SPD-Informationen
Das SPD integriert die wichtigsten Spezifikationen des Kits auf jedem Modul und lässt sich natürlich auslesen. Zunächst einmal ist interessant, dass HWInfo das Kit als DDR5-8200 erkennt – wieso, sehen wir gleich. Natürlich ist hier auch nochmal die SKU Nummer hinterlegt und vorbildlicherweise finden wir hier auch Hersteller und Revision der Speicherbausteine. Zusammen mit der Kapazität ergibt sich hier auch wieder das Bild von SK Hynix 24 Gbit M-Die. Die Info der Die Revision ist optional im SPD. Also an dieser Stelle Lob an Corsair, dass es mit hinterlegt ist.
Die JEDEC Spezifikationen werden für DDR5-4800 angeben, wie auch schon bei den Corsair Vengeance 24 GB Modulen mit Micron 24 Gbit RevB, die wir uns zuletzt angesehen hatten. Wenn wir die ganzen JEDEC Timings mal überspringen, kommen wir zum PMIC. Dieser ist wie üblich für Consumer-UDIMMs vom Typ PMIC5100. Der Hersteller ist Richtek Power und es handelt sich um einen „OC“ Typ, der mehr als 1,435 V VDD/VDDQ liefern kann, besonders interessant eben für Overclocking. Leider ist Corsair’s Ausdrucksweise auf ihrer Website hierzu noch immer etwas irreführend, was ich bereits im letzten Test der Vengeance 24 GB Module angemerkt hatte. Hier wird von einem „Overclocked PMIC“ gesprochen, wenn dieser auf 1,435 V limitiert ist. PMICs für mehr als 1,435 V, wie auch der des Kits heute, werden als „Extreme OC PMIC“ bezeichnet. Der SPD selbst ist vom Typ SPD5118 und von Hersteller Integrated Device Technology bzw. Renesas.
Jetzt kommen wir zum Grund, warum das Kit von HWInfo als DDR5-8200 geführt wird. Das Kit hat 2 XMP Profile, wobei das zweite eben für DDR5-8200 ausgelegt ist, und für HWInfo „gewinnt“ das zweite/letzte/schnellste (?) Profil. Wieso das Kit von Corsair nicht als 8200er beworben wird, lässt sich jetzt nur spekulieren. Die schwierige XMP-Kompatibilität, die ich gleich noch zeigen werde, könnte aber ein Teil des Begründung dafür sein. Jedenfalls gibt uns das Kit zwei Profile mit denen wir arbeiten können:
- DDR5-8000 mit Timings tCL 38, tRCD 38, tRP 38, tRAS 98, tRC 146, tWR 120, tRFC1 1638, tRFC2 879, tRFC_SB 759, CMD Rate 2N, bei 1,4 V VDD, 1,4 V VDDQ, 1,8 V VPP und 1,2 V VDD2 (Memory Controller Voltage)
- DDR5-8200 mit Timings tCL 40, tRCD 52, tRP 52, tRAS 112, tRC 164, tWR 124, tRFC1 1685, tRFC2 904, tRFC_SB 781, CMD Rate 2N bei 1,4 V VDD, 1,4 V VDDQ, 1,8 V VPP und 1,2 V VDD2 (Memory Controller Voltage)
Es fällt direkt auf, dass das zweite Profil deutlich lockerere Timings relativ zur Taktrate verwendet, aber die selben Spannungs-Werte nutzt. Am Ende des Tages dürfte sich die Performance also nicht wirklich groß unterscheiden. Die 1,2 V VDD2 in beiden Profilen sind meiner Erfahrung nach utopisch niedrig und nicht ausreichend für diese Taktraten mit jetzigen Intel RAM-Controllern. Die meisten Mainboards ignorieren diesen Wert beim Laden des XMP-Profils und setzen oft einen realistischeren Wert von z.B. 1,4 V – ob das nun gut oder schlecht ist, sei mal dahingestellt.
Etwas ulkig ist auch die angeblich unterstützte Topologie von „2 DIMMs per Channel“, die beim ersten Profil hinterlegt ist. Das dürfte höchstwahrscheinlich ein „Tippfehler“ sein, denn wir sind mit aktuellen CPU’s/Mainboards weit davon entfernt, DDR5-8000 auf einem 4-DIMM Mainboard betreiben zu können, geschweige denn mit Vollausstattung auf allen RAM-Bänken – aber dazu auch später mehr.
Heatsink-Test
Wie gehabt, testen wir auch weiterhin die Kühllösung der Arbeitsspeicher-Module und wie viel thermisches Potential für Overclocking entsprechend vorhanden ist. Implizit wird damit natürlich auch getestet, ob ein Kit überhaupt den Stresstest im XMP-Betrieb überlebt, ohne instabil zu werden – ja, auch das kommt vor! Mit dem Stresstest Testmem5 v0.12 und dem Profil „Extreme1@Anta777“ und ohne einen Slot Abstand zwischen den Modulen wird eine möglichst hohe Wärmelast erzeugt. Zusammen mit einem weiteren Temperaturfühler an der Testbench wird das Delta zur Umgebungstemperatur ermittelt, einmal passiv gekühlt und einmal aktiv gekühlt mit einem 120 mm Lüfter, der direkt auf den Modulen liegt und mit 2000 rpm nach unten bläst.
Zur besseren Übersichtlichkeit wurden die Hersteller und Produktnamen der RAM-Kits wie folgt abgekürzt:
- CDTR: Corsair Dominator Titanium RGB
- CDPR: Corsair Dominator Platinum RGB
- TGDR: Teamgroup DELTA RGB
- CVR: Corsair Vengeance RGB
- CV: Corsair Vengeance
- GSTZ5R: G.Skill Trident Z5 RGB
Hier finden sich unser Kit eher im Mittelfeld mit 39,8 K ohne und 9,4 K mit Lüfter, was aber noch voll im Rahmen ist. Ihr seht hier auch schon das Kit in einer zweiten Ausbaustufe, nämlich ohne die abnehmbare RGB-Leiste. Damit werden die Temperaturen etwas besser, aber nicht spitzenmäßig. Dies kann natürlich auch darauf zurückzuführen sein, dass bei diesem Kit neue RAM-ICs zum Einsatz kommen, die wir bisher noch nicht im Test hatten. Falls diese auch eine höhere Leistungsaufnahme hätten, wäre das eine potentielle Erklärung für die höheren Temperaturen. Das Corsair Vengeance Kit mit Micron 24 Gbit RevB ICs, ganz unten im Diagramm, würde diese These bekräftigen.
Wie euch vielleicht schon aufgefallen ist, haben beide Varianten von mir im Diagramm einen Asterisk bekommen. Grund dafür ist, dass das Kit leider den Stresstest nicht immer fehlerfrei überstehen kann. Die Ursache dürften kaum die Temperaturen und dadurch ausgelöste Instabilität sein, sondern etwas viel ärgerlicheres – mehr dazu in ein paar Seiten.
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