einmal so richtig nutzen werde. Mit einer großen, zweiten SSD. Das muss sein, schon wegen Steam und der ganzen Spiele. Aber dann hat man eigentlich wirklich alles, was man so brauchen könnte. AMD hat hier wirklich einen netten Job gemacht und die Straße den Preis dorthin gedrückt, wo auch ich als Kunde dann gut damit leben kann. Auch das ist eine positive Erkenntnis, vielleicht sogar die wichtigste.
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