Temperaturverhalten
Kommen wir nun zum Temperaturverhalten und bevor wieder Fragen aufgeworfen werden, will ich erneut erklären, warum nicht für jeden Test dieselbe Hardware genutzt wird und warum oft mit verhältnismäßig geringen Powerlimits getestet wird. Zunächst einmal haben natürlich nicht alle Tester einen i9 1x900K zur Verfügung, den man bis zur Kernschmelze aufdrehen kann und zuweilen muss halt auch oftmals das genutzt werden, was eben gerade verfügbar ist. Bei unserer „verteilten“ Arbeitsweise, mit unterschiedlichen Testern und unterschiedlicher Hardware, ist es aber defacto unmöglich, absolut konsistente Vergleichstests zu realisieren. Und in der Praxis ist das eigentlich auch hinfällig, weil schon eine unterschiedliche Lüfter-Bestückung eines Gehäuses zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen führen kann. Und wenn man nicht jahrelang mit einem hoffnungslos veralteten Testsystem testen will, welches schon längst keine Relevanz mehr hat, müsste man ja in regelmäßigen Abständen alle Gehäuse erneut mit frischer Hardware re-testen. Um sowas zu realisieren, müsste man ein Lagerhaus anmieten, um die ganzen Gehäuse einzulagern und spätestens beim zweiten Re-test wären neun von zehn getesteten Gehäusen nicht mal mehr am Markt. Ich versuche deshalb in meinen Tests eine möglichst objektive Bewertung der Gehäuse zu vermitteln, indem ich die ggf. vorinstallierten Lüfter bewerte und prüfe, ob irgendwelche Anomalien bzgl. der Temperaturen auftreten. Außerdem versuche ich, halbwegs praxisnahe Szenarien zu realisieren. Z.B. ist das Thema „Markentreue“ immer wieder ein Streitpunkt und oft ist es eben so, dass Kunden, die ein Gehäuse von Hersteller XY kaufen, oft auch ein Netzteil oder eine Kühllösung vom selben Hersteller kaufen, wenn diese verfügbar sind. Ich hoffe, dass damit einige Fragen geklärt werden können, die sonst immer wieder auftreten.
Testsystem:
Als Testsystem kam erneut die bekannte B550 Plattform samt Ryzen 9 3900X zum Einsatz. Leider habe ich zurzeit keine schwarze Grafikkarte frei, deshalb habe ich erneut auf die RX 7700XT zurückgreifen müssen. Zu Vergleichszwecken ist es aber auch nicht verkehrt, wenn oft dasselbe System zum Einsatz kommt.
Rahmenbedingungen:
AIO Fans: 750rpm
Case Fans: 750rpm
Pump: 1800rpm
Raumtemperatur: 21,3°C
CPU Torture
Für den CPU-Belastungstest habe ich wieder Cinebench R23 in Dauerschleife herangezogen. Fast über den gesamten Test lagen 145W an, um einen allcore Boost von ~4000-4025MHz zu halten (PBO on). Die Temperatur des 3900X lag im Schnitt bei 80,5°C, wobei die Limitierung hier allerdings die verwendete 240mm AIO gewesen ist und nicht die Masterbox 600.
Gaming Workload
Für den Gaming-Test kam erneut Borderlands 3 zum Einsatz, da dieses die Grafikkarte praktisch durchgängig voll auslastet und somit auch ordentlich Abwärme erzeugt wird. Gerade bei im Deckel montierten AIOs wirkt sich das signifikant auf die CPU-Temperatur aus, da die Abwärme der Grafikkarte ja durch den Radiator nach draußen befördert wird. Beim Spielstart muss offenbar einiges kompiliert werden, weshalb es hier einen kurzen Temperaturanstieg auf fast 70°C gab, danach pendelte sich die CPU im mittleren 50°C-Bereich ein.
Auch die Grafikkarte kann die Masterbox 600 nicht ins Schwitzen bringen. Zwar hat sie fast die gesamte Testdauer beim vorgegebenen Temperaturlimit von 60°C gehangen, die Lüfter haben dafür aber auch nur knapp über 1500rpm drehen müssen.
Der HotSpot war wie festgenagelt und absolut unbedenklich.
Zwischenfazit
Grundsätzlich sind die Temperaturen in der 600er Masterbox als grundsolide zu bezeichnen. Dank der Größe und dem ordentlichen Aiflow lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Leider sind die vormontierten Gehäuselüfter aber alles andere als leise und somit nur bei sehr geringer Drehzahl wirklich erträglich, weshalb sie nach dem Test auch wieder auf ca. 600rpm heruntergeregelt wurden. Bei einem Sitzabstand von ca. 1m sind sie dann nur noch ganz leicht hörbar. Schade, dass CoolerMaster im Heck einen 3-Pin Lüfter montiert, der über den enthaltenen PWM-Splitter gar nicht geregelt werden kann und somit stets auf „Vollgas“ läuft – saublöd gelöst! Damit mir während des Tests nicht das Blut aus den Ohren läuft, habe ich den Lüfter separat ans Board angeschlossen und dort auf die Testdrehzahl heruntergeregelt. In Anbetracht der Qualität und Lautstärke der Lüfter würde ich, wenn überhaupt, zur noch folgenden „Lite“-Version der Masterbox 600 greifen, die ohne vorinstallierte Lüfter für rund 79€ zu haben sein wird.
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