AI/KI Professional Testberichte

NVIDIA vs. AMD und Workstation vs. Consumer: Wer hat die Nase bei den KI-Grafikkarten-Benchmarks vorn?

Overall Score: Zusammenfasssung der Einzelbenchmarks

Begonnen wir mit den Floating-Point-Benchmarks. Hier ist NVIDIA das Maß der Dinge und wenn dann noch die Tensor-Cores mit ins Spiel kommen, sehen alle Karten ohne dieses Feature sowieso kein Land mehr. Man erkennt übrigens auch, dass NVIDIA-Karten bei FP16 deutlich stärker abschneiden, als bei FP32, wenn es um den Vergleich mit den AMD-Karten geht. Auch wenn die GeForce RTX 4090 meist gegen den Vollausbau auf der RTX 6000 Ada leicht gewinnt – die Workstation-Karte liegt bei der Effizienz mit maximal 300 Watt gegenüber den bis zu 450 Watt bei der Consumer-Karte weit vorn. Cache und Speichergröße und ein paar mehr Rechenwerke sorgen dafür, dass die niedrig taktendere Karte nicht deutlicher hinten liegt. Bei AMDs Consumer-Karten liegen die RX 7900XT und XTX beide fast gleichauf, was eingermaßen verblüfft, in der Summe aber reproduzierbar ist, weil es Einzelbenchmarks gibt, die der XT offebar etwas besser liegen, warum auch immer. Allerdings könnte AMD sicher noch von weiter optimierten Treibern profitieren.

Integer Score

Die Art der Berechnungen in KI-Anwendungen kann stark variieren. Integer-Operationen werden oft in Quantized Neural Networks (QNNs) verwendet, während Floating-Point-Operationen in Standard-Neural-Networks (NNs) häufiger sind. Diese unterschiedlichen Arbeitslasten können zu unterschiedlichen Leistungsanforderungen und Benchmarkergebnissen führen, auch unterhalb der Grafikkarten eines Herstellers. Integer-Operationen sind oft weniger rechenintensiv und benötigen weniger Speicherbandbreite im Vergleich zu Floating-Point-Operationen, was sich ebenfalls in den Benchmarkergebnissen widerspiegeln kann.

Unterschiedliche Caching-Strategien und Cache-Größen können sich auf Integer- und Floating-Point-Operationen unterschiedlich auswirken. Integer-Daten können besser in den Cache passen und effizienter genutzt werden als Floating-Point-Daten. In einigen KI-Modellen werden Floating-Point-Operationen durch Quantisierung auf Integer-Werte reduziert, was zu Leistungssteigerungen führen kann. Die Performance-Unterschiede in Benchmarks können daher auf die Effizienz der Quantisierung zurückzuführen sein.

Zusammenfassung und Fazit

Unterm Strich kommen alle Karten oft genug an ihr Leistungslimit, auch meistens elektrisch. Und alle Benchmarks ohne die Tensor Cores spiegeln den aktuellen Ist-Stand der Architekturen ohne KI-Beschleuniger wider. Das ist dann quasi die Rastergrafik in der KI-Welt ohne Raytracing. Und selbst dort hat NVIDIA immer noch die Nase deutlich vorn. Natürlich standen mir nur normale Workstation- und Consumer-Karten zur Verfügung und keine speziellen KI-Beschleuniger. Aber das wäre dann ja eh wieder etwas völlig anderes und es funktioniert in dieser Form auch nicht unter Windows. Kleine Randnotitz: Da ich stets mehrere Iterationen mache, schafft man am Tag ganz zwei, maximal drei Karten (dann ohne TensorRT). Genau deshalb müssen auch die 12 Karten vorerst reichen, denn das hat auch so schon fast eine Woche lang gerödelt. Aber wir sehen immerhin, dass auch Consumer-Karten gut mithalten können, bis auf kleinere Ausnahmen.

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echolot

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Das war sehr umfangreich. Also mit einer 4070 Ti super ist man schon gut bedient und ich bereue es nach wie vor, dass ich Nvidia nicht schon 2015 ins Portfolio genommen habe. Dieses Unternehmen kennt gerade keine Grenzen.
Nachtrag:

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l
letauch

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Ahoi,

an der Börse gilt wie immer: hinterher ist man immer schlauer.

Grüße
letauch

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e
eastcoast_pete

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Ja, momentan ist Nvidia hier dominant, keine Frage. Da ja jetzt die viel beworbenen NPUs/AI ASICs auch ihren Einzug in Notebooks feiern (die Snapdragon X mit Windows-on-ARM sind ja gerade überall zu sehen), wär es auch spannend, diese SoCs mit (laut Microsoft) starken, dedizierten NPU Kernen durch einige der Test Parkours hier zu schicken, auch um die KI Leistung dieser SoCs einordnen zu können (gilt mE ebenso für Phoenix/Hawks). Und, zumindest theoretisch, sollten hier Anwendungen, die besonders auf schnelle Kommunikation zwischen CPU und GPU bzw NPU Kernen angewiesen sind, besonders profitieren.

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R
RazielNoir

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Die RTX 4000 ADA SFF mit TensorRT ist ziemlich das effizienteste Modell, wenn ich den Overallscore richtig sehe. Auf Niveau einer 4070ti bzw. 7900XT bei 70w!

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8j0ern

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Sehr interessant, wie soll das Unabhängig Funktionieren, wenn der Tensor Code nur von einem Hardware Hersteller Supportet wird ?

Anders herum gefragt, warum sollte ich als Unabhängiger Coder auf Tensor Cores gehen ?

Davon mal ab, Bilder Generieren in 1024p ?

Warten wir besser auf die NPUs ;)

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Igor Wallossek

1

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Warum wohl habe ich die NV-Karten wohl auch mit alternativem Code gemessen? Bei der Bildgenerierung gabs dann für NV alternativ Intels OpenVINO. Ich kenne keinen Benchmark, der mehr APIs unterstützt und vor allem in der Pro Version vom Tester auch gescriptet werden kann. Insofern ist Dein Einwurf etwas am Thema vorbei. Heute gings auch nur um Grafikkarten und keine NPUs. Das ist wieder ein anderes Thema und längst in Vorbereitung. Nur ist es so, dass nicht mal AMD irgendeinen vergleichbaren Absatz bietet.

Du arbeitest lokal, nicht auf einer Serverfarm. Und es sind viele, nicht nur eins. :D

Die werden gegen jede noch so kleine NV Karte mit Tensor Cores erst mal gehörig abstinken. Aber für einfache LM wirds schon reichen. Ich versuche gerade, passende Hardware zu beschaffen, aber fast alle mauern noch.

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8j0ern

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Ich meinte jetzt nicht deine Vergleich hier, daher habe ich auch die Homepage des Benchmarks verlinkt.

Falls es doch noch Nvidia unabhängige Coder gibt: https://www.amd.com/en/products/sof... including open frameworks, models, and tools.

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echolot

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Tensor Cores und Frame Generation. War da was? Solange AMD da nicht nachziehen kann, wird Nvidia immer davonziehen.

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Igor Wallossek

1

10,485 Kommentare 19,651 Likes

ROCm... Naja, da muss schon noch mehr kommen. AMDs Software bietet eine Reihe von Optimierungen für KI-Workloads, aber das wars dann auch schon.

Aktuell sind Microsofts Windows ML, Qualcomms SNPE, Intels OpenVINO, Apples Core ML und halt NVIDIAs TensorRT das Maß der Dinge.

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Y
Yumiko

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546 Kommentare 247 Likes

Ist das so?
Beispielsweise für den Preis einer 4090 bekommt man 3x 7900xt welche zusammen deutlich schneller sind nach obigen Benchmarks (KI Anwendungen sind massiv parallel).
Beim Verbrauch (je nach Stromkosten) kann sich das natürlich irgendwann drehen.

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Igor Wallossek

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Je nach Anwendung. Wenn TensorRT genutzt werden kann, ist AMD mit RDNA3 fast komplett hilflos. Nicht alles lässt sich über veile Devices hin parallelisieren und dann braucht man immer noch ein performantes API. Da sehe ich meist ein Software-Problem bei AMD, zumindest im Desktop-Bereich.

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echolot

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Und ein performantes Netzteil für 3x 7900XT

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R
RazielNoir

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Oder die Passende Plattform

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8j0ern

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ipat66

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Stand heute bekommt man eine 4090 für 1730 Euro.
Eine 7900XTX bekommt man für ab 950 Euro...
Das sind also eher knapp zwei 7900 XTX für den Preis einer 4090.
Edit: Bei den 7900 XT für 700 Euro wären wir bei 2100 Euro, bei 3 Stück

Zudem braucht es im KI-Produktivbereich nur eine 4070 TI Super, um die gleiche bzw. teils viel bessere Leistung im Vergleich zu einer 7900 XTX zu erreichen.
Eine 4070 TI Super bekommt man ab 850 Euro....
Also: 100 Euro gespart mit im Vergleich weniger Energieverbrauch .

Das erkenne ich zumindest aus Igor's Diagrammen... :)

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8j0ern

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Auf den Benchmark bezogen stimmt das auch.
Die Frage ist, welche Relevanz hat z.B. ein Mobile Benchmark auf einer 4070 TI ?

Kommt jetzt wieder: Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft ?

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echolot

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Ist auch mein Denkansatz. Da muss AMD bei der nächsten Generation noch ein, zwei Schippen drauflegen.

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8j0ern

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Dann will ich dich sehen, wie du ein, zwei Geldbeutel mehr drauflegst. ;)

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echolot

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Der Markt bestimmt den Preis. Siehe Nvidia. Soviele 4090 Besitzer gibbet nicht.

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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