Weil heute der zweite Weihnachtsfeiertag ist, nehme ich Euch einfach mal mit nach Kabale in Uganda, besser gesagt in den Kabale District, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Ruanda entfernt. Und ja, es gibt Menschen, denen ist Hardware komplett egal, weil die täglichen Probleme ganz andere sind und die teilweise noch nicht einmal verstehen, was ein Computer ist. Auf der Suche nach einem seriösen Projekt, bei dem die Hilfsgelder nicht in irgendwelchen tollen Organisationen mit teurem Wasserkopf, Hochglanzprospekten und Nebenkosten versickert, habe ich mit der Asiimwe Preparatory School ein Schulprojekt in Uganda gefunden, an dem auch Europäer vor Ort mithelfen und welches mir genau die Transparenz und Sicherheit bietet, dass alles, was man abschickt auch ankommt und direkt denen zur Verfügung steht, die es am nötigsten brauchen.
Und so habe ich auch über das Schulprojekt mein Patenkind Amutuheire Eriot gefunden, der nur wenig älter als mein ältester Sohn ist und doch in einer völlig anderen, uns total fremden Welt lebt. Mir war es einfach wichtig, dass er eine Schulbildung erhält, um später mit Wissen und Können auch die nötigen Werkzeuge für ein besseres Leben besitzt. Hilfe zur Selbsthilfe ist keine hohle Phrase, sondern in der Asiimwe Preparatory School gelebte Realität. Ich war erst erstaunt, mit wie wenig Geld man einem Kind ein ganzes Jahr Schulausbildung einschließlich eines warmen Mittagessens und einer Schuluniform ermöglichen kann. Und sogar noch etwas mehr, aber das liegt immer im Ermessen des Paten und seinen finanziellen Möglichkeiten.
Und so gebe ich gern auch etwas von dem weiter, was mir durch glückliche Fügung in meinem eigenen Leben gegeben wurde. Ja, man kann natürlich nicht die ganze Welt damit ändern, aber wenigstens das Leben und die Zukunft eines Menschen. Amutuheire Eriot ist übrigens damit einverstanden, dass wir hier sein Bild zeigen, so wie auch die Schule, deren ok ich dafür bekommen habe. Normalerweise gehen solche privaten Beziehungen niemanden etwas an und ich habe es seit Jahren auch geschafft, meine Familie aus den sozialen Netzwerken herauszuhalten. Hier aber mache ich gern einmal eine Ausnahme, denn es liegt mir einfach am Herzen.
Die Asiimwe Preparatory School (Vorschule und Kindergarten), die 2016 vom Burimba Mojster Jaka Zentrum für Gemeindeentwicklung (einer lokalen, gemeinschaftlichen Organisation), gegründet wurde, spielt dabei eine wichtige Rolle, vor allem in der Bereitstellung von Bildung für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen. Sie liegt in der Nähe des Ufers des Bunyonyi-Sees und umfasst einen Kindergarten sowie eine Grundschule, die aktuell etwas mehr als 190 Kinder betreut, einschließlich einiger mit Lernbehinderungen. Damit hebt sich die Schule auch durch ihre inklusive Natur hervor, was mir besonders wichtig war. Zumal ich auch den direkten Kontakt zu deutschen Hilferinnen und den Schulleiter vor Ort habe, was mir am Anfang das Verifizieren der Angaben sehr erleichtert hat.
Neben dem Standardlehrplan und normgerechten Prüfungen bietet die Schule auch einzigartige Möglichkeiten für die Schüler, wie einen speziellen Schwimmunterricht im Bunyonyi-See, was besonders wichtig ist, um das Ertrinkungsrisiko in so einer Gemeinde in der Nähe eines großen Sees zu verringern. Ein weiteres Merkmal ist die Bereitstellung einer täglich gekochten Mahlzeit zum Mittagessen für die Kinder. Denn eines ist auch klar: Für viele Schüler ist diese Mahlzeit überaus bedeutsam, da es oftmals die einzige warme Mahlzeit ist, die sie an diesem Tag zu sich nehmen können. Es ist also nicht nur eine Bildungseinrichtung, sondern auch ein wichtiger Anbieter grundlegender Bedürfnisse für bedürftige Kinder.
Dieses Bildungsmodell, insbesondere in derartigen Entwicklungsregionen, ist eigentlich ein schönes Beispiel für Gemeinschafts-basierte Bemühungen, den Zugang zur Bildung und die Lebensqualität für Kinder und Familien zu verbessern. Es zeigt auch die Bedeutung und die Kraft solcher Initiativen im Zusammenspiel mit internationaler Unterstützung, um einen greifbaren Unterschied im Leben junger Menschen zu ermöglichen.
Die Schule profitiert auch von der Beteiligung internationaler Freiwilliger, die zusätzlichen Unterricht in Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Schwimmen anbieten. Dieses Engagement bereichert ja nicht nur das Bildungserlebnis der Schüler, sondern es fördert auch eine globale Perspektive und den Austausch von Kulturen. Es fällt auf diese Weise natürlich auch leichter, den direkten Kontakt zu ermöglichen und zu halten, denn die meisten Kinder haben weder ein Smartphone oder überhaupt einen Zugang zum Internet. Auch darüber sollte man einmal nachdenken. Im Bild unten rechts seht ihr übrigens meine Kontaktperson Ronald, der das alles organisiert. Zusammen mit einigen freiwilligen Helferinnen und Helfern vor Ort.
Natürlich will ich jetzt niemandem ein schlechtes Gewissen einreden oder gar Spenden eintreiben, denn das muss eh aus dem Herzen kommen und nicht als Folge einer Agitation. Aber es war mir wichtig, einmal zu zeigen, was man sonst noch so machen kann, wenn es mal wieder ums eigene Karma-Konto geht. Mein Geld kommt immer direkt an und zwar dort, wo es sinnvoll eingesetzt wird. Wenn man den richtigen Service nutzt. Das es bisher keiner schafft, meinen Namen richtig zu schreiben, stört mich nicht. Das schaffen noch nicht mal deutsche Behörden.
Es gibt zudem aktuell keine Transfer- und Bankgebühren, wenn man den richtigen Service nutzt. Aktuell werden pro Kind und Jahr 100 USD bzw. 100 Euro benötigt, wobei ich natürlich auch gern etwas mehr gebe. Dann reicht es auch noch für Ranzen, Füller, Stifte, Hefte und mehr. Naja, und zum Geburtstag gibt auch dann auch mal was fürs Private. Das sind dann auch die Bilder, die ich bewusst nicht zeige, denn man muss auch niemanden in seinen bescheidenen privaten Verhältnissen zeigen. Aber man kann helfen, dass es der nächsten Generation besser geht. Auch und vor allem in Uganda ist Bildung der beste Türöffner für gute Arbeit und Teilhabe an der gesellschaftlichen Entwicklung.
Da das hier keine Werbeveranstaltung sein soll und darf, kann sich jeder, der sich dafür interessiert, einfach per PN oder Mail bei mir melden, dann stelle ich den direkten Kontakt her. Ich bin ja kein Vermittler, sondern nur einer von mittlerweile vielen Paten. Und das bin ich wirklich gern. Wer nämlich mal über die aktuellen Krisen nachdenkt und was diese Leute zur Flucht treibt, der wird schnell merken, dass es unwahrscheinlich wichtig ist, dort vor Ort zu helfen. Denn fast niemand verlässt seine Heimat und die Familie freiwillig oder ohne echten Grund und Zwang. Genau das wollte ich Euch heute einfach mal mit auf den Weg geben. Bildung bindet. In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen besinnlichen zweiten Weihnachtsfeiertag, egal ob nun Christ oder nicht, das spielt doch eigentlich gar keine Rolle.
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