Crucial Pro 2x 16 GB DDR5-5600 bei DDR5-7000 38-45-44-96 1,2 V
Das “nicht OC“ Kit lässt sich entgegen seinem Namen gut übertakten auf DDR5-7000, wohlgemerkt völlig stabil und für den täglichen Gebrauch geeignet. Wichtig ist dabei, dass die Spannung nicht zu viel angehoben werden darf, da es sonst zum „Rollover“ kommt, also die Stabilität mit höherer Spannung wieder schlechter wird. 1,2 V sind für dieses Kit schon der Sweetspot – mit mehr Spannung läuft die Taktrate nicht mehr stabil, mit weniger Spannung müssten die Timings etwas lockerer sein. Dass der PMIC nicht mehr als 1,435 V zulässt, ist also völlig belanglos für diese ICs.
Diese Module mit Micron 16 Gbit Rev D Speicherbausteinen sind damit in Sachen Takt und Performance in etwa vergleichbar mit Samsung 16 Gbit B-Die oder SK Hynix 16 Gbit M-Die. Was diese Hersteller also schon zur Markteinführung von DDR5 und Alder Lake bieten konnten, kann Micron nun auch liefern, jedenfalls in der 16 Gbit Variante. Die etwas größeren 24 Gbit RevB ICs von Micron mit vergleichbarer Performance gibt es ja schon etwas länger – hier geht’s zu unserem Test.
Während hier auf dem Asus Maximus Z790 Hero 4-DIMM-Mainboad „nur“ 7000 Mbps stabil drin ist, geht auf dem Z790 Apex 2-DIMMer mit diesen ICs noch etwas mehr. Bis zu DDR5-7466 laufen dann dort stabil, aber auch mit nur 1,2 V – ganz nach dem Motto: Weniger Spannung ist mehr Stabilität. Aber da unser primäres RAM-Testboard das Z790 Hero ist, zurück zu dessen OC Einstellungen samt Timings. Spannungen für SA, VDD2 (MC) und CPU VDDQ (VDDQ TX Transmitter) müssen gar nicht angepasst werden und laufen problemlos mit den Auto Einstellungen, wobei diese sich ja eh nahezu auf jedem Mainboard anders verhalten.
Primärtimings tCL 38, tRCD 45, tRP 44 und tRAS 88 sind respektable Werte für 7000 Mbps. tRCDWR kann für einen gratis Performance-Boost auf das Minimum von 8 gesetzt werden, wie bei den meisten DDR5 ICs. Bei den Secondaries können sich tRRD_sg, tRRD_dg und tFAW mit 8/8/32 ebenfalls sehen lassen, besser geht es für DDR5 ICs effektiv nicht. Auch die Refresh-Timings von tRFC 558 und tRFC_SB 454 sind keinesfalls schlecht, zusammen mit tREFI 131072. Das Timing ganz auszureizen funktioniert aber temperatur-bedingt nicht ganz, da sonst das System gerne am Ende des Stresstests abstürzt. Dieses Setting ist natürlich auch sehr stark von der Temperatur der Module abhängig. Hier habe ich einen 120 mm Lüfter mit 600 rpm auf den Modulen, um den leichten Luftfluss in einem Gehäuse zu simulieren.
Wie alle nicht-Hynix DDR5-ICs fällt auch Micron 16 Gbit RevD das Schreiben deutlich schwerer als das Lesen. tCWL lässt sich zwar auf 30 minimieren, aber bei den Tertiaries muss man noch immer etwas Geduld für Schreiboperationen mitbringen. tWRWR_sg/dg 28/8 sowie tWRRD_sg/dg 68/50 und tWRPRE 74 sind wirklich nicht schnell und kosten Performance. Immerhin die Leseoperationen gehen dafür relativ zackig mit tRDRD_sg/dg 12/8 und tRDWR_sg/dg 17/17 – das ist für DDR5 schon ziemlich gut!
Crucial Pro Overclocking 2x 16 GB DDR5-6000 bei DDR5-7000 38-39-40-94 1,2 V
Das „OC“ Kit lässt sich entgegen seinem Namen nicht wirklich weiter übertakten als das normale – hier ist auch bei DDR5-7000 Schluss für reproduzierbar stabilen Betrieb. Die Primärtimings lassen sich etwas mehr straffen mit tRCD 39, tRP 40 und tRAS 94, aber dafür müssen tWRPRE/tWRPDEN(tWR) etwas gelockert werden auf 102. Performance-technisch ist dies ein messbarer, aber geringer Vorteil gegenüber dem nicht „OC“ Crucial DDR5 Pro Kit.
Auch der Sweetspot bei der Spannung von 1,2 V VDD/VDDQ ist hier vorhanden. Indirekt bedeutet das aber auch, dass dieses Kit mit 1,35 V im XMP Profil bei DDR5-6000 mit deutlich mehr Spannung läuft, als für diese Taktrate eigentlich notwendig, ja sogar optimal ist. Natürlich können wir auf der Basis von 2 Kits nicht auf alle Micron 16 Gbit RevD Produktionschargen und deren Eigenschaften schließen, aber Zufall dürften die 1,2 V als Optimalwert für OC bei unseren beiden Testkits auch nicht sein. Damit ist auch der nicht vorhandene OC PMIC, für mehr als 1,435 V VDD/VDDQ irrelevant.
Micron’s neue 16 Gbit DDR5 ICs sind ein guter Schritt in Richtung Overclocking Potential, selbst mit ihrer effektiven Spannungslimittierung. Wenn man sich jetzt vorstellen würde, dass die ICs tatsächlich mit Spannung skalieren, dann könnte es zumindest Takt-technisch auch für Micron schon bald in die Richtung von SK Hynix Produkten und DDR5-8000 gehen.
Overclocking auf AMD – Crucial Pro Overclocking 2x 16 GB DDR5-6000 bei DDR5-6600 36-37-37-49 1,2 V
Da Crucial neue Kits mit Taktraten bis zu DDR5-6000 auch für AM5 Nutzer interessant sein dürften, wollte ich eine Übertakung auf der AMD Plattform natürlich nicht auslassen. Da wir hier bekanntlich am Limit des 1:1 Modus von UCLK:MCLK festhängen, sofern man nicht deutlich höhere Taktraten (8000+) auf dem RAM fahren kann, sind die Timings hier interssanter.
Immerhin 6600 Mbps bei 1,2 V VDD/VDDQ und 1,3 V SOC laufen stabil auf dem Asus Crosshair X670E Gene. Durch die relativ hohe SOC Spannung leidet das Infinity Fabric leicht bei nur 2133 MHz, aber es soll ja um den RAM gehen. Die Taktrate von DDR5-6600 vorausgesetzt, lassen sich die Primärtimings immerhin auf tCL 36, tRCD 37, tRP 37 und tRC 110 straffen, wobei damit tRAS 49 effektiv belanglos wird. tRFC verhält sich hier analog zur Intel Plattform und hat sein Minimum ziemlich exakt am JEDEC Referenzwert. Und auch hier sieht man wieder schön, wie den ICs das Lesen deutlich leichter fällt als das Scheiben mit tRDRDSCL 5 und tWRWRSCL 24.
Benchmark-Diagramme mit Referenzwerten haben wir nur für die Intel Plattform, weshalb ich ein paar Benchmarks hier gleich im Screenshot inkludiert habe. Wenn man bedenkt, dass hier die CPU Taktrate des Ryzen 9 7950X auf 5 GHz gedeckelt ist, sind gute 45 Sekunden im y-cruncher 2.5b und knapp 13000 Punkte im Geekbench3 Multi-Core Memory Score sehr ordentlich. Auch auf AMD performen die neuen Crucial Pro Kits mit ihren neuen Micron 16 Gbit Rev D ICs mehr als nur passabel.
Kompatibilität
Ich hatte es zu Anfang gar nicht dediziert angesprochen, aber da es mittlerweile einige negative Rückmeldungen über die Crucial Pro Kits bzgl. Kompatibilität gibt, wollte ich meine Erfahrungen hierzu noch kurz äußern. Hier hatte ich nämlich gar keine Probleme auf dem Asus Maximus Z790 Hero und dem Asus Crosshair X670E Gene. Egal ob mit einem BIOS von Ende letzten Jahres oder einem brandneuen Release, die Kits haben zunächst immer problemlos mit den JEDEC Einstellungen gestartet und auch das Laden der XMP bzw. EXPO Profile ging ohne Komplikationen von statten. Auch bei einem schnellen Gegentest auf dem ASRock X670E PG Lightning hatten die Crucial Pro Module keinerlei Start-Schwierigkeiten.
Nun sind das natürlich nur meine persönlichen Erfahrungen und andere Mainboard Hersteller wie Gigabyte, MSI oder Biostar könnten größere Probleme haben, aber da die Taktraten der Crucial Pro Kits ohnehin eher eeschaulich sind, sollten die potentiellen Probleme auch hier relativ zeitnah behoben werden können, wenn sie es zum jetzigen Zeitpunkt nicht schon sind. Und bei AM5 liegt ohnehin die komplette Kontrolle über RAM OC bei AMD und ihrem AGESA, sodass hier mit einem aktuellen BIOS auch alles schick sein dürfte, egal mit welchem Mainboard Hersteller.
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