Temperaturen und Takraten
Die Temperaturen und Taktraten ermitteln wir zunächst realitätsnah im geschlossenen Gehäuse. Dazu bedienen wir uns wiederum unserer bereits beim Launch der GeForce GTX 1080 genutzen Crossover-Workstation von Happyware, die sich in einem Nanoxia Deep Silence 5 befindet.
Sowohl beim Gaming Loop als auch beim Stresstest fallen die Temperaturen sehr ähnlich aus, was am Ende auch nicht verwundert. Zum einen liegt die jeweilige Leistungsaufnahme nur vier Watt auseinander und zum anderen richtet sich die jeweilige Lüfterdrehzahl so aus, dass keine zu hohen Temperaturen erreicht werden.
Betrachten wir nun in diesem Zusammenhang auch die Taktraten der GPU. Diese schwanken zwar sehr lastabhängig von der jeweiligen Szene, zeigen sich aber im Vergleich zu Nvidias Pascal- Karten recht temperaturstabil. Dies wiederum zeigt, dass Powertune nicht so filigran wie Boost 3.0 reagiert und insgesamt betrachtet immer noch einen anderen Ansatz verfolgt.
Infrarot-Analyse
Da wir mit dem Equipment leider nicht in das Gehäuse hineinkommen, nutzen wir den Bench Table mit einer Haube als eine Art Hotbox. Das Equipment und die Messmethoden haben wir ja in unserem Grundlagenartikel So testet THDE: Infrarot-Technik richtig und sinnvoll eingesetzt eingehend erläutert.
Die erreichten Endtemperaturen der GPU sind dabei bis aufs Grad identisch, so dass sich alle Messwerte ideal ergänzen. Wir finden im GPU-Sockel auch die bereits bekannte GPU-Temperatur aus der obigen Verlaufskurve wieder.
Die Spannungswandler sind trotz der eng gepackten Karte weit genug entfernt, um nicht indirekt über die Platine Sockel und GPU mit aufzuheizen. Jedoch liegt eines der Speichernmodule genau dazwischen und wird immerhin bis zu 88°C heiß, was dann doch schon leicht über den Spezifikationen liegt.
Wir haben den Aufwärmvorgang auch noch einmal in einem Zeitraffer-Video dokumentiert, bei dem die ersten 10 Minuten in nur zwei Minuten ablaufen:
Im Stresstest ändert sich dieses Bild kaum, denn die Leistungsaufnahme ist ähnlich. Lediglich die Spannungswandler werden im Dauerbetrieb nach 30 Minuten etwa ein Kelvin heißer, was aber zu verkraften ist und als Randnotiz durchgeht.
Auch für diesen Vorgang haben wir ein Zeitraffervideo in fünffacher Geschwindigkeit parat:
Lüfterdrehzahlen und Geräuschentwicklung
Als direkte Folge der Abwärmeentwicklung betrachten wir nun die Lüfterddrehzahlen und später das durch dieser Kühlung entstehende Betriebsgeräusch, das landläufig auch als Lautstärke bezeichnet wird.
Doch wie laut ist die Karte nun wirklich und vor allem: wie empfinden wir das entstehende Geräusch? Gemessen wird wie immer in unserem refexionsarmen Raum auf einem wassergekühlten, speziellen Silent-System. Die praktische Untergrenze unseres Raum-im-Raum-Konzeptes liegt bei circa 22 dB(A) – bedingt durch die laufende Hardware.
Allerdings werden wir diesen Wert mit einer solchen Karte wohl nie benötigen. Wer weitere Details zu unseren Messungen wissen möchte, sei auf den Grundlagenartikel Tom’s Hardware intern: So testen wir Geräuschemissionen verwiesen.
Testsystem und Hardware | |
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Mikrofon: | NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei, Low Cut bei 50 Hz) |
Verstärker: | Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone) |
Hardware: | Grafikkarten-Testsystem mit optimierter Wasserkühlung: – Intel Core i7-5930K @ 4,2 GHz, wassergekühlt – Crucial Ballistix Sport, 4x 4 GByte DDR4-2400 – MSI X99S XPower AC – 1x Crucial MX200, 500-GByte-SSD (System) – 1x Corsair Force LS, 960-GByte-SSD (Anwendungen, Daten) – Be Quiet! Dark Power Pro, 850-Watt-Netzteil |
Wasserkühlung: | – Alphacool VPP655 Pumpe (abgeregelt) – Alphacool NexXxos-CPU-Kühler – Phobya Balancer – Alphacool 24-cm-Radiator – 2x 12 cm Noiseblocker eLoop-Lüfter @400 U/min |
Software: | Smaart v.7 |
Messraum: | eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH) |
Kontrollmessungen: | Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm |
Ausgabewerte: | – Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung – Frequenzspektrum der emittierten Geräusche (Grafik) |
Werfen wir jetzt einen Blick auf die Geräuschentwicklung im Gaming-Loop, nachdem die Karte ihre Maximaltemperaturen erreicht hat (siehe Temperatur-Diagramme weiter oben).
Im Idle sind die gemessenen 31,0 dB(A) ein recht guter Wert, der nur knapp über dem Geräuschpegel eines üblichen Wohnraums liegt. Allerdings ist der Klangcharakter des Radiallüfters bei niedrigen Drehzahlen eher knurrig und das Spektrum enthält auch dominante tieferfrequente Bereiche.
Auch wenn der gemessene Wert erst einmal niedrig scheint, besteht doch immer die Gefahr des Körperschalls und die Übertragung ans Gehäuse, das dann wie eine Art Resonanzkörper wirkt. Damit erscheint die Karte im Gehäuse fast schon lauter als im offenen Aufbau, solange man das Seitenteil offen lässt. Es ist nicht dramatisch, aber man sollte durchaus ein stabileres Gehäuse einplanen und keine niedrigpreisigen Konservendosenbleche.
Lassen wir nun den Gaming-Loop laufen und messen, was für ein Bild sich bei geforderter Karte ergibt. An dieser Stelle müssen wir AMD jetzt einmal ein Lob aussprechen: Denn die Radeon RX 480, die in der Leistungsaufnahme sogar merklich über der GeForce GTX 970 Founders Edition liegt, ist unterm Strich nicht lauter, obwohl der Kühler deutlich simpler gestrickt ist und die Karte auch optisch kein Abräumer ist.
So gesehen ist es seit Langem mal wieder eine Referenzkarte von AMD, die nicht an einen Fön erinnert und die auch bei laufenden Tests Telefongespräche in unmittelbarer Nähe zulässt.
- 1 - AMD Radeon RX 480 8GB: Polaris 10 ist da
- 2 - Display-Controller, UVD, VCE & WattMan
- 3 - Die Radeon RX 480 - Kühler und Platinen-Layout
- 4 - So testen wir AMDs Radeon RX 480
- 5 - Benchmarks: Ashes of the Singularity, Battlefield & GTA V
- 6 - Benchmarks: Hitman, Metro: Last Light Redux & Project CARS
- 7 - Benchmarks: Rise Of The Tomb Raider, The Division & The Witcher 3
- 8 - Benchmarks: Workstation-Performance
- 9 - Leistungsaufnahme und Lastspitzen
- 10 - Taktraten, Temperaturen und Lautstärke
- 11 - Fazit
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