Die Bestellung: Starkes, doppelseitiges Klebeband für 2,58 Euro
Geiz ist geil und der Baumarkt sinnlos überteuert. Da kam dieses Angebot gerade recht! Ich lasse mir gern eine kleben, wenn es fast nichts kostet. Also auf in den Selbstversuch!
Auspacken und Testen
Ok, also wegen des Preises bin ich schon einmal voll von der Rolle, denn der Baumarkt meines Vertrauens hätte gern das Vierfache für diese Größe. Da ich sehr oft Power Tape nutze und vorher wissen will, wie gut so ein Produkt auch klebt, habe ich schon eine Art Standard-Test für mich entwickelt.
Dabei klebe ich ca. 3 cm Band auf den Deckel meines Dufterfrischers im Labor-Bad. Da es immer das gleiche Produkt ist, kann man da schon ganz gute Vergleiche anstellen. Die Oberfläche ist nicht glatt, aber das Band muss ja soft genug sein und sich mit dem Finger auch gut anpressen lassen. Dann einfach noch die Schutzfolie abziehen und…
… das Ganze an die zuvor fettfrei gereinigte Fliese kleben. Und hallo, jetzt bloß nichts Unanständiges dabei denken. Wir sehen rechts übrigens meinen Desinfektionsmittel-Spender, der punktuell nur mit vier winzigen 1 cm x 1 cm großen 3M-Pads angeklebt wurde. Fassungsvermögen 300 ml zuzüglich Eigengewicht (Metall) und der Hebel braucht auch noch gut Druck. Hält aber seit 2020 und Corona bombenfest. Da sollte so eine leichte Sprühdose eigentlich kein Thema sein.
Was heißt, sollte? Es ist ein Thema, leider. Nach nicht einmal 10 Minuten fiel das Teil scheppernd zu Boden. Klebekraft auf dem Kunststoff? Ging gegen null.
Und auch das Klebeband hing nur noch halb auf der Fliese. Wiederverwendbar? Was für ein guter Scherz. Wobei das Band selbst ja komplett witzlos ist.
Verarbeitung und Material
Unterm Mikroskop betrachte ich das Band mal von der Seite, also quasi den sogenannten einen Millimeter transparenter Klebekraft.
Das Band ist aber gar keinen Millimeter dick, sondern nur 0,8 mm. Und sonderlich sauber geschnitten wurde es auch nicht.
Der Kohlenstoffgehalt ist nicht sehr hoch, wobei auch hier die Analyse der Moleküle und Ketten außen vor bleiben muss. Aber es sind wenigstens keine Schwermetalle drin, die mein Leben verkürzen könnten. Nur die Klebekraft ist ein Rätsel. Wer jetzt das Metall U wie Uhu vermisst, liegt gar nicht mal so falsch.
Fazit
Sinnlose Kopie eines klebenden Produktes in der Kategorie “Hält nicht, was es verspricht und festkleben soll”. Schade ums Geld und zudem irreführend, weil es nicht wiederverwendbar ist. Oder besser: Es ist gar nicht verwendbar! Maximal als Wurfgeschoss. Aber da tut es auch ein kostenloser Stein von der Straße.
- 1 - Einführung und Bestellung
- 2 - Spiegeleier-Parodie mit Blut statt Ketchup
- 3 - Kopfhörerständer mit giftiger Auflage
- 4 - Lila Pfeil im Neon-Look? Kann man so lassen!
- 5 - Wattestäbchen mit Klaustrophobie
- 6 - Fällt ab wie Abfall: Transparentes Klebeband
- 7 - Die Kunst wird immer künstlicher
- 8 - Leuchtende Hosenträger für Zwerge
- 9 - Glaskugel mit Herz und Erleuchtung
- 10 - Veräppelt oder taugt die Bin-Laden-Station was?
- 11 - Staubsauger mit lauem Lüftchen
- 12 - Zeit abgelaufen und ein ernüchterndes Fazit
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