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AMD Ryzen 5 9600X im Test – Vorgezogene Schmalkost statt High-End, aber interessant ist eigentlich etwas ganz anderes

Den AMD Ryzen 5 9600X als Vorboten der neuen Ryzen-9000-Serie von AMD zu testen wäre eigentlich nur dann Kracher, wenn AMD entweder bei der Leistung oder dem Preis oder beidem den Maßstab in komplett neue Sphären gehoben hätte. Das genau hat man zwar nicht ganz, aber der Test ist trotzdem hochinteressant, weil man ja alle Charts in ihrer Gesamtheit betrachten muss. Was da am unteren Ende passiert, mag sicher für den gehobeneren Entry-Level noch relevant sein, aber ich musste ja alles oberhalb auch noch einmal benchmarken und in der Relation sehen.

Und genau hierbei wird es nun spannend, denn AMD kann sich nämlich ganz entspannt zurücklehnen und mit einer noblen Geste von Nonchalance amüsiert sehen, wie so ganz nebenbei auch noch Intels halbes Refresh-Leistungskrönchen ohne irgendein eigenes Zutun wieder in die Requisitenkammer verschwindet. Da musste man noch nicht mal die großen Jungs ranlassen, sondern die Benchmarker durften dies auf eigene Kosten mit der aktuellen Intel-Firmware gleich mit erledigen. Doch dazu gleich mehr.

Wichtige Vorbemerkung

Bevor ich auf den Ryzen 5 9600X zurück komme, will ich dem heutigen Test eine wichtige Vorbemerkung mitgeben, die für das Verständnis der nachfolgeneden Balken sehr wichtig ist. Einserseits fehlt der seinerzeit beim Raptor Lake S Refresh ebenfalls getestete Core i7-14700K, weil ihm unter Stress mittlerweile unwohl wurde und er sich selbst zum Schubladen-Soldaten degradiert hat und andererseits haben alle Intel CPUs durch die geänderte Firmware, die anderen Settings und diverse Sicherheitsupdates an Performance eingebüßt, währen so mancher Ryzen von den ganzen nachgereichten AGESA-Varianten deutlicher profitieren konnte, als durch Sicherheits-Updates verloren ging. Was bei Intel Ende August dann noch als Firmware kommt, kann man ja schon mal als weiteren Verlust im Voraus buchen.

Fine Wine ist natürlich ein ausgelutscher Begriff, aber zumindest tun die Ryzen 7000 mittlerweile genau das, was man beim Launch in den Folien lesen konnte. Bei Intel bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Und zwischendrin springt dann auch noch ein putzmunterer Oldie in Form des Ryzen 7 5800X3D mit durchs Testfeld, das Ding ist irgendwie auch nicht totzukriegen.

Da sich der Ryzen 5 9600X (bis auf einige Ausnahmen) rein Performance-technisch im eher einstelligen Prozentbereich vom Ryzen 5 7600X abhebt (manche Applikationen aber auch zweistellig) und (sicher nicht nur) mir diese ganze Benchmark-Verschieberei gehörig gegen den Zeitplan geht, habe ich die sonst obligatorischen Workstation-Tests bewusst erst einmal weggelassen, denn die gibt es am 15.08.2024, also nächste Woche, dann für alle CPUs dann in voller Länge. Da bitte ich um Verständnis, aber diesen Aufwand schaffe ich hier zeitlich einfach nicht. Aber ich mache es jetzt genauso einfach wie AMD: Aufschieben und erst einmal kleinere zu Brötchen backen, ist auch eine Lösung.

Der neue Ryzen 5 9600X im Überblick

Der AMD Ryzen 5 9600X ist ein Mittelklasse-Prozessor aus der Granite Ridge-Familie und basiert auf der Zen-5-Architektur. Er wurde im dritten Quartal 2024 veröffentlicht und ist für den Einsatz in Desktop-Computern konzipiert. Der Prozessor verfügt über 6 Kerne und 12 Threads, die mit einer Basistaktrate von 3,9 GHz arbeiten. Dank Turbo Core-Technologie kann er eine maximale Taktrate von 5,4 GHz erreichen. Gefertigt wird der Ryzen 5 9600X mit einer 4-nm-Technologie, was ihn energieeffizienter macht. Der Prozessor unterstützt PCIe 5.0 und nutzt den AM5-Sockel. Mit einer TDP (Thermal Design Power) von 65 Watt ist er relativ sparsam im Energieverbrauch. Die Größe des L3-Caches beträgt 32 MB, was zu einer schnellen Datenverarbeitung beiträgt.

Um mich an dieser Stelle aber nicht erneut im Detail zu wiederholen, lasse ich jetzt einfach noch einmal die Folien für sich selbst sprechen, denn da steht ja alles noch einmal drin. Und ich kann jetzt schon einmals spoilern, dass der Ryzen 5 9600X dem älteren Ryzen 7 7700X gehörig an den Hacken klebt und meist fast gleich schnell ist, auch wenn zwei Kerne weniger am Start sind. Da meine Benchmarks heute überwiegend von 8 Threads und mehr profitieren, ist die Positionierung also durchaus verständlich und umso mehr wert. Nur die Werte, die AMD für die Intel CPUs angibt, kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Ja, es nach allen neuen Updates und mit anderen Settings deutlich weniger geworden, aber an die Balken der Folien komme ich nicht ganz ran. Das lasse ich mal unkommentiert so stehen.

AMD Ryzen 9000

 

Und für die ganz Wissbegierigen und / oder Vergesslichen gibt es auch noch einmal den folierten Deeep-Dive durch die Zen5-Architektur. Das wiederum sollte als Einführng erst einmal reichen.

Zen 5 Architecture

 

Kommentar

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FritzHunter01

Moderator

1,223 Kommentare 1,660 Likes

Ich bin schwer enttäuscht! Da habe ich mich mit mehr als 5% Steigerung gerechnet...

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Igor Wallossek

1

10,636 Kommentare 19,987 Likes

Bei CB sind es immerhin 6.... :D

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HJD1966

Neuling

4 Kommentare 4 Likes

Erstaunlich, dass von Seiten AMDs mit einem insgesamt schlechteren Preis-/Leistungsverhältnis gestartet wird; worauf lässt diese Haltung für die Zukunft schließen? Dabei gilt es auch, die aktuellen Probleme von Intel im Kopf zu haben. Es sieht so aus, als nähmen die Preise die Richtung „aufwärts“.

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Gregor Kacknoob

Urgestein

544 Kommentare 452 Likes

Die Preissteigerung kann auch globalere Gründe haben - wie Inflation. Ich werde diesen Refresh wieder aussetzen. Als nächstes dann ein X3D und/oder 'ne (noch) fettere Graka :)

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Igor Wallossek

1

10,636 Kommentare 19,987 Likes

Naja, jetzt könnte man die UVP vom 7600X und die vom 6900X zum Launchzeitraum vergleichen. Nur ist der 9600X eigentlich ein 9600 ohne X. Das macht das Ganze noch trauriger und teurer.

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Tronado

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4,038 Kommentare 2,140 Likes

Ohweia, das hatte ich nicht erwartet. Quasi AMDs Raptor Lake Refresh, nur ohne mehr Hitze. :)
@Igor Wallossek - kannst du nicht bitte mal kurz den CPU-Z Benchmark posten? Die SC-Leistung kann dann nicht großartig gestiegen sein. Ich tippe auf 800. Wenn die Steigerung bei einem 9950X auch so mau ausschaut hat AMD stark übertrieben und der 7950X bleibt länger drin als erwartet.

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DMHas

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65 Kommentare 24 Likes

Nach dem Lesen des Tests warte ich noch auf nächste Woche, was bei den großen Brüdern herauskommt. Und es kommen ja noch die X3D irgendwann.
Jedoch allzu lange werde ich mit dem Kauf nicht mehr warten. Der PC meiner Freundin benötigt unbedingt ein Upgrade und dafür ist mein jetziger 7600X gedacht.

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Ghoster52

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1,471 Kommentare 1,139 Likes

Abwarten und Tee/Kaffee trinken... :ROFLMAO:
Die Preise sind bei den 7xxxer auch schneller gefallen als es AMD lieb war.
Ich sehe das etwas entspannter, wegen 4K am OLED spielt die CPU eh nur die 2. Geige.

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D
Denniss

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1,603 Kommentare 599 Likes

letzte seite, zweiter satz - der 7600X sollte wohl eher 9600X sein

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Megaone

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1,856 Kommentare 1,756 Likes

Man kann mag vielleicht über den Gedanken lachen, aber bei dem Preis tausche ich im Zweitrechner vielleicht besser den 3900x in dem 570X Unify gegen einen 5950X und spare mir den ganzen Rest. Dann lieber den nächsten großen Schritt mit kompletten MB Tausch bei der kommenden Generation.

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J
Javeran

Mitglied

17 Kommentare 4 Likes

Puh, das macht es wirklich schwierig. Auch wenn man bedenkt wie günstig es den 7700 als tray gibt. Der wird über die Zeit ja auch im Preis fallen wie der 9600X auch, das wird ne Weile echt eine harte Nuss.

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M
McFly_76

Veteran

399 Kommentare 136 Likes

Der Ryzen 5 9600X erreicht die Spieleleistung wie ein Ryzen 7 5700X3D ~ 200 € ( dieser verbraucht aber deutlich weniger Saft in Watt ) :D

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konkretor

Veteran

314 Kommentare 322 Likes

Stagnation kein Grund zu wechseln

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g
genervt

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53 Kommentare 11 Likes

RIP 14700k
Der Entry Level 9600X mag keine Bäume ausreisen, aber schön zu sehen, dass man bei AMD wieder den Hahn etwas zudreht und keine Schluckspechte durch die Bank hat.

Naja, gab schon spannendere Releases.

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Lieblingsbesuch

Veteran

479 Kommentare 88 Likes

Nein, im Ernst, da haben wir wohl nach AMDs eigenen Benchmarks vs. 7000X3D alle mehr erwartet. Ich würde aber behaupten, dass nur 5-6 Prozent Zuwachs bei Spielen selbst ohne diese zu hohe Erwartungshaltung im Hintergrund enttäuschend sind. Dass die beiden größeren 9000er da nochmal viel drauflegen glaube ich auch nicht, also wird es X3D richten müssen. Ob da dann eben ein großer Sprung vom 7800X3D möglich ist? Ich bezweifele es ein Stück weit.

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e
eastcoast_pete

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1,758 Kommentare 1,084 Likes

Der doch etwas hohe Launch-Preis ist mE ein taktischer Fehler. Gerade jetzt (mit Intels Problemen) könnte AMD eine echte Dominanz bei Desktops erzielen, die es dann auch Arrow Lake sehr schwer machen würde, selbst wenn der die kolportierten Specs erfüllt. Momentan scheint AMD die Zen 5 Desktop CPUs eher als Platzhalter für die Zen 6 zu betrachten. Schade, und die Zen4 7000er sind im Preis/Leistungsverhältnis einfach besser.

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Y
Yumiko

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604 Kommentare 288 Likes

Totaler Unsinn, der Preis ist gesunken.
Die UVP zum Launch des 7600X war 359€. AMD ist also 50€ günstiger geworden mit dem Nachfolger.
Entsprechend auch 7700X mit UVP von 479€ zu Release.

Warum hier Falschmeldungen zu verbreiten die man leicht widerlegen kann? Was ist die Agenda?

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Y
Yumiko

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604 Kommentare 288 Likes

Auch wieder nur Unsinn:
Der Launchpreis ist um 50€ gesunken zum Vorgänger.
Ob der Preis an sich ein taktischer Fehler ist, kommt eher darauf an wie viele der alten CPUs auf dem Markt bleiben. Jedenfalls muss man diese nicht reduzieren zum Abverkauf, was ja auch finanziell positiv ist unterm Strich (für alle Beteiligten).

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E
EVPointMaster

Mitglied

20 Kommentare 7 Likes

@Igor Wallossek Tippfehler auf Seite 7 im zweiten Textabsatz:

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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