Bechmark-Szene und Setup
Beim Benchmark geht der Dank an Caliber für seinen Trainer, der es mir erlaubt, auch Positionen im Spiel zu speichern. Damit umgeht man auch das elendige Savegame-Dilemma, wenn man mehrere Runs machen will oder muss. Ich nehme hier rund 1 Minute und 30 Sekunden auf, um einen eher ausgewogenen Mittelwert zu bekommen. Keller, Cut-Szene und Innenstadt – alles was die Grafikkarte (nicht) braucht. Damit liegt man im Kellergang etwas unter und draußen in der Stadt etwas über der reinen Wald-Szene vom Beginn, die noch relativ dunkel war. Der Speicherpunkt liegt kurz vorm Übertritt in die Stadt (rechts im Gang steht eine Kaffeeflasche), wobei ich in den Raum mit den TV-Geräten zurückgehe und dann starte (siehe Video).
Vor allem die Stadt samt der Schatten-Figuren ist ein böser Grafikkarten-Fresser. Wer will, der kann sich das Ultra-HD-Video ansehen und ja, es ruckelt etwas, obwohl eine werksübertaktete RTX 4090 im Rechner steckt und DLSS auf Qualität steht. Der Rest ist maximiert und man hat selbst mit Frame Generation ständig das Gefühl, dass die Beine in einer Sirup-Pfütze kleben oder man stundenlang durch tiefen Sand läuft. Ja, Pathtracing und Frame Generation bringen etwas, aber leider nicht genug für alle Karten. Wer diese große Last ohne Trainer nachstellen möchte: Einfach die Caldera-Station und das Umfeld durchlaufen. Viel Spaß, das kommt de facto aufs Gleiche raus. Oben, hinter den Gleisen ist ein netter Speicherpunkt, den man nutzen kann (Bild unten)
Zum Einsatz kommen ein MSI MEG X670E Ace mit einem Ryzen 9 7950X3D und 32 GB DDR5 6400 sowie eine schnelle PCIe 4.0 SSD in Form der MSI SPATIUM M480 Pro mit 2 TB Speicherplatz. Und ja, auch dieses System stößt brutal an seine Grenzen. Und nun gilt es. Grafikkarten-Jojo deluxe, auch wenn diesmal sehr viele Karten mangels Eignung durchs Raster fallen. Eine Stehparty wolle ich dann doch nicht feiern, auch wenn das Laufen vor allem mit den kleineren Karten schon arg schwer fiel. Und genau diese nun folgenden Charts sind auch mit der Grund für die erste Seite, weil ich das Spiel einfach nicht für massentauglich halte. Denn wenn man die Settings wirklich brutal ins Nichts schraubt, dann bleibt ein optisch eher belangloses Spiel übrig, welches sich die grafischen Lobeshymnen nicht wirklich verdient hat. Aber es läuft zumindest, sogar fast fehlerfrei, wenn man die fehlerhafte deutsche Vertonung mal ausblendet, die immer wieder von englischen Parts durchsetzt ist. Aber hier geht es ja ums Bild.
Benchmark-Ergebnisse ohne Raytracing
So, kommen wir nun zum angedrohten Daumen-Kino und den Benchmarks. Ich habe bewusst auf Ultra-HD verzichtet, weil es die Auswahl der Karten, die wirklich spielbare Ergebnisse liefern, zu sehr einschränkt, trotz DLSS. Wer es höher aufgelöst möchte, der darf das für sich gern austesteten, aber ich fand es einfach nur masseninkompatibel. Ich habe die Settings und Auflösungen am Ende so gesetzt, dass zumindest noch eine GeForce RTX 4070 im Worst Case in WQHD bei rund 54 FPS lag, auch wenn ich alles unter 60 FPS als eher unspielbar ansehe. Ich hatte Ultra-HD zwar noch angefangen, aber dafür war mir am Ende einfach die Zeit zu schade, denn es wäre ein Einzelschaulaufen der RTX 4090 geworden, weil nicht mal die RTX 4080 an die 60-FPS herankommt. Und Full-HD lief bis zur RX 7700XT zumindest ohne RT aber mit Upsampling noch einigermaßen brauchbar. Den Rest der Karten kann man sich aber auch schenken, zumal die von Remedy ausgelobte RX 6600 fast schon an der 30-FPS-Hürde scheitert. Ja, es ist kein Shooter, aber es fühlt sich trotzdem einfach nur falsch an, sorry dafür.
Schon die GeForce RTX 3080 10GB rutscht unter die magische 60-FPS-Grenze. Und das nur in WQHD mit aktiviertem Upsampling! Muss man das schön finden? Immerhin schafft es noch die alte Radeon RX 6950XT knapp über die Hürde, der Rest wird ausgebremst. Da muss man schon in WQHD das Preset stark herabsetzen, was dem Spiel optisch aber enorm schadet.
Benchmark-Ergebnisse mit Raytracing
Gleiches Preset, aber diesmal mit Raytracing auf Low, mehr geht eigentlich gar nicht mir den “normalen” Karten, was echt schade ist. Die Zahl der Karten, die das mit mindestens 60 FPS schafen reduziert sich in Full-HD auf drei, in WQHD sogar nur auf zwei. So etwas schafft Frust unter denen, die keine 1000 Euro oder mehr für eine Grafikkarte ausgeben können oder wollen. AMD-benutzer stehen im Regen, denn das ist kaum ordentlich spielbar, auch wenn es kein Shooter ist. Die Immersion leidet trotzdem enorm.
Benchmark-Ergebnisse mit Pathtracing (RT High)
Nun wird es richtig einsam im Grafikkartenwald. Immerhin vier Ada-Karten schaffen RT Hoch mit Pathtracing in spielbaren Frame-Raten, allerdings nur, wenn man das Upsampling auf Performance setzt. Ob man das jetzt schön findet, muss jeder selbst entscheiden. Die AMD-Karten habe ich rausgelassen, die liegen unter 30 FPS. Man sieht auch den großen Vorteil von Frame Generation auf den RTX 4000, wo sogar eine RTX 4060 die RTX 3090 Ti knapp schlagen kann. Das Framepacing ist trotzdem ok und auch der knappe Speicher reicht gerade noch so.
Spätestens in WQHD sind alle Karten unterhalb der RTX 4070 de facto abgemeldet und und die RTX 4060 stirbt den einsamen Speicher-Tod.
Zusammenfassung und Fazit
Schönes Spiel , aber irgendwie zur falschen Zeit. Reden wir mit einer GeForce RTX 5090 oder AMDs RDNA4 noch einmal über die Performance, denn aktuell ist das alles schon arg schräg gelaufen. Wobei es eine schöne kollektive Einheit ergibt, denn auch die Story ist alles andere als geradlinig oder logisch. Ja, die ungewissen Wendungen und der allgegenwärtige Grusel machen wirklich Spaß beim Spielen, wäre da nicht ständig die Unterbrechnung des Spielflusses durch die Karteikarten-Ablage und das bürokratische Sammeln von Akten-Notizen. Das Spiel versucht, so ziemlich alles gleichzeitig zu sein und verhebt sich ab und zu damit auch. Das ständige Wechseln der Handlungsstränge mag anfangs ganz originell sein, aber es fragmentiert sich zu einem “Suche-und-Finde” mit viel “Trial & Error”. Licht an, Licht aus, oder doch nicht? Anlassen oder wieder einsammeln? Mit Logik kommt man am Ende zwar weiter, lässt aber sehr viel Zeit liegen.
Dazu kommen die schier endlosen Dialoge und Monologe, die man jedoch als Nicht-Cineast meist skippen kann (und sollte). Das stört mal mehr und mal weniger, zumal es eigentlich auch nicht wirklich spielentscheidend ist. Ich will ja nicht alles spoilern, sonst verderbe ich ja vielleicht noch jemandem den Spaß, nur zieht es das Spiel etwas zu sehr in die Länge. Da muss man schon aufpassen dass man nicht vergisst, was man sich vor 10 oder 20 Minuten erst so mühsam ausgeknobelt hat. Oder man genehmigt sich einfach mal einen klebrig-süßen Kräuterlikor, den man vor allem am Anfang immer wieder mal ins Unterbewusstsein gehämmert bekommt. Stößchen!
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