Die effektive Wärmeleitfähigkeit
Ich schrieb ja immer wieder, dass man anhand der Wärmeleitfähigkeit fast nichts erkennen oder vergleichen kann. Denn wer jetzt glaubt, die Wärmeleitfähigkeit wäre ein konstanter Wert, der irrt gewaltig. Aber das haben ich ja auch schon im Grundlagenartikel lang und breit erklärt. Wenn man Rth hat, braucht man λeff, also die effektive Wärmeleitfähigkeit gar nicht. Und die reine Angabe für den idealisierten Bulk-Wert ist sowas von realitätsfern, dass man sich immer wieder über diese Zahlen wundern muss. Die angegebenen 17 W/(m·K) sind jedenfalls garantiert in der PR-Abteilung entstanden und nicht im Labor durch eine richtige Messung. Dort mag man das vielleicht mit einem ganzen Eimer simuliert haben, aber ist wäre realitätsfremd. Ja, es ist immer noch besser als das, was so manche “Hochleistungspaste” wirklich bietet, aber für die Spitze reicht es nicht ganz. Gutes Mittelfeld, aber nicht mehr.
Mal abgesehen davon, dass ich auch die Temperaturen des Heaters und der Wassers habe, die uns aber nichts nützen, weil sie immer konstant bleiben, habe ich ja meinen Messaufbau mit den Temperaturfühlern 1 bis 6 (siehe Schema auf Seite 2). Mit diesen Werten kann man jetzt auch noch ganz nette Überlegungen anstellen. Nehmen wir zunächst die Werte von T3 und T4, die uns die beiden Temperaturen an den jeweiligen Kontaktflächen ausweisen, zwischen denen sich die Paste befindet. Diese Kurven sind nicht mehr ganz linear, denn auch der Interface-Widerstand ändert sich ein wenig. Und wir rechnen ja nicht mehr mit 6 Punkten, sondern nur mit 2 absoluten Werten für die Temperaturdifferenz statt eines Gradienten wie bei TTim, wobei die Sample-Temperatur ja konstant bleibt.
GPU-Emulation
Und wozu nun das Ganze? Das Verhalten ist so ähnlich wie bei einer Grafikkarte, die ja ohne einen IHS auskommen muss und wo man das Delta meist zwischen dem Substrat und der Wassertemperatur misst. Mit etwas gutem Willen kann man es auch auf das Verhalten auf CPUs projizieren, denn ich teste ja den Temperaturunterschied an den beiden Flächen, zwischen denen sich die Paste befindet. Schauen wir mal, was wir da haben:
CPU-Emulation
Jetzt vergleiche ich jeweils T1 der Referenz mit T1 der Gaming Paste A. Während der Heater ja konstant bleibt, haben wir hier bereits einen ausreichenden Wärmewiderstand im Referenzblock aus Kupfer, um die CPU-Temperatur und deren Unterschiede mit verschiedenen Pasten im Vergleich zur Referenz und in Abhängigkeit zur Schichtstärke der Paste zu simulieren. Denn genau diese variable Bewertung kann kein Test auf einer CPU bieten, weil es immer individuell anders ausfällt und damit nicht wirklich reproduzierbar bleibt. Hier im TIMA5-Test aber schon.
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