Spiele-Auswahl und Standard-Applikationen
Die Anzahl der Spiele sagt noch nichts über die Relevanz und Allgemeingültigkeit aus, zumal jeder Anwender seine ganz persönlichen Prämissen sowieso ganz unterschiedlich setzt. Deshalb kann eine Benchmark-Auswahl nur eine Richtschnur sein, jedoch kein absolutes Urteil. Das könnte man auch nach 20 oder 30 Spielen kaum fällen, denn irgendetwas passt immer nicht oder im Umkehrschluss viel zu gut. Deshalb habe ich heute Spiele ausgesucht, die entweder auf AMD oder Intel oder keinen von beiden besonders zugeschnitten waren und zudem auch ein wenig älter und damit komplett durchgepatcht worden sind.
Der Mix enthält paritätisch Spiele, die einerseits sogar noch bis WQHD und stellenweise auch in Ultra-HD extrem gut mit den CPUs skalieren und andererseits auch solche, bei denen bereits ab Full-HD eine partielle Limitierung durch die GPU einsetzt und die in WQHD eigentlich immer im GPU-Bound laufen. Trotzdem sind auch diese Konstellationen hochinteressant, wenn dann bestimmte CPUs von dieser Norm abweichen und gegen den Trend trotzdem leichte Vorteile erzielen können.
Es ist also nicht die eigentliche Menge, die zählt, sondern die Auswahl. Und es werden auch nicht die absoluten Prozente zwischen den CPU-Ergebnissen ausschlaggebend sein, sondern der allgemeine Trend, den man über allen oder den meisten Spielen ermitteln kann. Nimmt man hier noch die genauen Metriken zu Hilfe (jeweils 10 pro Spiel und Auflösung!) und sieht sich die Leistungsaufnahme einschließlich der Effizienz an, dann findet man recht schnell eine eigene Entscheidung dazu, was man vielleicht kauft oder auch nicht.
Wichtige Vorbemerkung zum Testfeld und dem Test-Setup
Ich teste wie immer ALLE Prozessoren mit den zweckmäßigen bzw vorgegebenen Default-Optionen der Motherboardhersteller, so wie diese von den beiden Chip-Herstellern auch kommuniziert wurden. Bei Intel und Raptor Lake S (Refresh) sind die genau die Profile, die Intel final publiziert hat und die MSI als Boardpartner auch in dieser Form implementiert hat. Dazu kommen alle bis zum heutigen Tag verfügbaren Firmware-Updates beider Chiphersteller. AMD darf sich bei Zen 3 bis Zen 5 über Precision Boost Overdrive freuen, was ja per Default bereits so voreingestellt wurde. Das manuelle Kappen der Leistungsaufnahme auf die jeweilige TDP-Klasse wird der Normalnutzer ja eh nicht machen.
Außerdem verweise ich auf einen Gegentest, denn ich mal zu AMD’s PBO gemacht habe und der zeigt, dass die Leistungsaufnahme in Spielen nicht überproportional steigt, wohl aber die Performance. Ich habe zudem im Testsystem ungeplant ein Mainboard ersetzen müssen, wobei in der Kürze der Zeit an einem Wochenende nichts absolut Identisches mehr aufzutreiben war. Ich teste den Ryzen 9 9950X deshalb auf einem MSI X670E Tomahawk WiFi, auf dem aber lediglich die Konnektivität limitiert ist. Performance-technisch waren bei Stichproben mit den bereits auf dem Ace gemessenen CPUs keine Unterschiede messbar.
Wichtig ist mir auch, dass ich alle aktuellen Plattformen, also Raptor Lake, Alder Lake und Zen 4 mit DDR5 6000 CL30 teste, was ich dann zur besseren Vergleichbarkeit dient. Den passenden RAM nutze ich noch vom letzten Test, das lief auch alles stabil und problemlos via XMP (Intel) und EXPO (AMD). Das ältere AM4-System lief mit DDR4 3600 CL14. Alle CPUs wurden gleich gut gekühlt, zumindest im Rahmen dessen, was sie zuließen. Zum genauen Testaufbau kommen wir aber gleich noch.
Test-Setup
Ich setze beim Gaming und den Applikations- und Workstation-Tests wieder auf eine GeForce RTX 4090. Das Testsystem für die Applikationen ist dasselbe wie beim Gaming-Test, wobei ich alles mit und seit dem Launch der Ryzen 7000 Reihe neu gebenchmarkt habe. Es bleibt zudem noch die Erkenntnis, dass sich DDR5 Speichermodule aktuell in Workstations langsam etablieren, aber das wird noch ein weiter Weg. Das MSI MEG X670E Ace und das MSI MAG X670E Tomahawk WiFi aus den Ryzen-Tests werden komplettiert von einem MSI MEG Z690 Unify für die Raptor Lake CPUs und einem MSI MEG X570 Godlike für die X570 Plattform samt AM4. Zum Speicher schrieb ich ja bereits im Vorwort schon einiges und auch die Leistungseinstellungen stehen diesmal bereits auf Seite Eins. Mit einer 360er AiO von Be Quiet! (Pure Loop 2).
Die Messung der detaillierten Leistungsaufnahme und anderer, tiefergehender Dinge erfolgt hier im Labor (wo am Ende im klimatisierten Raum auch die thermografischen Infrarot-Aufnahmen mit einer hochauflösenden Industrie-Kamera erstellt werden) zweigleisig mittels hochauflösender Oszillographen-Technik und dem selbst erschaffenen, MCU-basierten Messaufbau für Motherboards und Grafikkarten (Bilder unten) bzw. der Platine von Cybenetics.
Die Audio-Messungen erfolgen außerhalb in meiner Chamber (Raum im Raum). Doch alles zu seiner Zeit, denn heute geht es ja (erst einmal) ums Gaming.
Die einzelnen Komponenten des Testsystems habe ich auch noch einmal tabellarisch zusammengefasst:
Test System and Equipment |
|
---|---|
Hardware: |
AMD AM5 Ryzen 9 9950X AMD AM4 Intel LGA 1700 MSI RTX 4090 Suprim X 2x 2 TB MSI Spatium M480 Pro |
Cooling: |
Be Quiet Pure Loop 2 360 mm Alphacool Apex |
Case: |
Cooler Master Benchtable |
Monitor: | LG OLED55 G19LA |
Power Consumption: |
Oscilloscope-based system: Non-contact direct current measurement on PCIe slot (riser card) Non-contact direct current measurement at the external PCIe power supply Direct voltage measurement at the respective connectors and at the power supply unit 2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz multichannel oscilloscope with memory function 4x Rohde & Schwarz HZO50, current clamp adapter (1 mA to 30 A, 100 KHz, DC) 4x Rohde & Schwarz HZ355, probe (10:1, 500 MHz) 1x Rohde & Schwarz HMC 8012, HiRes digital multimeter with memory function MCU-based shunt measuring (own build, Powenetics software) |
Microscope / Laser: |
Laser-induced breakdown spectroscopy (LIBS) Keyence VHX-7000 and AE-300 |
Thermal Imager: |
1x Optris PI640 + 2x Xi400 Thermal Imagers Pix Connect Software Type K Class 1 thermal sensors (up to 4 channels) |
Acoustics: |
NTI Audio M2211 (with calibration file) Steinberg UR12 (with phantom power for the microphones) Creative X7, Smaart v.7 Own anechoic chamber, 3.5 x 1.8 x 2.2 m (LxTxH) Axial measurements, perpendicular to the centre of the sound source(s), measuring distance 50 cm Noise emission in dBA (slow) as RTA measurement Frequency spectrum as graphic |
OS/UEFI: | Windows 11 Pro (all updates/patches, current certified drivers), AMD PI 1.2.0.0.a, Intel ME_16.1.30.2361 |
- 1 - Einführung, Vorbemerkung und CPU-Daten
- 2 - Test-Setup und Methoden
- 3 - Gaming Performance HD Ready (1280 x 720 Pixels)
- 4 - Gaming Performance Full HD (1920 x 1080 Pixels)
- 5 - Gaming Performance WQHD (2560 x 1440 Pixels)
- 6 - Gaming Performance Ultra-HD (3840 x 2160 Pixels)
- 7 - Autodesk AutoCAD 2023
- 8 - Autodesk Inventor 2021 Pro
- 9 - Rendering, Simulation, Financial, Programming
- 10 - Wissenschaft und Mathematik
- 11 - Workstation: Leistungsaufnahme und Effizienz
- 12 - Gaming: Leistungsaufnahme und Effizienz
- 13 - Zusammenfassung und Fazit
44 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Mitglied
Urgestein
1
Veteran
Veteran
Mitglied
Mitglied
Mitglied
Urgestein
Urgestein
Veteran
1
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Neuling
Urgestein
Veteran
Neuling
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →