Zusammenfassung
So toll der Ryzen 7 5800X3D auch beim Gaming abgeschnitten hatte, so hart fällt nunmehr die Landung im noch härteren Alltag aus. Ja, im direkten Vergleich zum Ryzen 7 5800X ist er oft genug nur gleich schnell oder büßt sogar noch durch den niedrigeren Takt an Performance im direkten Vergleich etwas ein. Je nach Anwendungsportfolio erreicht man meist wenigstens noch einen gefühlten Gleichstand, der sich aber leider nicht im Preis niederschlägt. Einmal mehr macht man mit dem Marketingzusatz “Gaming” ordentlich Kasse, ohne dafür in anderen Anwendungsgebieten gleichstark punkten zu können.
Natürlich ist das Chiplet mit dem Huckepack-Cache teurer und bindet Ressourcen, die in der Margen-trächtigen Serversparte dann fehlen. Aber diese Konstellation mit dem etwas besseren Chip, dem riesigen Cache und dem Nachteil beim Takt wird im normalen Office- und Workstation-Alltag keine Rolle spielen. Da hat Intel aktuell das ausgeglichenere Portfolio und selbst der Ryzen 9 5900X der stellenweise deutlich günstiger als der Ryzen 7 5800X3D angeboten wurde, wird dann wohl die sinnvollere Alternative zum Arbeiten sein.
Was allerdings wirklich verblüfft ist der Umstand, dass der größere Cache im Vergleich bei sehr vielen Spielen so sehr viel mehr ausmacht als bei normalen Applikationen aus dem Produktivbereich (von wenigen Ausnahmen wie SRMP mal abgesehen). Wer eher arbeiten möchte, sollte deshalb in den meisten Fällen besser die Finger vom Ryzen 7 5800X3D lassen, denn das Gebotene ist im Verhältnis zu den anderen Produkten einfach zu wenig. Dass der Ryzen 7 5800X3D nicht immer die Cache-Vorteile ausspielen kann, war mir auch im Vorfeld durchaus klar. Aber dass es am Ende dann doch so deutlich ausfällt, hätte ich anfangs nicht gedacht.
Das Fazit ist dann auch eindeutig und schnell gezogen: Der Ryzen 7 5800X3D ist eine tolle Gaming (und wohl auch Server-) CPU, die im normalen Arbeitsalltag in einer einfachen Workstation aber kaum Vorteile aus der Kombination mit dem riesigen Cache ziehen kann und dabei leider noch richtig viel Geld kostet. Wer arbeiten will, ist z.B. mit einem Ryzen 9 5900X oft schneller unterwegs und wer es effizient mag, sollte auch einen Blick auf den Intel Core i7-12700K werden, den ich zusammen mit den i5-12600K und i5-1200 für die bessere Offerte im Mittelfeld halte. Intel hat im Teillastbereich mit ADL erstaunlich an Effizienz zugelegt, so fair muss man natürlich auch bleiben. Es wird am Ende also auch die Frage des Gesamtsystems aus CPU, Motherboard und Speicher dafür entscheidend sein, was man sich neu anschafft. Ein echtes Upgrade ginge jedoch nur mit einem kompatiblen AM4-System.
Die getestete CPU ist eine selbst besorgte, verkaufsübliche Retail-CPU und wurde nicht von AMD zur Verfügung gestellt. Motherboard und Speicher stammen aus dem Handel bzw. von MSI und wurden lediglich mit der Bedingung zur Verfügung gestellt, die Sperrfristen für diese Produkte einzuhalten. Eine Einflussnahme fand somit ebenfalls nicht statt.
- 1 - Einführung und Testsystem
- 2 - Autodesk AutoCAD 2021
- 3 - Autodesk Inventor 2021 Pro
- 4 - Solidworks 2021
- 5 - Verschiedene CAD Benchmarks - SPECvieperf 2020
- 6 - Rendering, Financial, Programming
- 7 - Wissenschaft und Mathematik (1)
- 8 - Wissenschaft und Mathematik (2)
- 9 - Leistungsaufnahme und Effizienz
- 10 - Zusammenfassung und Fazit
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