Wichtiger Hinweis
Ihr seid zwar bald erlöst, aber auch diesmal gilt noch: Die Chartsgrafiken in diesen ersten Tests sind noch statische Grafiken, aber ich werde, analog zur damaligen Lüfterbank, später auch auf interaktive Grafiken setzen. Das muss aber erst noch alles programmiert werden.
Die Wärmewiderstände Rth
Beginnen wir mit dem wichtigsten Aspekt, dem Wärmewiderstand Rth. Die wichtigste Eigenschaft von Rth ist, dass dieser schön linear mit der Schichtdicke korreliert, während die Wärmeleitfähigkeit eine ganz andere Kurve beschreibt und alles andere als linear bleibt. Ich teste die beiden Pasten von Thermal Grizzly gegen die TF8 von Thermalright als Spitzenreiter und die Apex von Alphacool, die in meinen Anwendungen ein echter Langläufer über viele Monate ist. Somit stehen sich mehrere Lösungsansätze und Ausrichtungen gegenüber, wobei die Kryonaut eher nichts für den Langstrecken-Lauf auf ganz heißen Platten ist. Aber dazu später mehr.
Uns interessieren auf der CPU Schichtstärken von 200 µm und darunter, bei der GPU sind es meist 100 µm und weniger, je nach Bending. Alles andere ist eigentlich für die Galerie. Manche Hersteller geben auch hier den reinen, idealisierten Bulk-Wert an, aber das ist komplett weltfremd. Die Thermalright TF8 war die bisher beste Paste, auch wenn man beim Applizieren mittelhohe Skills braucht. Allerdings ist die Thermal Grizzly Paste X kaum schlechter, lässt sich aber deutlich besser auftragen. Auch ohne Applikator. Deshalb ist das für mich quasi ein Unentschieden, zumal unter 50 µm eh (fast) alles egal ist. Man sieht aber hier schon das Geheimnis der Erfolges der Kryonaut beim Anwender, die unterhalb von 100 µm den viskosen Pasten kaum noch nachsteht und deutlich einfacher aufzutragen ist.
Ich habe nun noch einmal die relevanten Schichtstärken von 200 bis 50 µm als Balkendiagramm für Rth im Vergleich der Pasten:
Kontrollkurve des Rth in der TIMA Analyse
Im Dateninterface kann man die ermittelten Werte noch einmal kontrollieren und für die Ermittlung die abweichende Werte (hier alles ab 25 µm abwärts) abwählen. Zunächst für die Kryonaut:
Und jetzt noch einmal für die Paste X:
Minimal mögliche Schichtdicke
Aber zumindest wollte ich wissen, wie weit man mit ordentlich Druck gehen kann. Ich hätte das Ganze auch mit 300 N pressen können, aber da ändert sich dann nichts mehr. Doch welche minimale Schichtstärken können noch erreicht werden? Die rund 7 µm der Kryonaut sind richtig gut, werden aber est nach einigen Minuten final erreicht. Die Paste braucht also einen gewissen Zeitraum für einen “Burn-In”, in diesem Fall die Verdrängung. Gestartet ist diese Paste bei 9. Die viskosere Paste X liegt da gleichauf mit der noch viskoseren TF8 von Thermalright.
Interface Resistance
Was auch noch interessant scheint, ist der Kontaktwiderstand, also in unserem Fall der Interface-Widerstand. Hier sieht man nämlich, wie gut sich die Oberfläche der Paste an die Kontaktflächen (IHS, Heatsink) “anschmiegt”. Auch diese Werte sind gut vergleichbar und aussagefähig, da es immer dieselben, kalibrierten Referenzblöcke sind. Gröbere Mahlgrade bzw. eine ungünstigere Mikrostruktur können genauso ein negativer Faktor sein, der dann den effektiven Wärmewiderstand und damit auch die Leitfähigkeit beeinflusst, wie zu niedrige Temperaturen und eine zu hohe Viskosität. Alles unter 20 ist akzeptabel und bei 10 beginnt die Spitzenklasse.
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