Geräuschemission (“Lautstärke”)
Um dieses Konstrukt ordentlich und objektiv messen zu können, benötigt man neben einem geeigneten Messraum auch noch ein kalibriertes, breitbandig neutral arbeitendes Messmikrofon mit Low-Cut (über eine Kalibrierungsdatei) sowie eine zweckmäßige Analyse des entstehenden Frequenzspektrums. Letzteres hilft, den subjektiven Eindruck bildlich sehr gut darzustellen.
Wir platzieren das Mikrofon im Abstand von 30 cm zur Pumpe und stellen den Radiator ao hin, dass die Lüfter einen Abstand von 50 cm zur Mikrofonkapsel haben. Da diese omnidirektional arbeitet, sind die Winkel absolut kein Problem.
Das Spektrum zeigt uns deutlich, dass die Pumpe oberhalb von 2000 U/min arbeitet, aber weder pfeift (wie manche AVC-Pumpen) noch tieferfreqente Lagergeräusche verursacht (“Schnarren”). Der Peak im Bereich des Oberbasses resultiert von den beiden 12-cm-Lüftern, die zusammen mit dem Radiator eine Art Resonanzgemeinschaft bilden.
Leider hat Alphacool im Vergleich zu den originalen Noiseblocker-Lüftern keine Entkopplungsgummis für die Schrauben im Angebot, die hier deutlich Abhilfe schaffen würden. Da die dann gemessenen knapp 34 dB(A) aber nicht das wären, was der Kunde erhält, nutzen wir die ermittelten 34,7 dB(A) unseres originalen Testaufbaus als finalen Wert. Aber auch der ist noch wirklich akzeptabel.
Fazit
Eigentlich könnte ein Umbau kaum einfacher sein, wenn man sich ein wenig an Hinweisen und Handbuch orientiert. Alphacool bietet die sofort einsatzfähige Lösung mit vormontiertem 120er-Radiator aktuell für knapp 150 Euro an, was erst einmal viel klingt, es aber im Vergleich zu echten, selbst zusammengestellten Open-Loop-Wasserkühlungen aus dem Einzelteilregal eigentlich gar nicht ist.
Allerdings liegt der Charme so einer Lösung vor allem in seiner optionalen Erweiterbarkeit – und da muss es dann schon mindestens ein 240er Radiator sein, wenn man (irgendwann) auch die CPU mitkühlen möchte. Denn auf bis zu 80 Watt mehr oder weniger kommt es bei dem 240er Radiator dann auch nicht mehr an. Wer ganz sicher sein möchte, nimmt eh gleich einen 360er oder gar 480er aus dem Regal, wobei man dann wirklich jede CPU bis hin zum übertakteten Core i7-6950X gekühlt bekommen sollte.
Wenn wir jetzt einmal unser gut erweiterungsfähiges Projekt zusammenaddieren, da es aktuell ja noch keine fertige Lösung mit 240er Radiator als Komplettpaket gibt, dann kämen auf die knapp 120 Euro für die vorbefüllte Eiswolf einschließlich der Pumpe und den Schläuchen noch ca. 63 Euro für dem passenden, ebenfalls vorbefüllten Radiator samt Schläuchen obendrauf, was dann in der Summe ohne Lüfter bereits bei ca. 183 Euro läge.
Damit landet man dann schon fast in die Regionen einer “normalen” Wasserkühlung – leider. Allerdings landet für Neueinsteiger die narrensichere Handhabung auf der Haben-Seite, was sich nicht so einfach in Euro beziffern lässt. Und dann ist da natürlich die verbaute “Pumpe”, die alles richtig macht, aber nicht laut ist.
Zur Kühlleistung muss man nichts mehr schreiben, die passt. Auch wenn ein “echter” Full-Cover-Block natürlich die Spannungswandler etwas besser kühlt: Hier geht es am Ende um Einfachheit, Nachbausicherheit und sogar Nachhaltigkeit, weil man nur einen Teil des Kühlers wechseln muss, wenn man die Karte einmal upgraden möchte. Dann relativiert sich das auch mit dem doch etwas hohen Einstiegspreis, der mit Sicherheit erst einmal viele schlucken lässt.
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