Genauigkeit im Vergleich
Die Xinfrared XTHERM II T2S Plus ist für den semi-professionellen Einsatz ganz gut geeignet, solange man sich über die Bedeutung der richtigen Voreinstellungen im Klaren ist. Man kommt am Ende immerhin um 1 bis 2 Grad an eine professionelle Kamera heran, allerdings benötigt man eine Art Kalibrierungsliste, die man sich einmalig erstellt. Da es möglich ist, in der Kamera auch Temperaturdifferenzen einzustellen, kann man sich für die relevanten Temperaturbereiche in 10-Grad-Schritten einen Abgleich mittels eines kalibrierten Devices erstellen. Wenn man dann weiß, dass die Temperatur zwischen 90 und 100 °C liegt, nimmt man den entsprechenden Korrekturwert zu Hilfe. Der Hersteller gibt hier +/- 2 Prozent Abweichung an, was durchaus hinkommt. Allerdings wäre das bei 100 °C bereits ein Toleranzfenster von insgesamt 4 Grad.
Natürlich ist dies nur eine (wichtige) Facette, denn bei den Emissionsgraden geht am meisten schief. Hier MUSS man wirklich exakte Vorganben machen, sonst misst man Mist. Auch Dinge wie das schräge Messen im spitzen Winkel sind zwingend zu vermeiden und Mirroring, also das Einstrahlen heißer Flächen auf den tatsächlichen Messpunkt ist zu berücksichtigen. Solche Flächen sollte man kurzzeitig besser abkleben. Ansonsten kann man dieser kleinen Kamera durchaus brauchbare Ergebnisse bescheinigen, die auf dem Level normaler K-Temperaturmessfühler liegen, aber nicht so temperaturabhängig sind.
Erweiterbarkeit
Wer schon einen Gimbal hat, der ist fein raus. Es ist wirklich enorm hilfreich, die Kombination aus schwerem Smartphone und T2S Plus mit einer guten Halterung zu versehen. Dafür gibt es natürlich noch Zubehör und man bekommt neben der soliden Haltekonstruktion für Smartphone und Kamera noch ein passendes Adapterkabel mit auf den Weg, damit die IR-Kamera in der Halterung extern eingeklemmt werden kann.
Zusammengeschraubt sieht das in meiner Hand dann so aus und mal im Vertrauen: das funktioniert besser als die meisten sogenannten Handheld-Kameras im Segment unter 500 Euro und ist deutlich flexibler, vor allem auch durch die App (die aber noch Potential nach oben hat).
Und wer dann auch noch z.B. Leiterplatten mikroskopieren möchte, erhält optional den passenden Ständer, dessen Montage und Aufbau in etwa gleich funktioniert, da auch hier die Kamera separat montiert werden muss:
Zusammenfassung und Fazit
Die knapp 340 Euro für die iPhone- oder Android-Variante gehen in Ordnung, wenn man mehr als nur einen lustigen und bunten Hotspot-Indikator benötigt. Aber man muss zwei Dinge berücksichtigen: Je mehr Funktionen so ein Teil bietet, umso mehr ist der Anwender auch in der Theorie der Thermografie gefordert. Und diese Infrarotkamera kann keine echte Labormessung ersetzen, sich ihr jedoch recht gut annäheren. Wenn man wirklich verlässliche Werte erhalten möchte, kommt man um eine einmalige Kalibrierung mit einem genauen Device nicht herum. Ansonsten liegt man durchaus im angegebenen Toleranzbereich.
Das alles ist aber immer noch um Welten besser als das, was heute in Smartphones bereits fest eingebaut wird. Die ganze Geschichte liegt also in der Mitte zwischen Spielzeug und Laborequipment, was letztendlich auch den Preis mehr als rechtfertigt. Wobei ich noch einen Tipp mit auf den Weg geben möchte: Nur kurz anfassen und nie in der Hosentasche transportieren. Für brauchbare Messungen sollte die Kamera immer Raumtemperatur haben! Dann klappt das auch mit diesem Produkt!
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Und falls jetzt jemand Blut geleckt hat und sich mit den Basics näher beschäftigen möchte, für den habe ich noch den ultimativen Link:
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