Motherboard Prozessor Testberichte

Umfangreicher Workstation- und KI-Test mit Intels i9-13900K – Die Leistungs-Profile Baseline, Performance, Extreme und Insane von vernünftig bis sinnlos in der Praxis

KI-Berechnungen

Der UL Procyon AI Computer Vision Benchmark gibt Aufschluss über die Leistung von KI-Inferenz-Engines auf Ihrer Hardware in einer Windows-Umgebung und hilft Ihnen bei der Entscheidung, welche Engines Sie unterstützen sollten, um die beste Leistung zu erzielen. Der Benchmark umfasst mehrere KI-Inferenz-Engines verschiedener Anbieter, wobei die Benchmark-Ergebnisse die Leistung der Inferenzoperationen auf dem Gerät widerspiegeln. Bei den verwendeten KI-Workloads handelt es sich um gängige Machine-Vision-Aufgaben wie Bildklassifizierung, Bildsegmentierung, Objekterkennung und Superresolution. Diese Aufgaben werden mit einer Reihe gängiger neuronaler Netze auf dem neuesten Stand der Technik ausgeführt und können auf der CPU des Geräts, dem Grafikprozessor oder einem speziellen KI-Beschleuniger laufen, um Unterschiede in der Hardwareleistung zu vergleichen.

Da die Benchmarks sehr lange laufen, nutzt dem Core i9-13900K im Baseline und Performance Profil das höhere PL2 in der Summe der Laufzeit nicht viel. Das sieht man auch an den Balken, wo am Ende die beiden Profile mit dem PL1 = PL2 einsam vorn liegen. Allerdings ist hier bei rund 260 Watt in der Realität auch thermisch Schluss mit lustig, denn dem Insane Profil hilft der offene Hahn überhaupt nichts mehr, weil die CPU anfängt zu throtteln. Trotz 360er AiO und Lüfter auf 100%. Das Performance Profil liegt nach rund 30 Minuten nur ganze 2.8 Prozent vor, beim Extreme Profil sind es 15.9 Prozent und beim Insane Profil mit 16.5 Prozent auch nicht viel mehr als beim Extreme.

Das muss man sich echt auf der Zunge zergehen lassen, denn es sind am Ende zwischen Baseline (165 Watt Durchschnitt) und dem Insane Profil (263 Watt Durchschnitt) fast 60 Prozent mehr aufgenommene Energie für mickrige 16.5 Prozent mehr Performance. Das braucht echt kein Mensch. Auch hier liegt das Performance Profil mit nur 8 Watt mehr (173 Watt) noch gut im Rahmen des Vertretbaren, wo rund 4.8 Prozent mehr Leistungsaufnahme noch für 2.8 Prozent mehr Vortrieb sorgen.

Einzelbenchmarks

Der ganze Ablauf sieht am Ende dann so aus und ich denke, die Balken sind aufgrund des bereits Geschriebenen auch völlig selbsterklärend:

Rendering

Blender ist eine leistungsstarke Open-Source-Software für 3D-Grafik, Animation, Rendering, Postproduktion, interaktive Erstellung und Wiedergabe. Es ermöglicht Benutzern das Erstellen, Bearbeiten und Rendern von 3D-Modellen und Animationen. Zusätzlich zu diesen 3D-Funktionen enthält Blender auch Werkzeuge für Videobearbeitung, Skulptur, UV-Mapping, Texturierung, Rigging, Partikel-Systeme, Physik- und Flüssigkeitssimulationen sowie Spielentwicklung. Wegen seiner umfangreichen Funktionspalette und da es kostenfrei ist, wird Blender sowohl von Amateuren als auch von Profis in der gesamten Medien- und Unterhaltungsindustrie genutzt.

Das gerenderte Modell ist mein altbekannter igoBOT, den man ja auch aus den YouTube-Videos und diversen Animationen kennt. Es ist zwar ein recht komplexes Mesh, aber die Szene ist eher simpel und auch die Texturen sind einfach gehalten. Spezielle Filter nutzt das Projekt ebenfalls nicht, so dass man hier die CPU als reinen Number-Cruncher messen kann. Aber auch so etwas hat seinen Charme. Genutzt wird hier allerdings nur der CPU-basierte Renderpfad und nicht die potente GPU. Das kann also dauern…

Auch hier sind die Balken selbsterklärend, allerdings dauert das Rendern nur wenige Minuten, so dass der thermische Nahtod nicht ganz so stark an die Tür klopft. Aber lassen wir einfach die Balken sprechen:

Der Unterschied zwischen Baseline und Performance beträgt ganze 4 Sekunden, wobei die CPU ja über fast eine Minute hin das höhere PL2 nutzen kann. Da aber danach energetischer Gleichstand herrscht, gleicht sich das umso mehr aus, umso länger der Benchmark läuft. So ähnlich sieht es auch im Luxmark aus, wobei das Insane Profil gar nicht so viel mehr Punkte bringt. Auch hier liegen Baseline und Performance enger zusammen, als man vielleicht denken mag.

 

128 Antworten

Kommentar

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echolot

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Mal unabhängig von dem Wattwahnsinn. Was empfiehlt man da für ein Netzteil bei einer mittelprächtigen GPU ala RTX 4070 Ti oder RTX 7900 XT? Oder gar einer RTX 4090 am Limit?

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H
HabeLeiderKeinLabor

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Wir hatten bis anhin häufiger Abstürze in Twinmotion auf unseren 13900K und seltener auch auf unseren 13700K. Sind an die 20 Computer.

Nach dem BIOS Update von Asus welches laut changelog "The update introduces the Intel Baseline Profile option" einführt, dachte ich diese Intel Baseline wäre nun der Default. Das ist aber nicht so!
Das Wort "Intel Baseline" kommt im ganzen BIOS nicht einmal vor. Auch ASUS Multicore enhancement ist per default auf Auto.

Nachdem wir nun Asus Multicore auf
"Disabled, enforce all limits"
und SVID auf
"Intel failsafe"
umgeschaltet haben, sind die Abstürze verschwunden.

Danke für die Benchmarks, die meine Gefühl bestätigen:
Ein echte Leistungseinbusse ist (für unseren workload) nicht vorhanden.

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B
Besterino

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Danke. Muss ich also doch nochmal ins BIOS krabbeln und an den Settings fummeln. Mist.

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Igor Wallossek

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Rechne alle Wattfresser zusammen und multipliziere mit 1.5, um völlig sicher zu sein oder nimm gleich ATX 3.x

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Igor Wallossek

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Lohnt sich aber sicher.

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eastcoast_pete

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Also verhält sich RL genau wie erwartet - vernünftig eingestellt laufen die gut und nicht hart am Rand der Kernschmelze. Danke an @Igor Wallossek für das Testen aller 4 Profile in den Anwendungen, denn jetzt kann man's ja nachlesen. Daß "insane setting" dann genau das ist (verrückt) überrascht zwar nicht, aber wie weit die Unvernunft hier ging bzw geht ist schon beeindruckend (und deprimierend).

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Igor Wallossek

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LurkingInShadows

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kannte ich nur als qed

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Igor Wallossek

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Es geht auch Deutsch statt Latein. Unser Mathelehrer legte da sehr großen Wert drauf. :D

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Pokerclock

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Ich bin mittlerweile ganz froh darum die ganzen i9er bei mir in den Mietsystemen immer mit 307A ICCmax und PL1/PL2 253 Watt eingetellt zu haben. Da hätte ich ja mal überhaupt keine Lust dazu, die (zurecht) angenervten Reklamationen meiner Kunden entgegennehmen zu müssen, weil die CPUs ihren langsamen Tod sterben. Vor allem würde man daran überhaupt gar nicht denken und andere Komponenten vermuten.

Ändern werde ich daran auch nichts, denn unterschiedliche PL1/PL2 sagen mir im Sinne einer konsistenten und damit nachvollziehbaren Leistung mehr zu. Gibt nichts Schlimmeres als verwirrte Kunden, die sich Fragen, warum der PC nach 56 Sekunden immer langsamer wird...

Man sieht auch ganz schön, dass lang andauernde Volllastszenarien mit gängigen Kühlmethoden überhaupt gar nicht möglich sind.

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Danke für den Test aber warum wurde keine Spiele getestet?

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RazielNoir

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Das ist ja das Ergebnis dessen, was befeuert von den ganzen OC-Gedöns der letzten Jahre im DIY-Bereich gefeiert wurde. Der Review wurde fast nie mit dem Baselineprofil (wie es jetzt heißt) gemacht. Und die meisten haben immer die -K oder KF/KS Prozessoren getetstet.

Eine Server- oder Workstation-CPU wird nicht getunt, läuft also quasi immer mit den Spezifikationen des Herstellers.
Weil Stabilität und Zuverlässigkeit der Ergebnisse wichtiger als das letzte Promille Mehrleistung.
Das zeigt m.M.n. der schon etwas älter Test des Xeon w9-3495X auf HWLuxx

Daher ist mir ein nativer 10 Kerner nur mit P-Cores bei stabilen 3,7Ghz und 125w Dauerlast lieber als diese Chimären-Cpu's ab Alder Lake.

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RX480

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richtig dolle guuut, das Du zeigen konntest, das "Performance" nur 1% ineffizienter als "Baseline" arbeitet (x)

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Das werden schon genügend Andere zeigen.

(x) wird in Games nicht groß anders sein

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LurkingInShadows

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Artikel lesen hilft:

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LurkingInShadows

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Meine meinte immer "Mathematiker sind faule Leute, drum suchen sie immer Abkürzungen, zB Multiplikation statt Kettenaddition" :)

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HerrRossi

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6,834 Kommentare 2,258 Likes

Intel wollte halt mit allen Mitteln die Gamingkrone holen, bei den min fps hat das ja auch manchmal funktioniert, der Preis ist halt der hohe Stromverbrauch und, wenn man Pech hat, eine kaputte CPU.

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Mit dem Insane Profil wird man die Gamingkrone bestimmt behalten können ....

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Igor Wallossek

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... und gleich noch einschmelzen. :D

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Aber auch das Insane Profil ist inoffiziell von Intel frei freigeben oder nicht?
Wenn es stabil bei Spielen eingesetzt werden kann, warum nicht damit auch testen ...

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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