Thermaltake Pacific SR-Series 360
Der dritte Hersteller ist Thermaltake mit dem Pacific SR-Series 360. Hier mache ich einmal eine Ausnahme, denn dieser Kühler kam direkt von Thermaltake. Das hat allerdings einen Grund, der auch mit meiner Arbeit zusammenhängt. Ich habe nämlich vorab einen Materialtest für Thermaltake gemacht und so wurde zusammen mit dem deutschen Marketing auch eine stimmige PowerPoint-Präsentation für die Specs realisiert. Man muss allerdings auch die langen internen Kommunikationswege solcher Firmen bis zum Produktmanagement inkludieren, wobei es bei Thermaltake jedes Mal überraschend schnell ging.
Was allerdings auch auffiel: die Thermaltake-Homepage wirbt bei den dickeren Modellen, ähnlich wie die US-Kollegen, wieder nur mit Kupfer, auch für die Kanäle. Ja, es sind Nuancen in den Begrifflichkeiten, aber es war und ist nun einmal nicht korrekt. Das habe ich so auch kommuniziert. Bei der SR-Reihe stimmt das jetzt aber, ein schöner Anfang.
Lassen wir Thermaltake an dieser Stelle ebenfalls zu Wort kommen, bevor ich das weiter kommentiere, wobei das englische Original kaum abweicht. Und ich verweise, wie auch gerade bei Corsair, auf die erste Seite dieses Artikels und die Einordnung von Kupfer und Messing auf dem internationalen Markt:
Vorkammer, Einlass und Lot
Öffnen wir nun auch diesen Kühler wieder an der Vorkammer (Tank). Die Lötstellen der Kühlkanäle sind ebenfalls kaum oxidiert und auch hier nicht verzundert. Das Lot ist ausreichend, komplett umlaufend und gut verteilt. Unterm Strich ist das ebenfalls sehr gut.
Das Lot ist hier ebenfalls ohne Kritik, denn ich finde ausschließlich nur reines Zinn, also kein Blei. Das Zinn ist auch an der Oberfläche sehr sauber und ich musste noch nicht einmal Oxid und Zunder wegkratzen. So mag man das.
Was aber nicht sonderlich schön ist: Man hat beim Beschichten mit dem weißen Titan-Lack die Inlets nicht sauber verschlossen, so dass sie unter den Öffnungen eine Menge kleiner Lackspritzer befinden. Hier wurde bereits der Supplier informiert, was ja Sinn und Zweck solcher Vorabkontrollen ist.
Auch die Wände der Vorkammer sind ohne Beschwerde, denn CuZn38 ist ordentliches Messing. Bis hierher ist also alles wieder schön im tiefgrünen Bereich und es gibt nichts zu kritisieren.
Jetzt kommen wir wieder zu der neu avisierten Schwachstelle, nämlich den Gewindeeinsätzen für die Fittings, die ja vorher in die Kammer gelötet wurden. Der Zusatz von rund 21% Antimon trägt dazu bei, die Qualität der Lötverbindungen zu verbessern, indem deren Festigkeit, Fließfähigkeit, Benetzung und thermische Stabilität erhöht und die Anfälligkeit für Zinnpest verringert wird. Diese Eigenschaften machen Antimon-Lötzinnlegierungen zu einer beliebten Wahl für eine Vielzahl von Anwendungen, insbesondere in Bereichen, in denen hohe Zuverlässigkeit und Langlebigkeit erforderlich sind. Wie bereits bei Corsair hat man sich hier als Blei-Ersatz etwas deutlich Besseres gesucht als Barrow.
Der verlötete Gewindeeinsatz besteht aus Messing mit 37% Gewichtsanteil an Zink. Das wird geschmeidig genug bleiben und der Gewalt beim Eindrehen der Fittings trotzdem noch ausreichend widerstehen. Man hätte es auch gern noch etwas härter machen können
Kühlkanäle und Kühlfinnen
Kommen wir jetzt zu den Kühlkanälen und den dort angelöteten Finnen. Wenn man das Ganze aufschneidet, ergibt sich das übliche Bild und sieht die geschlitzten Kühlfinnen aus Kupfer. Auch hier sind die weißen Spritzer allgegenwärtig, aber fast nicht zu vermeiden. Thermisch ist das allerdings eher kontraproduktiv.
Die Kühlkanäle bestehen aus gebräuchlichem Gelbmessing (CuZn36). Das kann man so lassen.
Die Kühlfinnen sind aus reinem Kupfer, aber leider auch mit mikroskopischen Lack-Spritzern bekleckert. Ärgerlich.
Rahmen und Schrauben
Der Rahmen ist hier aus Chromstahl, das abnehmbare Seitenteil auch. Fest genug und verwindungssteif.
Die Schrauben sind hingegen nur aus nicht-legiertem Stahl und damit deutlich weicher. Da wird man beim Einschrauben in den härteren Rahmen mit der Krafteinwirkung etwas aufpassen müssen.
Zusammenfassung und Zwischenfazit
Die Qualität passt, vor allem die Lötqualität ist beispielhaft. Und wo andere versteckt noch Blei einsetzen, schafft es hier Antimon-haltiges Zinn bestens, die Fittings gut in Zaum zu halten. Lässt man mal die Performance beiseite, die sicher trotz der Farbreste gut sein dürfte, stimmen hier die Herstellerangben exakt.
Baugruppe | Herstellerangabe | Materialprüfung |
Vorkammer / Terminal | US “Kupfer” | Messing CuZn38 (62% Cu, 38% Zn) |
Gewindeeinsätze G1/4 | k.A. | Messing CuZn37 (63% Cu, 37% Zn) |
Kanäle/Rohre | US “Kupfer” | Messing CuZn36 (64% Cu, 36% Zn) |
Verwendetes Lot | k.A. | Kanäle: Zinn (100% Sn) Insert: SnSb (79% Sn, 21% Sb) |
Kühlfinnen | Kupfer | Kupfer (100% Cu) |
Rahmen / Seitenteil | – | Chromstahl (82% Fe, 18% Cr) |
Schrauben | – | Verzinkter Stahl (100% Fe) |
Weiteres Zubehör | – | – |
RoHS auf Box ausgewiesen | RoHS liegt vor |
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