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Intel Arrow Lake S und H in der Kurzvorstellung: Deutlich höhere Effizienz, kühler und nicht langsamer

Intels Arrow Lake-Prozessoren, die demnächst auch physikalisch für die Endanwender releast werden, stellen eine bedeutende Weiterentwicklung für Intel dar und sollen als Antwort auf AMDs Zen-5-Chips dienen. Diese Prozessoren, die zur 15. Generation der Core-Prozessoren gehören, werden in Desktop- (Arrow Lake-S) und Laptop-Varianten (Arrow Lake-H) verfügbar sein und bieten erhebliche Leistungsverbesserungen im Vergleich zu den Vorgereinnen. So basiert Arrow Lake auf einer neuen Kombination von Performance- und Effizienz-Kernen, bekannt als “Lion Cove” für die Performance-Kerne (P-Kerne) und “Skymont” für die Effizienzkerne (E-Kerne).

Übersicht und Spezifikationen

Die Desktop-Modelle der Arrow Lake-S-Serie werden auf dem neuen LGA-1851-Sockel laufen und (zunächst) mit Z890-Motherboards kombiniert, während die kleineren Chipsätze sicher später folgen werden. Es wird verschiedene Leistungsstufen geben, darunter 125 W, 65 W und 35 W TDP-Varianten. Der Core Ultra 9 285K, das Topmodell, erreicht eine Taktrate von bis zu 5,7 GHz, während niedrigere Modelle wie der Core Ultra 5 245KF auf 5,2 GHz kommen. Die Prozessoren sind mit großen Caches ausgestattet: Das Spitzenmodell verfügt über 40 MB L2- und 36 MB L3-Cache, um die Speicherbandbreite zu maximieren. Hier die ersten 4 CPUs im Überblick, wobei natürlich später noch weitere folgen dürftem um das Portfolio zu komplettieren.

Effizientere Koexistenz von P- und E-Cores, sowie deren Aufwertung

Mit der Arrow Lake-Generation setzt Intel verstärkt auf Effizienzverbesserungen, anstatt ausschließlich die Leistung zu maximieren. Dies wird durch den verstärkten Einsatz von Effizienzkernen (E-Kernen) deutlich. Während frühere Generationen von Intels Core-Prozessoren wie Raptor Lake einen Schwerpunkt auf hohe Taktfrequenzen und Performance-Kerne legten, kommt bei Arrow Lake eine ausgewogenere Verteilung von Performance- (P-Kernen) und Effizienzkernen zum Einsatz. In der Top-Konfiguration bietet der Core Ultra 9 beispielsweise 8 P-Kerne und 16 E-Kerne. Das Ziel ist, die Leistung in Multi-Thread-Anwendungen zu steigern, ohne den Energieverbrauch übermäßig zu erhöhen​.

Ein weiteres Beispiel für diese Verschiebung hin zur Effizienz ist der Einsatz neuer “Skymont” E-Kerne, die eine höhere Leistung pro Watt bieten sollen. Intel konzentriert sich darauf, die Multi-Core-Leistung durch effizientere Kerne zu verbessern, anstatt einfach nur die Anzahl der P-Kerne zu erhöhen oder die Taktraten zu maximieren. Dadurch soll eine bessere Balance zwischen hoher Single-Thread-Leistung und energieeffizientem Multitasking erreicht werden.

Zusätzlich unterstützen die Arrow Lake-Prozessoren ausschließlich DDR5-Speicher, was zu einer höheren Speicherbandbreite und -effizienz führt, während gleichzeitig der alte DDR4-Standard abgeschafft wird. Dadurch soll der Energieverbrauch im gesamten System gesenkt werden, während dennoch hohe Leistungsniveaus erreicht werden​. Generell verfolgt Intel mit Arrow Lake nunmehr einen Ansatz, der sowohl auf Effizienz als auch auf Leistung setzt, um insbesondere in Anwendungen wie Gaming und produktiven Workloads die beste Balance zu erzielen​ und das ist auch gut so. Ein weiteres Highlight ist die Unterstützung von Thunderbolt 4. Bei den AI-Funktionen bleibt Arrow Lake jedoch zurückhaltend: Das integrierte Neural Processing Unit (NPU) bietet nur 13 TOPS Leistung, was im Vergleich zur Konkurrenz weniger beeindruckend ist. Dazu gleich mehr.

Grafikeinheit mit Xe LPG

Bei der integrierten Grafik setzt Intel auf eine verbesserte Version der Arc Alchemist-GPUs, mit doppelter Anzahl an Shader-Einheiten im Vergleich zu vorherigen Generationen. Dennoch wird erwartet, dass die integrierte Grafik nicht mit dedizierten GPUs konkurrieren kann. Bemerkenswert ist, dass die Fertigung der CPU-Kacheln von TSMC im 3-nm-Prozess (N3B) übernommen wird, während einige Modelle auch auf Intels eigene 20A-Fertigung zurückgreifen könnten.

Intels neue Xe-LPG-Architektur, die in den Arrow Lake-Prozessoren zum Einsatz kommt, ist somit keine neu- sondern eine Weiterentwicklung der integrierten Grafiklösungen, die zuvor in den Alchemist-GPUs der Arc-Serie eingeführt wurden. Xe-LPG basiert auf einer abgespeckten Version der dedizierten Arc-GPUs und bietet eine kompakte Architektur für integrierte Grafik, die auf Effizienz und moderate Leistung ausgelegt ist. Xe-LPG in Arrow Lake S soll eine Verdopplung der Anzahl an Shader-Kernen im Vergleich zur vorherigen Generation bringen, was die Grafikleistung deutlich steigern soll. Diese Verbesserungen umfassen auch optimierte Rendering-Techniken und effizientere Nutzung von Speicherbandbreite, was sich positiv auf die Ausführung von Multimedia-Anwendungen auswirkt.

Eine Besonderheit der Xe-LPG-Architektur ist die Unterstützung moderner Grafik-APIs wie DirectX 12 und Vulkan, die die Nutzung der Hardware für aktuelle Spiele und Software optimieren. Die Integration von Grafikbeschleunigern und erweiterten Multimedia-Funktionen in die Architektur macht sie besonders für Systeme interessant, die eine energieeffiziente Grafiklösung benötigen, ohne auf dedizierte GPUs zurückzugreifen. Dies soll auch die Gesamtleistung von datenintensiven Workloads verbessern, indem die CPU-Last verringert wird​. Trotz dieser Verbesserungen ist die Architektur nicht darauf ausgelegt, mit dedizierten Grafikkarten zu konkurrieren, sondern zielt vielmehr darauf ab, eine solide Leistung für leichte Grafikaufgaben und alltägliche Anwendungen zu bieten, die über eine reine “Tick-Box”-Lösung hinausgehen dürfte und einen echten Mehrwert für Multimedia und leichte Gaming-Anwendungen darstellt.

Foverors Packaging als Bindeglied zwischen den verschiedenen Fertigungstechologien

Intel setzt bei den Arrow Lake-Prozessoren generell auf Foveros Packaging, eine 3D-Chip-Stapeltechnologie, die mehrere Halbleiter-Die-Komponenten in einem einzigen Package integriert und die vertikale Anordnung verschiedener Chips ermöglicht. Diese Technik erlaubt es, unterschiedliche Fertigungsprozesse innerhalb eines Prozessors zu kombinieren, beispielsweise durch den Einsatz von TSMCs 3-nm-Technologie für einige Tiles und Intels 20A-Technologie für andere. Die Foveros-Technologie reduziert die Kommunikationswege zwischen den Kernen und anderen Funktionseinheiten, was Latenzen verringert und die Datenübertragungsrate erhöht, während die thermische Effizienz durch die Nähe der Komponenten gesteigert wird. Dies ermöglicht höhere Taktraten und eine stabilere Leistung. In Arrow Lake kombiniert Intel auf diese Weise die CPU-Kerne, die Grafik-Engine und möglicherweise AI-Beschleuniger auf einem einzigen Chip, um die Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz zu optimieren. Die Technologie erlaubt eine flexible Fertigung und bietet eine ausgewogene Balance zwischen Leistung, Energieverbrauch und Kosten, was insbesondere für Multitasking und datenintensive Anwendungen von Vorteil ist.

Kommentar

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NicoVega

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Hoffen wir, dass das der erste richtige Schritt für Intel wird wieder eine ernsthafte Konkurrenz zu werden. Weniger Leistungsaufnahme und niedrige Temperaturen im Regelbetrieb ist dringend notwendig.

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T
TheSmart

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451 Kommentare 227 Likes

Es ist ja schön und gut, das Intel jetzt langsam aber sicher wieder aufschließen kann zu AMD.
Konkurrenz belebt das Geschäft.
Man sieht ja leider im GPU-Bereich was passieren kann wenn ein Anbieter den anderen völlig dominiert.
Aber mit einer Sache sollte Intel schleunigst aufhören.. Für jede Generation gibts einen neuen Sockel..
Das wird viele dann wohl eher doch bei AMD halten. Denn dort gibts für viele Generationen einen Sockel und damit entfällt der teure Kauf von Mainboards, wenn man upgraden möchte.

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DMHas

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Was Intel sagt, klingt gut! Jedoch werden unabhängige Tests zeigen, wo Intel wirklich steht (gegenüber AMD).
(Ich hoffe @Igor Wallossek, wird ebenfalls testen.)

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Igor Wallossek

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10,956 Kommentare 20,776 Likes

Der Sockel war längst überfällig. Aber wie lange nutzt man Mainboards?

Hoffe ich auch. Mama Lauda... :P

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eastcoast_pete

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1,901 Kommentare 1,192 Likes

Hat Intel denn schon gesagt, ob und wie die Skymont E-Kerne performen wenn sie jetzt auch an dem L3 (SLC) hängen? Bei Lunar Lake waren sie ja auf ihren eigenen L2 Cache beschränkt, und auch deshalb nicht so viel schneller als die Crestmonts in der CPU Kachel von Meteor Lake, die ja an den L3 dort angebunden sind.
Wenn Du (@Igor Wallossek ) ein oder zwei davon zum Testen reinbekommst und die E-Kerne isoliert messen kannst, fänd ich das besonders interessant.

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D
Denniss

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1,640 Kommentare 619 Likes

Nicht mehr "Made by Intel" sondern nur noch "Designed by Intel" und "Assembled by Intel".
Kommt halt wenn die eigene Fertigung massiv hinter TSMC hinterherhinkt.
Mal schauen was die CPU in reellen Tests so abliefern, hofffentlich kommen die vom bisherigen Wattwahn runter.

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Arcbound

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147 Kommentare 107 Likes

Naja, die Frage ist halt wirklich, wie viele Nutzer das ausnutzen. Es ist zwar schön, die Möglichkeit zu haben. Aber PC-Selbstbauer sind ja eh schon Nische. Und in der Nische selbst würde ich behaupten, sind regelmäßige CPU Upgrades dann noch mehr Nische. Sozusagen die Nische in der Nische ¯_(ツ)_/¯

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e
eastcoast_pete

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1,901 Kommentare 1,192 Likes

Wär interessant, ob's zu der Frage Statistiken gibt (wie viele Leute kaufen sich für ein existierendes Board eine neue CPU als Upgrade?) Und dann noch nach Plattform/Sockel.

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e
eastcoast_pete

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1,901 Kommentare 1,192 Likes

Bei der Fertigung mußte Intel fast alles auf eine Karte setzen und den 18 A Knoten forcieren. Daher war die Entscheidung, jetzt auch Arrow Lake fast komplett bei TSMC fertigen zu lassen richtig und konsequent. Wenn die 18 A Großserienfertigung sich aber auch stark verspätet, sieht es für Intel Foundry sehr mau aus.

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G
GPUModder

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88 Kommentare 38 Likes

Das würde mich auch interessieren. Ich persönlich bin der Meinung, dass jede Generation einen eigenen Sockel für 95% kein Problem darstellt. Warum? In der Regel kauft man sich meiner Meinung nach eine CPU für ein paar Jahre und bis dann die CPU zu tauschen ist/getauscht wird, sind die Schnittstellen des Boards (USB, PCIe, RAM, usw.) wieder soweit Fortgeschritten, dass es sowieso Sinn macht neben der CPU auch gleich noch das Board zu tauschen. Mich persönlich interessiert die Sockel Thematik daher überhaupt nicht und ich kann das Geschimpfe über den nächsten neuen Sockel kaum nachvollziehen.

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G
GPUModder

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88 Kommentare 38 Likes

Die IPC Erhöhung im Single Core in Verbindung mit dem verringerten Stromverbrauch/geringerem Takt finde ich persönlich schon eine starke Leistung von Intel. Einzig was mich ein wenig skeptisch macht, sind die Infos, dass die verbesserte Single Core Leistung nur bedingt bei Games ankommen soll. Ist für mich persönlich schon ein Thema, da ich die CPU Leistung weniger im Bereich Multicore zum Arbeiten, sondern eher für Games brauche. Unabhängige Tests werden natürlich mehr zeigen. Ich bin auf jeden Fall gespannt was uns sehr wahrscheinlich Igor noch so alles von der Realität zeigen wird. ;)
Sollten allerdings die Infos der Wahrheit entsprechen, befürchte ich dass Intel hier gegenüber den bevorstehenden X3Ds eher das Nachsehen haben wird.

Wobei ich sagen muss, ich persönlich erwarte eher wenig von den bevorstehenden X3Ds. Hintergrund meiner Annahme ist die eher schwache Mehrleistung der 9000er ohne X3D speziell beim Gaming. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass der X3D Cache die 9000er gegenüber der 7000er X3D Serie enorm rausreißen kann. Aber natürlich werden auch hier unabhängige Tests mehr zeigen.

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was die nächsten Wochen/Monate passiert. Endlich wieder mal ein wenig Musik in der Hardware Welt. :D

PS: Was mich allerdings momentan ein wenig traurig stimmt, ist die Preisentwicklung des 7800X3D, weil mein ursprünglicher Plan eigentlich war Intel und AMDs Neuerscheinungen abzuwarten und dann abhängig der Preis/Leistung eine Entscheidung zwischen 7800X3D, 9800X3D und 265K zu treffen. Der momentane schlechte Preis des 7800X3D wirft diesen wahrscheinlich aus dem Rennen. Aus meiner Sicht von AMD konkret so geplant, um nicht die eigenen Reihen zu kannibalisieren. Mal schauen.....

Sorry für die eine oder andere Zeile Off-Topic. Musste ich aber in dem Zusammenhang loswerden. ;)

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c
carrera

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156 Kommentare 96 Likes

habe meine X99 Plattform seit 2016 ...

zum Beispiel ich: habe den i7-6850K in 2021 (!) gegen einen i7-6950X getauscht. In meinen Augen ein Wahnsinnseffekt. Musste ich den 6850K für meine Workflows (u.a Videoproduktion mit DaVinci Resolve) dauerübertaktet mit 4,2 GHz laufen lassen, "cruncht" der 6950X alles "im non-OC Standard" lässig weg ...

... das mag jetzt mein spezieller Use-Case sein - aber da (dank Projekt "Zero Limit") meine "alte" Plattform auch unter W11 stabil läuft und da ich die Plattform ziemlich ausgereizt habe (u.a. 128 GB DDR4 Quad-Channel mit 3200 MHz mit 14-14-14, NVMe auf PCIe - Karten, Thunderbolt 2) sah ich bis jetzt keinen Grund für ein Plattform Upgrade - zumal sich gerade die bisherigen Desktop-Plattformen mit wenig PCIe - Lanes auszeichneten und der Dual-Channel-RAM mich nicht wirklich motivieren konnte.

Ich warte jetzt mal ab. aber die Produktvorstellung von @Igor Wallossek (danke) hört sich sehr vielversprechend an. Mal sehen, was die Praxis zeigt, denn irgendwann habe ich mal gehört, dass erst doppelte Papierperformance - idealerweise über alle Komponenten hinweg - eine spürbare "wow" Verbesserung bringt.

off-topic: "the real-kick" kam durch die Nutzung von NVMe sowohl auf dem Board als auch über PCIe. (schade, dass der X99 keine Bifurcation kann - super dass es dafür Lösungen gibt (i.e. Asmedia ASM2824 / Broadcom PLX PEX8747))

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Chismon

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147 Kommentare 101 Likes

Das ist m.E. leider ziemlicher Quark, den Du da schreibst, denn Alder Lake, Raptor und Raptor Lake Refresh CPU Generationen laufen alle auf LGA 1700, und somit nicht ein Sockel pro Generation und nicht jede/r wechselt alle 2-4 Jahre spätestens teuer auf eine neue CPU-Generation wegen vielleicht läppischer 15-30% Mehrleistung, wenn es hoch kommt.

Ergo, sehe ich Sockelunterstützung über viele Generationen eher als das Luxusproblem von einigen wenigen Hobbyenthusiasten in deren Blase an, denn für die große Mehrheit dürfte das wohl wenig bis gar nicht relevant beim CPU-Kauf (da diese nicht spätestens alle 2-4 Jahre eine neue CPU kauft), aber so können sich Meinungen/Perspektiven eben unterscheiden ;).

Bei mir kommt (mit derzeit einem Alder Lake Prozessor, der noch locker für alles reicht) erst mit der nächsten DDR-RAM Generation eine Aufrüstung in Frage (also mit Intel Nova Lake oder AMD Zen 6 evt., wenn dort DDR6 schon unterstützt wird, oder eben danach) und ich denke das geht nicht wenigen anderen ebenso.

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Werner Wernersen

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49 Kommentare 50 Likes

Da könnte man darüber nachdenken den 9900K in Rente zu schicken.

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DigitalBlizzard

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3,275 Kommentare 2,285 Likes

Danke für die extrem positiven News @Igor Wallossek , das Thema Effizienz, auch ILM und Bending etc. war etwas was Intel leider bei 1700 wirklich eher nicht so prall gelöst hat.
Effizienz und eine kluge Aufgabenverteilung auf modernen CPUs sind klar die Zukunft, gerade heute wo wir im Gaming 1440p und 4k die Haupt Last auf den GPUs haben, ist es eigentlich ein Unding extrem hohe Temps rund um die Kotzgrenze bei teilweise nur 60% Last zu haben.
Hohe Effizienz ist im Prinzip auch immer mit besseren Temperaturen verbunden , die wiederum sorgen für eine konstantere Leistung über alle Lastbereiche, geringere Leistungsschwankungen usw.
Ich selbst kann nur betonen, das mich zumindest die Mobilen Ultras absolut überzeugt haben, nutze selbst diverse Geräte die mit dem 125H, 155H und dem 185H bestückt sind, auch ein Ryzen 8845H, der ist zwar teilweise sehr performant, nervt aber mit drastisch hohen Temps und dadurch immer wieder Leistungseinbrûchen.
Gerade die 155H in einigen unserer Notebooks sind so unglaublich "smooth" in ihrer Performance, das macht richtig Spaß, egal was man damit macht, der performt so harmonisch, wie ein tolles Automatikgetriebe bei dem man keinerlei Gangwechsel spüren kann.
Und das Problem ist aus meiner Sicht der User, der sich immer noch an Benchmarks und Schw...langenvergleichen festbeißt, heutige CPUs haben so oder so Leistung im Überfluss, die oft nicht im Ansatz genutzt wird, in der Regel sind es maximal kurze Peaks, aber der echte Vorteil liegt gerade bei den geringen Strukturgrößen und vollgepackten DIEs in der intelligenten und schnellen Verteilung der Aufgaben, dem Vermeiden von Spitzenlasten auf einzelnen Kernen durch schnelles Umverteilen ohne spürbare Einbrüche.
Aus meiner Sicht geht Intel hier den ganz klar richtigen Schritt.
Schluss mit energetischer Brechstange für den längsten Benchmarkbalken.
Ich für meinen Teil sehe hier für eine Universelle Nutzung Intels 1851 als Branchenprimus, wenn man mal den Blick weg vom Längsten Benchmarkbalken, hin zur Performance und Effizienz Overall richtet, was ich für wesentlich wichtiger halte, dann sehe ich hier klar AMD jetzt im Zugzwang.
Bisher konnte AMD den Effizienzvorteil für sich verbuchen, vor allem durch Stapelspeicher, aber faktisch bekommen die AM5 die thermischen Probleme nicht wirklich gelöst, und ich weiß, ich wiederhole mich, geringere Aufnahme = geringere Temperaturen = konstantere Performance = bessere Gesamtleistung .
Man kann sich die thermischen Kotzgrenzen schönreden, weil der Hersteller ja sagt 100 Grad sind ok, aber es gibt keine Supraleiter in CPUs, ab gewissen Temperaturen steigt einfach der Widerstand an, was unweigerlich eine höhere Energieaufnahme zur Aufrechterhaltung der Leistung bedingt und diese Aufwärtsspirale kann man nur durch kurzfristige Leistingsssenkungen wieder einfangen, auch wenn das offensichtlich ThermalThrotteling oder gar Kernabschaltungen meist vermieden werden.

Kühle Prozessoren sind die besseren Prozessoren und bis zu 80W weniger im Vergleich zu Raptor sind Welten.
Auch die Temperaturverteilung auf den heutigen Vollgepackten DIEs ist ein riesen Problem, wenn Intel das vernünftig gelöst hat, chapeau.
Speicher mit geringeren Latenzen, schnelle Onlineverbindungen und gute Peripherie machen bei Gamern im Onlinesegment den Unterschied, nichbdie minimal schneller CPU oder ein paar FPS mehr oder weniger.
Und hier, wenn jemand einen 1440p Monitor mit sagen wir 144Hz nutzt, was zur Hölle sollen dann 300 Frames in 1440p bringen.
Aufhören in Extremen zu denken, harmonische Systeme sind die Besten, wo alle Komponenten in Leistung und bestmöglicher Effizienz zusammenarbeiten.

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Lieblingsbesuch

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Danke für den Artikel, was mich noch Interessieren würde ist der Cudimm Speicher, ist das exklusiv für Intel?
Weil es hieß doch vor ein paar Tagen, dass Zen5 auch mit Cudimm kompatibel ist?

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Dragokar

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Ryzen 8000 und 9000 ja, die 7000er im Moment nicht.

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Homerclon

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97 Kommentare 51 Likes

Daran ist doch nichts neues, schon die 13900er hatten 8P- und 16 E-Kerne!? Bei Alder Lake waren es bis zu je 8 P- und E-Kerne.
Auch bei 265K und 245K wurde die Kernanzahl ggü. ihren Raptor Lake-Vorgängern nicht verändert - nicht mal die Aufteilung in P-/E-Kerne.

Die Folie die das behauptet, scheint mir veraltet zu sein.
Wenn man unter ark.intel.com nachsieht, dann ist TVB dem i9-285K vorbehalten.

In dieser PDF, ist die korrigierte Folie enthalten (Seite 47).

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d
digitalfrost

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Das sehe ich anders. Wenn Nvidia nicht bald Anfängt auch CPUs zu bauen, werden wir Grafikkarten haben die für die Prozessoren einfach zu schnell sind bzw nicht ausgelastet werden können. Da sind sicher auch die Spielehersteller mit dran Schuld, dass die Dinger einfach unoptimiert sind, aber wenn du es schaffst mit ner 4090 in 4K unter 99% GPU Auslastung zu haben, dann ist die CPU zu langsam.

Ich stimme dir grundstäzlich zu das die CPUs wieder effizienter werden müssen, ich hab sogar noch Luftkühlung und da wirds über sagen wir mal 125W Leistungsaufnahme dann doch schwierig, von den Stromkosten und dem Lärm mal abgesehen. Und ja da seh ich das auch total, dass es sich lohnt für langfristiges Gaming wo es auch dauert bis das Gehäuse ordentlich durchgeheizt ist eher wengier Takt zu nehmen der effizient läuft.

Schau dir das Video an, er hat hier mehrere Spiele die nur knapp über 60 FPS laufen und die 4090 ist nicht ausgelastet. CPU ist 7800X3D.

Da ich sehr viel Escape from Tarkov spiele was ja auch für seine schlechte Optimierung bekannt ist kenne ich das Problem gut. Ich habe mehrere CPU Upgrades durchgeführt und schaffe es trotzdem in dem Spiel das meine 3090 bei 1440p nicht ausgelastet ist. Und ich habe wegen dieses Spiels meine P-Cores auf 5.8Ghz laufen. Multithreaded kann ich das nicht kühlen daher sind die Benchmarks hier schlechter, aber für Tarkov bringt's halt was. Also ich würde ohne zu zögern ne schnellere CPU kaufen wenn sie signifikant (20-30%) schneller ist.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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