Zusammenfassung
Für die MSI-Karte gilt das Gleiche wie gestern: Die GeForce RTX 4070 Ti Super hat deutlich zugelegt, was aus NVIDIAs Sicht natürlich gute Gründe hatte. Einmal mehr zeigt sich, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. AMD spielt hier und jetzt wirklich den Spielverderber, indem es den Preis der ähnlich schnellen Radeon RX 7900XT senkt. Das funktioniert natürlich nur mit einer gewissen Subventionierung, aber immerhin funktioniert es für die Kunden, und die Händler machen das gerne mit. Mit 759 Euro (nachts im Mitternachtssale bei MF sogar für 739 Euro) ist die RX 7900XT mindestens 130 Euro günstiger als NVIDIAs Preisempfehlung von 889 Euro.
Da die günstigeren, werkseitig übertakteten Boardpartnerkarten derzeit für rund 949 Euro geplant sind, ist eine Differenz von fast 200 Euro nicht mehr plausibel. Diese Summe stellt normalerweise den Unterschied zwischen zwei echten Leistungsklassen dar. Und genau das kann die GeForce RTX 4070 Ti Super nicht leisten. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie lange sich AMD den subventionierten Preis leisten kann und wird. Wenn es hingegen ein dauerhaft niedriger Preis wird, dann haben NVIDIA und seine Boardpartner ein echtes Problem, weil der Preis nicht tragbar ist.
Aber zurück zur Gainward-Karte. NVIDIA hat endlich den Speicher erweitert, um sie zukunftssicherer zu machen, auch bei höheren Auflösungen. Alles in allem erreicht ein Chip mit 10 Prozent mehr Shadereinheiten (inklusive mehr Tensor- und RT-Kernen) die theoretisch mögliche Leistungssteigerung im Gaming zwischen rund 6 Prozent in WQHD und bis zu 10 Prozent in Ultra HD, sofern die CPU nicht limitierend wirkt. Das ist ein echter Fortschritt, der auch auf die etwas höhere Taktrate zurückzuführen sein dürfte. Dass die Effizienz sogar gestiegen ist, liegt auch an der besseren Ausbeute, der höheren Chipqualität und dem besseren Speedo-Wert als Basis für das virtuelle Binning inklusive Boost.
Mit rund 11 Watt mehr liegt der Super auch deutlich vorne. Natürlich lässt NVIDIA den OC-Karten bei der Leistungsaufnahme mehr Spielraum, aber selbst unsere RRP-Karte mit den Standard-Taktangaben lag im voll aufgewärmten Zustand konstant bei rund 2,8 GHz, selbst bei Ultra-HT und Volllast. Viel Spielraum für teurere Karten bleibt da kaum noch, am Ende wird es wohl nur noch um die Materialwahl, maximale Helligkeit und diverse andere Alleinstellungsmerkmale gehen. Denn die möglichen 100 bis 150 MHz mehr Takt können ohne Erhöhung der Leistungsgrenze mit einer Takterhöhung im Afterburner erreicht werden. Bei rund 3 GHz ist die Grenze ohnehin erreicht, je nach GPU-Lotterie und Auslastung.
Die GeForce RTX 4070 Ti Super ist eine exzellente Karte in WQHD, wenn es um höchste Frameraten geht, und ist auch für Ultra HD gut geeignet. Spätestens dann muss man aber stellenweise über intelligentes Upscaling nachdenken und hier kommen DLSS und Frame Generation ins Spiel. Mittlerweile sehen Spiele wie “The Last of Us Part 1” (TLOU) in Ultra HD mit DLSS subjektiv sogar besser aus als natives Ultra HD. Hier kann NVIDIA seine Vorteile voll ausspielen, die DLSS 2.x und vor allem DLSS 3.5 auch rein visuell bieten.
Wenn ein Spiel aber auch Frame Generation unterstützt und man selbst mit Super-Sampling immer noch im weniger spielbaren FPS-Bereich herumdümpeln würde, dann kann das sogar ein Rettungsanker für eine gute Spielbarkeit sein. Die Latenz kann man damit nicht verbessern, aber nicht jedes Genre ist so latenzabhängig wie diverse Shooter. Ich hätte mir DLSS 3.5 für TLOU wirklich gewünscht, aber man kann nicht alles haben. Unter diesem Gesichtspunkt erfüllt die GeForce RTX 4070 Ti Super auf Basis der bereits veröffentlichten Daten alle Erwartungen voll und ganz. Auch die gesamte KI mit den entsprechenden Programmen, DLSS 3.5, die Frame-Generierung und die oft besseren Latenzen sind gute Argumente. Wäre da nicht das aktuelle Dumping von AMD, was dem Kunden aber sehr entgegenkommen dürfte.
Die Gainward GeForce RTX 4070 Ti Super Panther 16 GB
Der Kühler ist eigentlich überdimensioniert, aber es ist gut zu wissen, welche Reserven er hat. Die Karte ist leise genug und man könnte je nach Gehäuse sogar die Drehzahl um ein paar Umdrehungen reduzieren. Das Fehlen von Pads hinter dem Hotspot ist nicht so schön, aber das ist wahrscheinlich einfach dem Preis geschuldet. Das Board an sich ist für eine UVP-Karte natürlich nur durchschnittlich, denn vor allem die billigen Spannungswandler hätte man aufwerten können. Aber irgendwie muss man ja an den Preis herankommen und so ist es eine funktionale Baugruppe geworden, die keine Mängel aufweist. Optisch ist die Karte natürlich kein absolutes Highlight, aber immerhin ist sie zeitlos und auch unbeleuchtet. Das kann auch seinen eigenen Charme haben.
Fazit
Die GeForce RTX 4070 Ti Super mit der AD103-275-A1, in diesem Fall die von Gainward, ist eine durchaus interessante Karte der oberen Mittelklasse, mehr aber auch nicht. Gerade in Anbetracht der aktuellen Preisdifferenz zur AMD Radeon RX 7900XT wird sie sich nicht wegen der wirklich guten Features verkaufen, sondern nur wegen des Straßenpreises. Abgesehen vom veralteten Displayport-Anschluss sehe ich bei der GeForce RTX 4070 Ti Super überhaupt keine Nachteile, die gegen diese Karte sprechen würden, nur der Preis wurde gerade vom Konkurrenten stark unterboten. Ob die sogenannten OC-Karten den Mehrpreis rechtfertigen, muss man abwarten. Immerhin hat Gainward mit der Panther gezeigt, dass selbst die UVP-Karte die zusätzliche Leistung der deutlich erhöhten Shaderanzahl nahezu perfekt in adäquate Spieleleistung umsetzen kann. Wer will und kann, kann sie kaufen.
Die Grafikkarte wurde von NVIDIA für diesen Test unverbindlich zur Verfügung gestellt. Einzige Bedingung war die Einhaltung der Embargofrist, eine Beeinflussung oder Entschädigung wurde nicht gewährt.
- 1 - Introduction, technical data and technology
- 2 - Test system and measuring equipment
- 3 - Teardown: PCB, components and cooler
- 4 - Teardown: Material analysis
- 5 - Gaming Performance FHD (1920 x 1080)
- 6 - Gaming-Performance WQHD (2560 x 1440)
- 7 - Gaming Performance Ultra-HD (3840 x 2160)
- 8 - Details: Power consumption and load distribution
- 9 - Load peaks, cutting and power supply recommendation
- 10 - Temperatures, clock rates and infrared analysis including pad mod
- 11 - Fan curves and noise
- 12 - Summary and conclusion
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