Corsair iCUE und LCD-Betriebsmodi
Wie man am Namen des Wasserblocks schon unschwer erkennen kann, erfolgt die Konfiguration der Beleuchtung und des Displays mit Corsairs iCUE Software. Der Bildschirm und die RGB-Beleuchtung des XC7 Elite LCD lässt sich grundsätzlich in 2 Modi betreiben: 1. während iCue läuft und 2. während iCue nicht läuft. In ersterem sind Telemetriedaten für die Anzeige verfügbar und die Beleuchtung kann sich zur Laufzeit verändern, z.B. Farben wechseln wenn sich die CPU-Temperatur ändert.
Möchte man iCUE nicht im Hintergrund laufen haben, bleibt nur der 2. Modus, der auch „Hardware-Screen“ genannt wird. Als Telemetrie steht dann nur der integrierte Wasser-Temperatur-Sensor zur Verfügung oder alternativ kann ein Bild oder ein Video zur Anzeige im Bildschirm eingestellt werden. Die Beleuchtung lässt sich nur statisch einstellen und nicht z.B. abhängig von der Wasser-Temperatur. Dafür ist diese Einstellung dann aber nach der Einrichtung auf dem Wasserblock onboard gespeichert, sodass dies auch komplett ohne iCUE oder Windows-System läuft, nur noch USB-Strom wird dafür benötigt.
Schauen wir uns einmal an, welche Möglichkeiten iCUE hier bietet und auch welche potentiellen Fallstricke es gibt. Den ersten gibt es nämlich schon bei der Installation von iCUE. Die Produkt-Website zum Wasserblock verlinkt auf die allgemeine iCUE Seite. Dort gibt es die Major Versionen 4 und 5, wobei aber der Unterschied nicht erklärt wird. Ich habe mich dann einfach für die Version 5 entschieden, aber etwas Hilfestellung oder Erklärung wäre wünschenswert gewesen.
Zudem unterstützt iCUE scheinbar keine Offline-Installation, sodass man also einmal den Installer herunterladen muss, diesen ausführen muss und dieser lädt dann nochmal aus unbekannten Software-Quellen die iCUE Komponenten nach. Selbst wenn man kein offline Bench-System hat wie ich, wäre ein Offline-Installer die vertrauenswürdigere Variante, zumindest als Alternative zum Online-Installer.
Also eben die Ethernet-Treiber aus dem Tiefschlaf geholt, Windows Update kastriert und das Netzwerk-Kabel angestöpselt: Siehe da, iCUE installiert sich. Scheinbar werden hier auch nur Komponenten für die wirklich verbaute Hardware modular installiert, sodass sich der benötigte Festplatten-Platz auf das notwendige beschränkt hält.
Beim ersten Start wechselt die Anzeige im Wasserblock direkt von „Liquid Temp“ zu „CPU Temp“, mit den integrierten Telemetrie-Daten. Die Änderungen auf dem Wasserblock werden auch direkt in der Software-Anzeige reflektiert.
Im Menü „Screen Setup“ lässt sich dann mit den Telemetrie-Daten auch ein dynamisches Motiv für Bildschirm und Beleuchtung konfigurieren.
So sieht das dann z.B. in echt aus.
Auf dem Display lassen sich aber auch statisch Bilder oder sogar Videos anzeigen. Wichtig ist hierbei nur, dass man auf 30 MB maximale Datei-Größe limitiert ist und dass das Motiv natürlich irgendwie zum runden 480 x 480 Pixel Seitenverhältnis passen sollte. Darüber hinaus sind der Kreativität aber keine Grenzen gesetzt.
Auch der Zoom und die Orientierung des runden Ausschnitts relativ zum Original-Medium lässt sich direkt in der iCUE Software einrichten. Und wenn man dies einmal auf dem „Hardware Screen“ gespeichert hat, bleibt das auch dort auf dem onboard Speicher, selbst wenn man den Wasserblock in ein anderes System mitnimmt – cool!
Neben der CPU-Temperatur gibt es auch noch einige andere Sensoren, die sich als Quelle hinterlegen lassen, wie z.B. Temperatur-Sensoren des Mainboards oder der Grafikkarte, die CPU Spannung oder Lüfter-Drehzahlen. Leider sind diese Sensoren aber wirklich iCUE intern, sodass diese von iCUE unterstützt sein müssen, was für gängige, moderne Hardware kein Problem sein dürfte. Eine Integration mit anderen Monitoring Softwares wie HWinfo gibt es aber leider nicht, sodass sich auch umgekehrt der „Liquid Temp“ Sensor des Wasserblocks, nicht mit HWinfo überwachen lässt. Schade, bei der der H150i AIO geht das. iCUE kann dafür immerhin selbst diverse Metriken überwachen und auch loggen.
Der Bildschirm selbst lässt sich hier übrigens auch zusammen mit den LEDs dimmen, die Framerate des Displays lässt sich reduzieren – warum auch immer man das wollen würde – und die Orientierung des Displays lässt sich jeweils um 90° Schritte drehen, sodass man mit der Orientierung von Wasserblock zu Mainboard zu Gehäuse komplett flexibel bleibt. Und selbst die Farbe des Wasserblock-Gehäuses lässt sich hier umstellen, sodass die Vorschau-Anzeige in der Software der Realität entspricht. Dieser Teil wirkt sehr durchdacht.
Auch der Auto-Start lässt sich in der Anwendung selbst konfigurieren und allgemein würde ich die Usability, nach etwas Eingewöhnungszeit, als gut beschreiben. Auch wenn die Applikation nicht immer die schnellste ist, gab es keine Bugs, Glitches oder Abstürze, wie man es vielleicht von Konkurrenz-Softwares kennt.
Leider ist der Ressourcen-Verbrauch mit ca. 400 MB RAM inklusive aller Subprozesse ernüchternd, besonders im Vergleich zu HWinfo mit 50 MB RAM. Der Käufer-Zielgruppe von Gamern und RGB-Fetischisten dürfte das vermutlich egal sein, aber für mich als Hobby-Enthusiast und hauptberuflicher Linux-Admin grenzt das an Bloatware. Ich persönlich würde die Software wahrscheinlich einmal starten, die Konfiguration über den „Hareware Screen“ auf dem Block speichern und danach den Auto-Start deaktivieren. Leider verliert man aber dadurch die dynamische Steuerung des Displays, abhängig von System-Metriken, denn dafür muss iCUE immer laufen. Dass es technisch nicht anders geht, ist klar, aber es bleibt zumindest bei mir ein leicht unbefriedigendes Gefühl.
- 1 - Intro und Test-Kreislauf 2.0
- 2 - Unboxing Corsair XC7 RGB Elite LCD
- 3 - Teardown und Vergleich mit XC7 Pro
- 4 - iCUE Software Optionen
- 5 - Performance LGA1700 – Intel Core i9-13900KF
- 6 - Performance AM5 – AMD Ryzen 9 7950X
- 7 - WLP-Abdrücke und Montage-Erfahrungen
- 8 - Lessons Learned, Zusammenfassung und Fazit
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