Verbaute Chassis
Die Edifier MR4 Studio Monitore zeichnen sich durch ausgewählte Komponenten aus, die für eine ausgewogene und präzise Klangwiedergabe sorgen und dem Preis eigentlich optimal angepasst wurden. Der typsiche Seidenkalottenhochtöner besitzt einen Durchmesser von einem Zoll (ca. 25 mm). Die Kalotte besteht aus Seide mit einer speziellen Beschichtung, die für eine weiche und detaillierte Hochtonwiedergabe sorgt. Seidenkalottenhochtöner sind bekannt dafür, weniger Verzerrungen zu erzeugen und einen angenehmen, nicht übermäßig scharfen Klang für einen eher günstigen Preis zu liefern. Der Hochtöner deckt den Frequenzbereich von etwa 2 kHz bis 20 kHz ab und soll für für klare und präzise Höhen sorgen
Der Konustieftöner besitzt einen Durchmesser von 4 Zoll (ca. 102 mm). Er verwendet eine Polypropylenmembran, die mit MICA verstärkt ist. Diese Kombination sorgt für eine flexible, aber dennoch steife Membran, die eine schnelle und präzise Reaktion auf Audiosignale ermöglicht. Der verbaute Tieftöner deckt die mittleren und tiefen Frequenzen ab, typischerweise von 60 Hz bis 2 kHz. Er liefert solide und ganz gut kontrollierte Bässe sowie klare Mitten, die für den Großteil der Musik- und Sprachinformationen verantwortlich sind. Tiefstbass kann man antürlich nicht erwarten, aber die Untergrenze von 60 Hz ist ok.
Teardown: Gehäuse
Die Aussparung für die rückseitige Platte als Platinenträger ist allerdings reichlich abenteuerlich ausgesägt, was sich optisch von dem ansonsten sauber gefertigten Gehäuse abbhebt. Das sieht aus wie manuelle Nacharbeit, damit dann wider reinpasst, was reingehört. Die verleimten Klötzchen dienen der Stabilisierung der untereinander verklebten Seitenwände. Das kann man so machen, auch wenn richtige Dreieckswinkel natürlich stabiler wären. Aber bei den geringen Abmessungen passt das schon. Es wird ja auch wohl kaum wer aufschrauben.
Der Tweeter sitzt fest in einer rechteckigen Aussparung und ist von innen verschraubt, die Zuführungen sind gesteckt, nicht verlötet.
Im Gegensatz zum R1280 Studio ist auch kein Längskondensator frei hängend verlötet, das hat man hier über ein separates Kabel etwas anders gelöst (PCB mit getrenntem Abgriff), auch wenn es keine echte passive Weiche als aufwändigeres LC-Glied ist.
Teardown: Platine und Komponenten
Die Hauptplatine mit dem Verstärker samt allen Eingängen sitzt genauso auf der bereits erwöhnten Montageplatte wie das digitale Schaltnetzteil, die Lautsprecher sowie die Bedienelemente der Front werden mit ansteckbaren Kabeln angebunden.
Was aber auf den ersten Blick wie eine aktive Frequenzweiche (DSP mit zwei Kanälen für Bass/Mitten sowie den Hochton) aussieht, ist aber keine. Der Längskondensator sitzt bei der aktiven Box mit auf der Platine. Simple Parallelschaltung, wobei ein Längskondensator die tiefen Frequenzen vom Hochtöner fernhält (hinter dem linken, roten stecker). Allerdings gehen die Frequenzen über 2 Khz dann auch parallel mit an den Tief-/Mitteltäner, was keine wirklich tolle Idee ist. Aber Frequenzweichen kosten nun einmal Geld…
Die Platine von Rong Hui Electronics (HUIZHOU) C0. Ltd suggeriert im Aufdruck einen TAS5713 von Texas Instruments, allerdings ist etwas komplett anderes verbaut worden.
Der AD82584D von EMST ist ebenfalls ein 25-W Stereo Verstärker-IC, konzipiert als Open Loop Class-D. Ein 16-Eanal-EQ und DRC sind mit an Bord. Theoretisch sind hier sogar 25 Watt pro Kanal möglich (oder 50 Watt in Mono-Brückenschaltung), aber ich gehe nach einfachen Messungen jedoch von maximal 10 Watt Sinus-Dauerton pro Kanal aus. Damit sollten die Herstellerangaben in RMS auch stimmen und man kann auf einen Kühlköper verzichten, da reicht auch die Platine völlig aus.
Der PCM1808 ist ein hochleistungsfähiger, kostengünstiger Ein-Chip-Stereo-Analog-Digital-Wandler mit unsymmetrischem analogem Spannungseingang. Er verwendet einen Delta-Sigma-Modulator mit 64-facher Überabtastung und enthält einen digitalen Dezimierungsfilter und einen Hochpassfilter, der die Gleichstromkomponente des Eingangssignals entfernt. Für verschiedene Anwendungen unterstützt der PCM1808 den Master- und Slave-Modus sowie zwei Datenformate in der seriellen Audioschnittstelle. Er eignet sich für eine Vielzahl von kostensensitiven Verbraucheranwendungen, die eine gute Leistung und den Betrieb mit einer 5-V-Analogversorgung und einer 3,3-V-Digitalversorgung erfordern.
Der TLV320DAC3203IRGET (manchmal auch als DAC3203 bezeichnet) ist ein flexibler Low-Power-Niederspannungs-Stereo-Audio-Codec mit programmierbaren Ausgängen, PowerTune-Funktionen, fest vordefinierten und parametrisierbaren Signalverarbeitungsblöcken, integrierter PLL, integriertem LDO und flexiblen digitalen Schnittstellen. Die umfangreiche registerbasierte Steuerung von Leistung, Eingangs-/Ausgangskanalkonfiguration, Verstärkungen, Effekten, Pin-Multiplexing und Taktgebern ermöglicht eine präzise Anpassung des Bausteins an seine Anwendung.
Das Ganze wird komplettiert von diversen Operationsverstärkern, womit wir auch schon durch wären. Zweckmäßig und frei von Firlefanz. Die Umschaltung zwischen den Profilen Monitor (neutral) und Musik (Badewanne) erfolgt genauso via DSP, wie die gesamte Klang- und Lautstärkereglung. Gut und günstig eben.
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