Lautstärkemessungen
Bisher haben wir alle Messungen mit einem regelmäßig kalibrierten Schallpegelmessgerät von Voltcraft (SL 400 mit Datenlogger) vorgenommen. Da dessen Frequenzumfang jedoch vor allem nach oben hin sehr beschränkt ist und Frequenzen ab ca. 10 kHz nicht mehr brauchbar erfasst werden können, mussten wir zur objektiven Einbeziehung des Spulenfiepens eine andere Messmethode wählen. Vor allem die Devil 13 von PowerColor trieb uns stellenweise an die Grenzen des virtuellen Tinitus, so dass wir bereits jetzt den für das nächste Jahr geplanten Testaufbau für die Lautstärkemessungen über ein speziell kalibriertes und vibrationsfrei aufgehängtes Studiomikrophon nutzen wollen.
Die Devil 13 hätte im Idle sicher besser abgeschnitten, wäre da nicht das sehr hochfrequente Spulenfiepen gewesen, dessen Spektrum oberhalb der Erfassungsgrenzen normaler Schallpegelmessgeräte liegt. So aber bleibt nur der letzte Platz, was eigentlich schade ist.
Beim Gaming kann sich die GTX 690 deutlich von den AMD-Konkurrenten absetzen, schließlich hat sie auch die geringste Abwärme zu bewältigen. Allerdings bewegen sich alle drei Karten noch im vertretbaren Rahmen, wobei die Devil 13 erneut am lautesten agiert.
Unter 100% Volllast geht der HIS 7970 X2 dann ein wenig die Puste aus, und sie wird etwas lauter als die PowerColor-Karte. Jedoch sind alle Werte über 50 dB(A) eigentlich schon zu laut, einzig die GTX 690 kann hier diese Grenze deutlich unterbieten. Allerdings ist dieses Szenario meist nicht der Regelfall, so dass man dies am Ende ein wenig relativieren kann. Am ehesten zählen noch die Gaming-Ergebnisse und der lastlose Betrieb im Idle.
Akustischer Vergleich aller 3 Karten
Kommen wir nun abschließend zum zum obligatorischen Direktvergleich in Bild und vor allem auch Ton. Wir haben wiederum ein Video für jedes Szenario erstellt und anschließend die Videospur mit dem vom Schallpegelmessgerät aufgezeichneten Ton gemischt, um auch wirklich das in einem direkten Verglich zu Gehör zu bringen, was wir auch in Zahlen auf der vorhergehenden Seite bereits lesen konnten. Der Abstand der Schallaufzeichnung beträgt exakt 50 cm lotrecht zur Kartenmitte im offenen Aufbau bei konstanten 22°C Raumtemperatur. Zum Einsatz kam diesmal ein sehr hochwertiges Studiomikrofon, welches wir vorab exakt kalibriert hatten.
Idle-Betrieb
Es interessiert natürlich jeden, wie laut eine Karte genau dann ist, wenn sie nichts weiter zu tun hat, als normale Desktopaufgaben zu erledigen. Wir erinnern uns: die PowerColor 7990 Devil 13 litt unter notorischem Spulenfiepen auch im Leerlauf. Somit ergibt sich auch ein etwas anderes Zahlenbild, denn ohne Fiepen hätte diese Karte sicher besser abgeschnitten.
Die Bestnote geht hier eindeutig an EVGA und die GTX 690, die im geschlossenen Gehäuse unhörbar agiert und auch im offenen Aufbau kaum wahrnehmbar ist. So stellen wir uns eine leise High-End-Karte vor! Auch HIS kann ohne Spulenfiepen Anschluss halten, die Devil 13 jedoch nervt mit der Zeit beim Arbeiten extrem, solange nicht die Lüfter so laut hochdrehen, dass das Zirpgeräusch übertönt wird.
Spulen-Hardcore bei 500 fps
Da uns immer wieder Leser über das Spulenfiepen bei sehr hohen Frameraten (Ingame-Menüs, einfache oder ältere Spiele) berichten und wir dieses sehr lästige Begleitkonzert ebenfalls sehr oft vernehmen durften, testen wir alle 3 Testkandidaten bei ca. 500 fps im Loop von Unigine Sanctuary.
Gut, jede der Karten bietet in solchen extremen Situationen wahrnehmbare Spulengeräusche, sogar die GeForce GTX 690. Allerdings agiert die Nvidia-Karte dabei noch so dezent, dass man die Störgeräusche kaum wahrnehmen kann. Auch HIS hat das Spulenfiepen recht gut im Griff, während bei der Devil 13 von Powercolor ein Haufen virtueller Grillen zum Stelldichein bitten.
Nachgestellte Realität: Gaming
Nun kommen wir zur interessantesten Kategorie, denn uns interessiert natürlich in erster Linie, wie sich die Karten beim Gaming unter ganz normalen Bedingungen lautstärkemäßig verhalten. Obwohl zum Teil, vor allem bei den Karten von PowerColor und HIS, bereits sehr hohe Verlustleistungen bewältigt werden müssen, agieren alle drei Karten noch auf einem akzeptablen Level, was uns dann doch ein wenig erstaunt hat.
Immer noch agiert die GTX 690 von den drei Karten am leisesten. Allerdings geht dieser Vorsprung zu Lasten der Temperaturen, jedoch ohne in gefährliche Bereiche vorstoßen zu müssen. Würde man die Lüfter-Regelkurven der Radeon-Karten dementsprechend anpassen, würde man mit etwas Glück sicher gleichwertige Ergebnisse erzielen. Da wir aber nur messen wollen, was ab Werk geliefert wird, können wir festhalten: Nvidia leiser, AMD kühler.
Extreme Last: GPGPU
Jetzt wird es heiß! Alle Karten laufen bei 100% Auslastung mit jeweils einer Bitminer-Instanz pro Chip. Dieses Szenario bringt alle Karten an ihre Grenzen, wobei die PowerColor 7990 Devil 13 über die größten Kühlreserven verfügt. Die HIS-Karte muss auf Grund der kleineren und getrennten Kühlkörper ein klein wenig Tribut zollen, ist aber trotzdem noch Herr(in) der Lage.
Gewinnerin ist erneut die EVGA GeForce GTX 690, auch wenn die Temperaturen für unseren Geschmack etwas zu hoch sind. Da es sich wohl bei den meisten Anwendern nicht um das Standardszenario handelt, können wir diesen Test ein wenig relativieren.
- 1 - Einführung und Übersicht
- 2 - Die Herausfordererin: HIS 7970 X2
- 3 - Die Sparsame: EVGA GTX 690
- 4 - Optik pur: PowerColor 7990 Devil 13
- 5 - Synthetische Benchmarks
- 6 - Spiele-Benchmarks (Catalyst 12.11)
- 7 - Mikroruckler: der aktuelle Ist-Stand
- 8 - Mikroruckler: AFR Render-Methoden
- 9 - Mikrorucker: adaptive VSync (Nvidia)
- 10 - Mikrorucker: dynamische VSync (AMD)
- 11 - Leistungsaufnahme und Temperaturen
- 12 - Lautstärke und Videos der Grafikkarten unter Last
- 13 - Schlussbemerkung und Fazit
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