Monitor und Desktop Praxis Testberichte

Der LG 32GS95UX im Test – 240 Hz UHD oder doch lieber 480 Hz FHD? | Ein Klick am OLED-Panel macht’s möglich!

Messaufbau allgemein

Viel gibt es im Grunde nicht zu sagen. Um die Response Times zu messen, nutze ich NVIDIA LDAT. Dieses wird mittig auf dem Display platziert. So, wie ich mit dem SpyderX z.B. die Farbtreue messe.

Vorher lasse ich den Monitor für eine Stunde bei 200 Nits aufwärmen. Das Panel sollte, wie schon beim Kalibrieren, erstmal warm werden. Dann vermeidet man unterschiedliche Messwerte. Dazu sieht mein aktueller Testaufbau wie folgt aus:

CPU Intel Core i9-12900K
Mainboard MSI MPG Z690 Carbon WiFi
RAM 2x 16 GB Corsair Dominator 6000 MHz CL 30-36-36-76
SSD 1 Samsung 980 Pro 500 GB (System)
SSD 2 MSI M480 2 TB (Spiele)
SSD 3 HP EX950 2 TB (Spiele)
SSD 4 HP SDD S750 1 TB S-ATA (Backup)
CPU Kühler Alphacool Eisbaer Aurora 360
Netzteil Seasonic Prime Platinum 1300 Watt
GPUs

NVIDIA GeForce RTX 4090 FE (Driver 560.70)
MSI AMD Radeon RX 6700 XT Gaming X (Driver 24.7.1)

Sound SoundblasterX AE-5 Plus
Tastatur Sharkoon Purewriter RGB (Red Taster) via USB @1000 Hz Polling Rate
Maus Sharkoon Light² 200 @1000 Hz Polling Rate
Monitor
LG UltraGear 32GS95UX (WOLED 3840 x 2160p @ 240 Hz)
Test-Tools / Software

Tools
Colorimeter: Calibrite ColorChecker Display Plus
Spectrophotometer: Calibrite ColorChecker Studio
Spectroradiometer: UPRtek MK550T
NVIDA LDAT V3: Response Times and Latency Sensor

Software
Portrait Displays Calman Ultimate 2023
UPRtek uSpectrum
UPRtek uFlicker
NVIDIA LDAT Displaytest
UFO Test (online)

Sollte sich hier was ändern, dann werde ich das natürlich aktualisieren. Fakt ist, dass die PC-Hardware im Grunde keine Rolle spielt. Ich habe drei verschiedene Rechner an den Monitor angeschlossen, die Ergebnisse waren immer die gleichen. Der Monitor selbst sollte NVIDIA G-Sync kompatibel sein. Ist aber für die GtG Messungen kein muss! Die Response Times messe ich grundsätzlich nach dem Kalibrieren. Das schafft gleiche Bedingungen für alle Monitore.

Messmethode (GtG)

Bei der Grau zu Grau (GtG) Messung werden unterschiedliche Graustufen gemessen. Aber auch von Schwarz = 0 bis 255 = Weiß. Das ergibt dann 36 Response Times im Rise-Up (Schwarz nach Weiß) und 36 im Rise-Down (Weiß nach Schwarz) – macht in Summe 72 Messungen. Hierbei misst LDAT die Zeit in ms, die von der Startfarbe bis zur Zielfarbe benötigt wird.

Der aktuell international gültige Standard für die Response Time, ist die 80 % Transition. Bedeutet: Um Messungenauigkeiten in Bezug auf Signalrauschen zu vermeiden, misst auch LDAT erst nach 10 % der Start-Transition-Kurve und 10 % vor dem eigentlichen Ende, wird die Response-Time ausgegeben. Der Overshoot wird dabei gesondert betrachtet. Siehe auch Bild oben.

Des Weiteren ist es mir aktuell technisch nicht möglich, UFO-Aufnahmen zu machen. Dazu fehlt mir einfach das nötige Equipment. Eine einstellbare Highspeed-Kamera (0 bis 1000 FPS) habe ich leider nicht.

Dennoch schau ich mir die Motion-Clarity zum einen mit UFO (klick hier) und zum anderen mit der NVIDIA LDAT Software an. (siehe Bild oben)

Display Lag, Monitor Input-Lag und E2E Latenz

Der Display-Lag ist die Summe aus Processing-Lag und dem halben Scan-Out (der Bildaufbau bis Mitte Bildschirm = Refesh-Lag). Gemessen via LDAT, hierfür und ich betone – nur für den Display-Lag – ist eine G-Sync Kompatibilität zwingend erforderlich. Das bedeutet quasi FreeSync via DisplayPort. Im NVIDIA-Treiber muss G-Sync aktiviert werden.

Für den eigentlichen Input-Lag addiere ich die durchschnittliche Pixel-Reaktionszeit (spielbares Overdrive) hinzu. Beispiel: 3.6 ms Display-Lag + 2.6 ms Response Time = 6.2 ms Input-Lag

Abschließend messe ich noch die E2E Latenz. Mit anderen Worten: Vom Mausklick bis zur halben Pixel-Response-Time. Ja, hier wird nur die halbe Transition gemessen.

Achtung:

Alle Latenz-Messungen werden bei der maximalen Bildwiederholrate und gleicher FPS durchgeführt. Bsp.: 240 Hz mit 240 FPS

Messen der Color-Performance

Wie ich die Color-Performance messe, habe ich euch bereits im Grundlagenartikel bzgl. Calman Ultimate von Portrait Displays vorgestellt.

Um euch das bestmögliche in Bezug auf die Farbgenauigkeitsmessungen bieten zu können, nutze ich grundsätzlich das UPRtek MK550T Spectralradiometer.

MK550T_Handheld_Spectroradiometer_10_Specification_EN

 

Damit wird zum einen der jeweilige Monitor in Verbindung mit Calman Ultimate “profiliert”, sodass ich auch mit dem Calibrite ColorChecker Display Plus Colorimeter genau messen kann. Zum anderen wird jede Kalibrierung mit dem UPRtek MK550T validiert. Des Weiteren führe ich diverse Messungen auch mit der UPRtek uSpectrum Software durch – so z.B. die Spektralanalyse eines jeden Displays in Bezug auf den Balu-Licht-Anteil – Thema Eye-Safe.

Hier nochmal zum Nachlesen:

Für alle Messungen sowie Kalibrierungen habe ich die Farbkalibrierungssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays verwendet. Mit meinen Messungen kann ich euch die Gewissheit bieten, ob ein Monitor die Angaben des Herstellers einhält – oder auch nicht.

Hinweis

Wenn ihr euch andere Tests zu Monitoren bei anderen Testern anschaut, dann kann es hier zu Differenzen – insbesondre – bei den Response-Times kommen. Ihr müsst also immer prüfen, wie andere Kollegen sowas messen. Das bedeutet nicht, dass meine oder andere Messungen falsch sind. Die Unterschiede entstehen, aufgrund verschiedener Test-Methodiken bzw. auch unterschiedlicher Hardware. Entscheidend ist, dass man alle Monitore mit der gleichen Messsystematik / Methodik testet. Dann sind die Werte auch gegeneinander vergleichbar. Bitte vergleicht nicht meine Messsystematik eins zu eins mit anderen.

Alle Messungen (Latenzen, Response Times, Color-Performance usw.) werden 3-Mal wiederholt und müssen meiner definierten Genauigkeit unterliegen.

Messwiederholgenauigkeiten:

Average Response Time +/- 0,5 ms
Average Latency +/- 1 ms
Average delta E 2000 +/- 0,5
Brightness +/- 10 Nits

Das beste Ergebnis wird veröffentlicht. Somit ist die Plausibilität und Fairness am Ende auch gewährleistet! Weiter geht es auf der nächsten Seite.

 

Kommentar

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Rizoma

Veteran

204 Kommentare 172 Likes

Nettes Teil aber mir noch zu Teuer, mein 700€ teurer Viewsonic aus 2018 muss noch was durchhalten bis der Preis sich gerechtfertigt hat ;)

Die 480 Hz beim Ufo Test sehen ja genial aus aber auf FHD wieder zurück? Never Ever! Bis es Ein 4k OLED mit 480 Hz gibt der nur 700€ kostet (meine derzeitige Schmerzgrenze) gehen noch ein paar Jahre ins Land.

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Ghoster52

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1,479 Kommentare 1,141 Likes

Danke für den Test! (y)(y)(y)
480 Hz klingt verdammt gut, aber eben nur bei FHD.
FHD würde ich bei der Größe nicht mehr nutzen wollen.
Bei 32" sehe ich WQHD als Minimum mMn.

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konkretor

Veteran

315 Kommentare 323 Likes

Mich würde ja schon mal Bilder interessieren wie genau das auf fhd aussieht in Spielen

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FritzHunter01

Moderator

1,229 Kommentare 1,666 Likes

Das Problem ist:

Solche hohen Framerate werden durch die Bandbreite limitiert. Sowas wird mit DP und HDMI 2.1 inkl. DSC nur bei FHD möglich.

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FritzHunter01

Moderator

1,229 Kommentare 1,666 Likes

Bilder sind schwierig, um das so darzustellen, dass man die Unterschiede zwischen UHD/FHD auf 32" sieht. Es gibt ein Video von LTT:

Auch die Meinung von Optimum kann man sich anhören:

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C
ChaosKopp

Urgestein

576 Kommentare 614 Likes

Spätestens jetzt bin ich dankbar dafür, endlich ein AMOLED Display im Handy zu haben. Tolle Bilder, viel Geld, aber ein schönes Stück Technik.

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c
carrera

Veteran

130 Kommentare 78 Likes

@FritzHunter01 : mal wieder DANKE für den Test - sehr interresant, was sich LG da hat einfallen lassen.
Deine positive Meinung über den "Dual Mode", falls denn Full HD Auflösung genutzt wird, teile ich. Das wird sicher seine Abnehmer finden.

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FritzHunter01

Moderator

1,229 Kommentare 1,666 Likes

Das sehe ich auch so, es ist tatsächlich so wie Optimum es beschreibt. Sitzt man ca. 80 cm oder mehr weg, dann stört die geringe PPI im Grunde gar nicht. Die 480 Hz sind dann das Highlight!

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amd64

1

1,118 Kommentare 685 Likes

Irgendwie fehlt mir im Artikel die Bewertung der Darstellung unter 1080p im Vergleich zu einem nativen 1080p Monitor. Die Skalierung ist das Hauptfeature des Monitors, worauf kaum eingegangen wird.

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D
Das_B

Mitglied

10 Kommentare 1 Likes

Davon ein Modell in 27 Zoll, da ist dann auch noch FHD ganz gut. Das wäre ein Träumchen.
Und schließe mich dem Vorpost an, eine Betrachtung/ein Vergleich zwischen FHD hier und einem nativen FHD-Bild wäre schon sehr interessant.

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FritzHunter01

Moderator

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Ich habe keinen nativen FHD Monitor in der Größe! Wie soll ich das dann vergleichen?

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Rizoma

Veteran

204 Kommentare 172 Likes

Geht zum örtlichen MM der hat bestimmt einen 32" FHD Monitor in der Ausstellung :LOL:

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Igor Wallossek

1

10,645 Kommentare 20,026 Likes

TV aus der China-Abteilung :D

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amd64

1

1,118 Kommentare 685 Likes

Ok dann eben andersherum, wenn man einen normalen 4k Monitor 1080p darstellen lässt ist das Bild relativ verschwommen und unscharf. Korrigiert mich falls es schon länger Monitore gibt, bei denen das nicht mehr der Fall ist. Nun soll dies bei dem Bildschirm im Artikel auf 1080p nicht der Fall sein, jedenfalls klingt es im Video von LTT so, sofern man nicht auf 27" oder 24" verkleinert. Wie ist denn dein subjektiver Eindruck bei der 1080p Darstellung auf 32" gewesen? Scharf wie ein nativer 1080p Monitor oder eher nicht?

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FritzHunter01

Moderator

1,229 Kommentare 1,666 Likes

In dem Punkt hast du völlig Recht. Native Auflösung runter skalieren = Bild wird schwammig.

Für mich beim Zocken gar kein Problem in Bezug auf 32GS95UX! Aber: Ich habe hier den Luxus, dass ich min. 80 cm vom Bildschirm entfernt sitze. Meine Frau hat noch einen 1080p als Zweitmonitor, aber nur 24" an der Wand montiert. Da ist ein Vergleich irgendwie sinnbefreit FHD auf 24 vs. 32 Zoll. Arbeiten möchte man aber auf 32" FHD nicht weder nativ noch via dual-mode! --> meine Meinung

Ich bin letztlich der gleichen Meinung wie Optimum... Lass die FHD-Auflösung auf 32" und zocke mit einem fetten Grinse bei 480 Hz

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seppjo

Mitglied

15 Kommentare 2 Likes

Hm, ich bin doch ein wenig über das sehr positive Testergebnis erstaunt. Da ich durch meine OLED TV's von der OLED Technik bisher äußerst begeistert war (LG OLED55B8PLA & Philips 48OLED0806 beide auch beim Spielen), habe ich mir gerade am Wochenende einen Monitor LG 27GR95QE-B.AEU gegönnt. Gerade bei Grautönen, Farbverläufen und VRR sind diese Monitore aus meiner Sicht absolut unzumutbar/unbrauchbar. Sie können weder das genannte Farbspektrum darstellen und fallen mir mit flackern extrem negativ auf. Weder fürs Gamen und gleich gar nicht für ein Desktop. Zu meinem Erstaunen war sogar Filme schauen damit unzumutbar. Was da Gerade mit den zusätzlichen weißen LED's bei OLED's Panels auf den Markt gekommen ist aus meiner Sicht traurig . Wird definitiv auch den Ruf von OLED's nachhaltig schädigen. Wenn ich den Screenshot von dem Grauton auch hier im Test anschaue kommen mir die Tränen. Rücksendung ist schon angefordert. Ich war mir dieser Thematiken bei OLED Monitoren auf keinem Fall in dieser Größenordnung im klaren da ich solche Effekte bei OLED TV's nie in dieser Form zu kritisieren hatte.

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FritzHunter01

Moderator

1,229 Kommentare 1,666 Likes

Bei den Modellen GR im Namen war das Thema Dirty Screen auch deutlich schlimmer, als es jetzt der Fall ist. LG hat doch quasi schon immer ein WOLED (Weißes Subpixel). Das ist nix Neues!

VRR Flicker haben alle OLED Monitore, und umso höher die Hz desto größer das Problem bei Framedrops. Framelimiter ist hier im zweifel ein Must-Have.

Wenn du keinen Dirty Screen haben willst, dann musst du auf QD-OLED setzen

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seppjo

Mitglied

15 Kommentare 2 Likes

Zum Glück wird das so langsam besser. Danke für deine Rückmeldung. Dann werde ich mal wenn es soweit ist auf QD-OLED setzen.
Zumindest weiß ich jetzt wieder meinen Samsung Odyssey G7 LC27G75TQSRXEN zu würdigen. Den werde ich wohl so schnell nicht ablösen.

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ssj3rd

Veteran

231 Kommentare 159 Likes

Die Teile dürfen nun aber auch endlich mal gerne so hell werden wie ihre großen TV Brüder ab 55“, der Unterschied ist teils recht gewaltig, insbesondere bei HDR.

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Fritz Hunter

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