Barrow Dabel 28b Slim 120 mm
Beginnen wir alphabetisch mit dem Buchstaben B, also Barrow und dem Dabel 28b 120mm. Zunächst erst einmal kurz die kleine Galerie und Bilder des Radiators vorm Aufschneiden:
Lassen wir nun den Hersteller noch schnell selbst zu Wort kommen, bevor ich das dann kommentiere:
Vorkammer, Einlass und Lot
Lassen wir uns überraschen und öffnen den Kühler an der Vorkammer (Tank). Die Lötstellen der Kühlkanäle sind etwas oxidiert und auch verzundert. Das Lot ist umlaufend und gut verteilt. Unterm Strich kann man das erst einmal so lassen.
Das Lot an dieser Stelle ist ohne Kritik, denn ich finde unter der freigelegten Oberfläche reines Zinn, also kein Blei.
Auch die Wände der Vorkammer sind ohne Beschwerde, denn CuZn40 ist noch ordentliches Messing. Bis hierher ist also alles noch im tiefgrünen Bereich.
Jetzt kommen wir aber zu der gewissen Stelle, wo sich die Spreu vom Weizen trennt, nämlich an den Gewindeeinsätzen für die Fittings, die ja vorher in die Kammer gelötet wurden, gern auch mal von einem Zulieferer. Mit reichlich 70% Blei im Lot darf dieses Produkt definitiv nicht in der EU verkauft werden, denn es ist ein krasser Verstoß gegen die Einfuhrbestimmungen und die RoHS-Vorgaben! Es handelt sich hier auch nicht um mikroskopisch kleine Mengen, sondern beim Löten wird ja auch die komplette Vertiefung rund um den Einsatz mit Lot, in diesem Fall Blei, ausgefüllt. Da kommt schon so Einiges zusammen, das man so ohne weiteres nicht sieht, wenn man den Tank nicht wirklich richtig aufschneidet.
Der verlötete Gewindeeinsatz besteht aus Weißmessing mit fast 50% Gewichtsanteil an Zink. Das ist fast schon an der Grenze zu spröde (ab rund 50% Zn).
Kühlkanäle und Kühlfinnen
Kommen wir jetzt zu den Kühlkanälen und den dort angelöteten Finnen. Wenn man das Ganze aufschneidet, ergibt sich das übliche Bild:
Die Kühlkanäle bestehen aus normalem Gelbmessing (CuZn37). Das ist ok und geht so auch völlig in Ordnung.
Die Kühlfinnen sind aus reinem Kupfer, weil Messing hier einfacher brechen würde, da es durch das Zink auch deutlich spröder wäre.
Rahmen und Schrauben
Mit dem üblichen Zusatz vom Chrom ist der Rahmen mit den Gewindelöchern für die Montage sehr haltbar.
Die Schrauben sind hingegen nur aus nicht-legiertem Stahl und damit deutlich weicher. Da Barrow keinen Schutz der Kanäle verwendet, wären längere Schrauben kritisch, denn sie können die Kühlkanäle beschädigen.
Zusammenfassung und Zwischenfazit
Und ja, es ist wirklich das drin, was draufsteht. Sogar noch etwas mehr als das, und genau das ist das eigentlich Problem. Der Radiator enthält ziemlich viel Blei und zwar viel zu viel. Damit müsste eigentlich der Verkauf in der EU sofort gestoppt werden. Leider hat Caseking als Importeur bisher nicht reagiert, die Kontaktaufnahme samt Warnung erfolgte bereits Mittwoch letzter Woche, das Messergebnis folgte kurz darauf. Weder Caseking noch Barrow haben hier ein Feedback abgegeben und es sollte mich nicht wundern, wenn einer der Marktteilnehmer, egal ob nun Hersteller, Anbieter oder Händler das Umweltbundesamt (UBA) diesbezüglich kontaktieren. Dieser Radiator gehört in allen Größen genau überprüft und in dieser Form auch aus dem Verkehr genommen. Das ist nicht mein Job, aber eine Warnung muss ich an dieser Stelle definitiv aussprechen. Hier muss geprüft und gehandelt werden, und zwar umgehend.
Baugruppe | Herstellerangabe | Materialprüfung |
Vorkammer / Terminal | Messing | Messing CuZn40 (60% Cu, 40% Zn) |
Gewindeeinsätze G1/4 | Messing | Weißmessing (51% Cu, 49% Zn) |
Kanäle/Rohre | Messing | Messing CuZn37 (63% Cu, 37% Zn) |
Verwendetes Lot | k.A. | Kanäle: Zinn (100% Sn) Gewindeeinsätze: Blei (70% Pb, 30% Sn) |
Kühlfinnen | Kupfer | Kupfer (100% Cu) |
Rahmen / Seitenteil | Stahl | Chrom-Stahl (82% Fe, 18% Cr) |
Schrauben | – | Verzinkter Stahl (100% Fe) |
Weiteres Zubehör | – | – |
RoHS auf Box ausgewiesen | RoHS Verstoß! |
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