Die Bestellung: Digital-Uhr-Box für 9,99 Euro
Die Uhr (ich zeige Euch gleich noch ein paar Bilder) war leider defekt. Sie lief nicht einmal 20 Minuten und dann ging gar nichts mehr. Der Versuch, dieses Produkt bei Temu wiederzufinden, scheiterte leider auch, da sowohl dieser Artikel als auch der dazugehörige Verkäufer nicht mehr gelistet waren. Zurückschicken oder noch reingucken? Das Drama bei Temu ist ja, dass Temu für eine Rückerstattung und Rücksendung erst einmal den Verkäufer kontaktiert. Dumm nur, wenn es den gar nicht mehr gibt. Meine eigenen Recherchen zum Produkt waren da nämlich ernüchternd. Und genau da kommen wir auf den Punkt: Tut man sich das Drama wegen 10 Euro wirklich an? Vielleicht lässt sich das Ding ja noch reparieren.
Auspacken und Testen
So, die Uhr wird aufgestellt und mit sauberen 5 Volt aus der Powerbank gespeist.
Ja, sie läuft erst einmal. Auf der Rückseite kann man eine 2032 einbauen, also eine 3,3-Volt-Knopfzelle als Stützbatterie, falls mal der Strom weg ist. Dann bleiben die Einstellungen gespeichert. Die Settings habe ich noch brav hinbekommen, auch wenn das Handbuch komplett auf Chinesisch war.
Es hat nicht mal pfft gemacht. Einfach so ausgegangen und dann war es dunkel.
Wir sehen: Es fließt kein Strom mehr und die Uhr schweigt sich aus.
Fazit
Sie hat nicht mal eine Betriebsstunde durchgehalten und ganz so ohne Grund wird sie auch nicht aus dem Sortiment verschwunden sein. Geld weg, Zeit weg, Lust weg. Dafür gibt es heute letztmalig den roten Daumen nach unten!
Datenschutz
Auch hier muss man sehr vorsichtig sein. Temu nutzt die Datensätze offensichtlich sehr extensiv und verkauft diese z.B. an Mailverteiler. Ich hatte extra eine eigene Mail eingerichtet und diese Adresse wurde, beginnend nur wenige Stunden nach Eröffnung des Kontos, gnadenlos zugespammt, obwohl sie eigentlich keiner kennen konnte. Das waren dubiose Anbieter rund um den Globus. Eine Einverständniserklärung dazu hat Temu nie erhalten. Außerdem wurde versucht, das Passwort des speziell genutzten PayPal-Kontos zurückzusetzen. Also ist davon auszugehen, dass auch die PayPal-Daten bei weitem nicht so sicher sind, wie Temu selbst schreibt, auch wenn ich es Temu nicht direkt unterstelle. Aber da reicht ja schon die Kenntnis der Mailadresse…
Fazit und Zusammenfassung
Wie schrieb mir Temu so schön – ich möge doch bitte meine Einkäufe bewerten. Das habe ich somit gemacht. Nicht ganz so, wie es Temu vielleicht gern gehabt hätte, dafür ausführlicher und mit mehr Informationsgehalt. Und ja, ich hoffe ja immer noch, dass man damit manche (potentiellen) Temu Käufer zu Nichtkäufern erziehen kann. Sicher fühlen kann man sich bei Temu nur, dass man sein Geld meist sinnlos verschleudert hat. Ja, es mag einige wenige Ausnahmen geben, aber außer diversen Silikon-Produkten habe ich dort nichts augenscheinlich Unbedenkliches gefunden.
Die einzelnen Produkte waren, bis auf ganz wenige Ausnahmen, nämlich definitiv ihr Geld nicht wert. Und selbst funktionierende Produkte, wie der Kopfhörerständer, waren entweder mit schwarzem Arsen als Farbstoff verseucht, oder die Lötstellen einer beleuchteten Glaskugel enthalten mehr Blei als der Bodensee Wasser hat, oder mein Finger musste bluten und nicht nur der Geldbeutel. Es sind stets die Details, die der Laie nämlich meist gar nicht sehen kann, wenn er sich nicht einen Ferrari auf den Schreibtisch stellt und genauer nachschaut.
Genau das aber macht Temu und die dort angebotenen Waren der beteiligten Hersteller so brandgefährlich. Auch Dinge, die vermeintlich ok sind, können unbemerkt zur bösen Falle werden. Es ging auch nicht darum, hier einen Traum vom billigen Einkauf zu zerstören. Nur muss man endlich begreifen, dass es ab einer gewissen Grenze einfach nicht mehr billiger geht. Nur noch schlechter. Und genau da schließt sich der Kreis. Es gibt einfach keine Wunder, nicht einmal bei Temu.
- 1 - Einführung und Bestellung
- 2 - Spiegeleier-Parodie mit Blut statt Ketchup
- 3 - Kopfhörerständer mit giftiger Auflage
- 4 - Lila Pfeil im Neon-Look? Kann man so lassen!
- 5 - Wattestäbchen mit Klaustrophobie
- 6 - Fällt ab wie Abfall: Transparentes Klebeband
- 7 - Die Kunst wird immer künstlicher
- 8 - Leuchtende Hosenträger für Zwerge
- 9 - Glaskugel mit Herz und Erleuchtung
- 10 - Veräppelt oder taugt die Bin-Laden-Station was?
- 11 - Staubsauger mit lauem Lüftchen
- 12 - Zeit abgelaufen und ein ernüchterndes Fazit
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