Der TU102 und TU104 sind die ersten Desktop-Grafikprozessoren von Nvidia, die die NVLink-Verbindung anstelle einer Multiple Input/Output (MIO)-Schnittstelle für die SLI-Unterstützung steuern. Ersteres stellt zwei x8-Links zur Verfügung, während letzteres auf einen beschränkt ist. Jede Verbindung ermöglicht bis zu 50 GB/s bidirektionale Bandbreite. So ist GeForce RTX 2080 Ti in der Lage, bis zu 100 GB/s zwischen den Karten zu übertragen und RTX 2080 immerhin noch die Hälfte .
Ein Link oder zwei, SLI über NVLink funktioniert jedoch nur bei einem Paar GeForce RTX-Karten, die im Abstand von drei oder vier Steckplätzen angeordnet sind (sie benötigen mindestens einen leeren Steckplatz zwischen ihnen für den Luftstrom). Offiziell hatten die GPUs der Pascal-Ära übrigens das gleiche Zwei-Karten-Maximum. Technisch gesehen konnten jedoch bis zu vier hochwertige GeForce GTX in einer Handvoll Benchmarks zusammenarbeiten. Davon hat man sich verabschiedet.
Ein Teil der Probleme der letzten Generation wurde durch Bandbreitenbeschränkungen durch die SLI-Bridges verursacht. Im Vergleich zum 1 GB/s MIO-Link der ursprünglichen SLI-Schnittstelle hat die Implementierung von Pascal so um die 4 GB/s gebracht. Das war schnell genug, um den gerenderten Frame der zweiten Karte rechtzeitig auf die Hauptplatine zurückzubringen, damit eine reibungslose Ausgabe auf einen 4K-Monitor bei 60 Hz möglich ist. Aber es hätte nicht mit 120 Hz und mehr mithalten können, was heute viele der hochwertigsten Gaming-Displays bieten.
Selbst in einer Single-Link-Konfiguration kann NVLink Daten so schnell verschieben, dass SLI sogar auf einem 8K-Bildschirm möglich ist. Der Betrieb von 4K-Monitoren mit 144 Hz im Surround-Modus ist damit auch kein Problem. Zwei x8-Verbindungen bieten dann sogar bereits den Durchsatz, der für 8K-Displays in Surround erforderlich ist.
Die die Frage ist nun: Wen interessiert das eigentlich? AMD und Nvidia haben bei Multi-GPU-Konfigurationen so „gute“ Arbeit geleistet, dass unsere Leser selten, wenn überhaupt, nach Benchmark-Ergebnissen mit einem SLI-Setup fragen. Früher verwendeten clevere Spieler SLI, um die Leistung von High-End-Karten auch mit deutlich billigeren Mittelklasse-Karten zu erreichen. Nvidia hat dem bereits seit einiger Zeit ein Ende gesetzt, indem man die Unterstützung für kleinere Modelle des Portfolios entfernt hat.
Jetzt fehlt auch bei der GeForce RTX 2070 der NVLink-Anschluss – ein Schelm, der Böses dabei denkt. Ältere DirectX 11-basierte Spiele laufen ja immer noch gut auf zwei Karten, und eine Handvoll DirectX 12-basierter Titel nutzen die explizite Multi-Adapter-Steuerung der API. Aber die Tatsache, dass Entwickler wie EA DICE lieber Zeit in neue Funktionen wie Echtzeit-Raytracing statt der Optimierung von Multi-GPUs investieren, sagt viel über die Zukunft von SLI aus.
Wir haben übrigens gehört, dass Nvidia-Vertreter meinten, dass sie in Zukunft noch mehr in dieser Hinsicht zu diskutieren hätten. Im Moment ist die NVLink-Unterstützung auf GeForce RTX 2080 Ti und 2080 Ti jedenfalls eine Neuerung, zumal wir uns auf spielbare Bildraten bei 4K und G-Sync konzentrieren können, um die Wiedergabe reibungslos zu garantieren.
- 1 - Einführung und Vorstellung
- 2 - TU102 + GeForce RTX 2080 Ti
- 3 - TU104 + GeForce RTX 2080
- 4 - TU106 + GeForce RTX 2070
- 5 - Performance-Anstieg für bestehende Anwendungen
- 6 - Tensor-Kerne und DLSS
- 7 - Ray Tracing in Echtzeit
- 8 - NVLink: als Brücke wohin?
- 9 - RTX-OPs: wir rechnen nach
- 10 - Shading-Verbesserungen
- 11 - Anschlüsse und Video
- 12 - 1-Klick-Übertaktung
- 13 - Tschüss, Gebläselüfter!
- 14 - Zusammenfassung und Fazit
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