Der Einzeltest der AMeCh STG-4zeigt auf dieser Seite, dass die Paste im Vergleich zu vielen Mitbewerberprodukten mit rund 3 W/m·K eher nur im Mittelfeld bewegt, aber bei diesem Preis ist auch nichts Anderes zu erwarten. Auch in der Praxis ist die Paste fast schon langweiliger Durchschnitt und sie glänzt nur durch ihre olfaktorische Essig-Note. Das Folgende basiert auf dem überwiegend automatisch generierten Inhalt (Charts-Grafiken) der mittlerweile fast fertigen Wärmeleitpasten-Datenbank. Das erleichtert mir solche Tests ungemein.
Paste AMeCh STG-4
Produktbilder
Allgemeine Informationen
Hersteller
AMeCh
Bezeichnung
STG-4
Herstellerangaben
Accesories
Spatula
Container
Bag
Messungen
Thermal Conductivity (W/m·K)
3.1
min BLT
6
Interface Resistance
8.8
Heat Conducting Particles and Matrix
Al2O3, Silicone
Particle Size
<= 10 µm
Anmerkungen
Conclusion
Warning: possible outgassing, contains Acetoxy-Silikon
TIMA-Protokoll und Materialprüfung
Mikroskopie und Partikel
Messvorgang
Die Wärmewiderstände Rth
Beginnen wir mit dem wichtigsten Aspekt, dem Wärmewiderstand Rth. Die wichtigste Eigenschaft von Rth ist, dass dieser schön linear mit der Schichtdicke korreliert, während die Wärmeleitfähigkeit eine ganz andere Kurve beschreibt und alles andere als linear bleibt. Aber der geübte Leser weiß das natürlich alles bereits. Uns interessieren auf der CPU Schichtstärken von 200 µm und darunter, bei der GPU sind es meist sogar 100 µm und deutlich weniger, je nach Bending.
Ich habe nun noch einmal die relevanten Schichtstärken von 50 bis 400 µm als Balkendiagramm für Rth im Vergleich.
Minimal mögliche Schichtdicke
Genau deshalb wollte ich wissen, wie weit man mit etwas Druck gehen kann und wie sehr sich eine Paste noch zusammenpressen lässt. Ich nutze hier die üblichen 60 Psi (41 N) auf der Messfläche von 1 cm², was völlig ausreicht und mehr ist als das, was z.B. ein GPU-Kühler erreicht.
Effektive Wärmeleitfähigkeit und Kühlungssimulation
Und auch diesmal gilt, wie in allen anderen Reviews von mir auch: Wenn man Rth bereits hat, bräuchte man λeλeff, also die effektive Wärmeleitfähigkeit eigentlich gar nicht. Wir sehen auch, wie sich die Werte über die BLT ändern, wobei man hier wegen der inkludierten Fläche und BLT keine lineare Kurve mehr erwarten kann.
Ich habe nun noch einmal die relevanten Schichtstärken von 50 bis 400 µm als Balkendiagramm für λeff im Vergleich.
GPU-Simulation
Nehmen wir zunächst die Werte von T3 und T4, die uns die beiden Temperaturen an den jeweiligen Kontaktflächen ausweisen, zwischen denen sich die Paste befindet. Diese Kurven sind nicht mehr ganz linear, denn auch der Interface-Widerstand ändert sich ein wenig. Und wir rechnen ja nicht mehr mit 6 Punkten, sondern nur mit 2 absoluten Werten für die Temperaturdifferenz statt eines Gradienten wie bei TTim, wobei die Sample-Temperatur ja konstant bleibt. Und wozu nun das Ganze? Das Verhalten ist so ähnlich wie bei einer Grafikkarte, die ja ohne einen IHS auskommen muss und wo man das Delta meist zwischen dem Substrat und der Wassertemperatur misst. Das kann man recht gut projizieren, denn ich teste ja den Temperaturunterschied an den beiden Flächen, zwischen denen sich die Paste befindet.
CPU-Simulation
Jetzt vergleiche ich jeweils T3 der getesteten Produkte. Wenn man die Werte für den Heater normalisiert, haben wir hier bereits einen ausreichenden Wärmewiderstand im Referenzblock aus Kupfer, um die CPU-Temperatur und deren Unterschiede mit verschiedenen Pads im Vergleich untereinander und in Abhängigkeit zur Schichtstärke Pasten-Ersatz zu simulieren. Denn genau diese variable Bewertung kann kein Test auf einer CPU bieten, weil die jeweiligen CPUs anders gebogen sind und es damit nicht wirklich reproduzierbar bleibt. Im TIMA5-Test aber schon, denn ich kann alle Abstände messen, was auf nur einer einzelnen CPU einfach nicht geht.
Das kommt dabei raus wenn man Muttis alte KitchenAid und jede Menge Restmaterial von der letzten Bad-Renovierung übrig hat.
Da kann man schon mal "so ne Art Paste" basteln und in Umlauf bringen.
Das Silikon ist mal ne harte Nummer.
Ich warte auf den ersten Mischer der das Gel aus alten Brustimplantaten recycelt.
Ich war schon bei "Essigsäure" raus. Aluminium (so nicht eloxiert) korrodiert im Kontakt mit Essigsäure. Wer will, kann zu Hause den Versuch selbst machen, Alufolie in einem mit Essig gefüllten geschlossenen Behälter stecken, ein paar Tage bei Raumtemperatur inkubieren, und dann die Alufolie ansehen.
Allgemein haben flüchtige Säuren in elektronischen Geräten nichts zu suchen, bzw sind nicht gut für die Geräte.
Und auch noch so umweltfreundlich recycled, du kannst die Aufgedonnerte Fregatte später sauber beerdigen und musst sie nicht beim Sondermüll entsorgen lassen 😆
Vielen Dank für's Aufdecken diese Schweinerei. Ich bin gespannt, wann der erste Anbieter Senf mit Silikon mischt und das dann als "grüne Bio-Wärmeleitpaste" verkauft.
AMeCh STG-4 lag bei mir ~2,5 Grad hinter der Kold-01, also nicht sonderlich berauschend rein von der Performance zu Beginn der Lebensdauer. Es gibt aber viele Pasten, die noch schlechter performen.
Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.
Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.
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