Reparatur durch einen Fachmann
Nach einer ersten Sichtprüfung kam der Reparierende (Danke an das Mitglied aus der Gerrepair Community!) zu dem Schluss, dass die Konsole wohl sogar noch nie von Nintendo geöffnet wurde. Ein guter Indikator dafür ist der Umstand, dass die Tapes für die Antennen nicht gelöst worden sind. Diese müssen aber abgezogen werden, um überhaupt an das Mainboard zu kommen und es ist nahezu unwahrscheinlich, dass für eine reine Inaugenscheinnahme neue Tapes verwendet worden sind. Auch unter einer Lupe konnten zudem keine Spuren an den Schraubköpfen erkannt werden. Dazu muss man wissen, dass viele Schrauben nur mit Hitze in den Kunststoff gepresst und im Werk aus Zeitgründen gar nicht geschraubt werden.
Die gestellte Diagnose seitens Nintendo ist zwar nachvollziehbar und korrekt, aber wenn das, was man von außen sehen kann, für Nintendo schon reicht, um das Gerät verschrotten zu wollen, dann bräuchten sie so einen Service samt des Einschickens erst gar nicht nicht anzubieten. Sichtbare Schäden sind vorhanden, aber das, was wirklich defekt ist, hätte man recht einfach reinigen oder meinetwegen auch preiswert ersetzen können.
Die Gleitschiene wurde vom Fachmann bestellt und schlug mit rund 30 Euro Endkundenpreis zu Buche. Wohlgemerkt aus dem normalen Handel, wo Dritte bereits kräftig daran mitverdient haben. Nintendo dürfte hier als Hersteller vielleicht maximal ein paar Cent bezahlen. Deshalb hätte Nintendo für die Reparatur sogar noch deutlich weniger aufwenden müssen, zumal geschultes Personal den Austausch in wenigen Minuten schafft!
Reparaturverlauf
Zunächst zeige ich Euch noch die Fotos aus der Werkstatt von den alten Schienen, wo man sieht, dass nicht mal die Feuchtigkeits-Indikatoren ausgelöst wurden, weil auf dem Mainboard gar kein Defekt vorlag!
Das Ersatzteil war mittlerweile auch eingetroffen, also konnte die Reparatur starten:
- Reinigung Joy-Con
- Austausch Gleitschiene Joy-Con
- Austausch Connector Gleitschiene Switch
Der Joy-Con wurde zusätzlich gereinigt, da die 4 Knöpfe etwas sticky waren. Auf dem Board darunter war aber keine Spuren einer Flüssigkeit zu finden. Die Gleitschiene am Switch seitig hätte man auch ohne Connector-Tausch erledigen können, aber da der Connector auf der Ersatzgleitschiene doch recht lose saß, wurde der Splint entfernt und der Fachmann konnte den Ersatzteil-Connector auf die originale Schiene bauen.
Einschätzung des Fachmanns und Fazit
Was Service-seitig nachvollziehbar gewesen wäre, ist eine Reparatur, indem man in die Switch eine neue Gleitschiene gebaut hätte und meinetwegen auch noch den Joy-Con komplett getauscht hätte. Der rechte Joy-Con sitzt jetzt etwas straffer als der linke, da die Teile partiell ersetzt werden mussten. Subjektiv kann man aber beurteilen, dass der umgebaute Joy-Con nun sogar besser sitzt als der Originale, was tief blicken lässt. Nintendo hatte die Switch aber nie im Leben offen, sondern war von Anfang an nur auf einen reinen Austausch aus.
Um sich das noch einmal vor Augen zu führen: Anstatt den Kunden zu helfen und die Konsole im Service wenigstens einmal aufzuschrauben, um dann nach einer echten Diagnose ein spottbilliges Cent-Teil zu ersetzen, wird pauschal nur der Austausch mittels einer refurbishten Konsole angeboten, wobei dann aber das Originalgerät des Kunden beim Hersteller verbleiben muss und vermeintlich “fachgerecht entsorgt” wird, indem Nintendo es dann für wenige Cent fachgerecht repariert und dem nächsten Kunden wieder zum hohen Preis weiterverkauft!
Das ist nicht nur frech, das ist perfide Geldschneiderei. Allein schon die Aussage mit dem “Entsorgen”, für das es natürlich keinen Nachweis gibt. Ja, wie auch? Es sei denn, man betrachtet die Rechnung an den Nachfolger dann als Entsorgungsnachweis. Im Übrigen wäre das mit dem “Entsorgen” sogar heimlich und stillschweigend erfolgt, wenn nicht explizit nachgefragt worden wäre!
Man kann, wie schon bei Asus, eigentlich nur mit dem Kopf schütteln und für sich als Kunde und Käufer die einzig möglichen Schlüsse ziehen, indem man bereits vor dem Kauf abwägt, ob man sich an diesem Recycling-Kreislauf überhaupt beteiligen und damit zur Gewinnmaximierung bei Nintendo beitragen möchte. Denn der Kunde ist hier für Nintendo nur die dumme Kuh, die gemolken wird. Mehrmals natürlich.
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