Praxistest
Im Praxistest gehe ich auf die wichtigsten Eigenschaften (und Eigenheiten) des Kopfhörers ein. Ich unterteile den Test in mehrere Kategorien auf und fasse im Fazit auf der letzten Seite dann nochmal alles zusammen.
Haptik und Tragekomfort
Die Engine 4 fühlen sich durch ihr höheres Gewicht, die ansprechende Optik und den Einsatz verschiedener Materialien deutlich hochwertiger an als die bisher getesteten Modelle aus dem Hause SoundPeats.
Durch die wuchtigere Form und den weiter außen liegenden Schwerpunkt musste ich bei den Engine 4 auf die größten der beiliegenden Eartips zurückgreifen, da mir die Earbuds sonst bei Bewegungen relativ schnell aus den Ohren gefallen sind. Mit den großen Eartips sitzen die Engine 4 dann aber gut und überstehen normale Spaziergänge ohne Probleme – beim Radfahren konnte ich die Kopfhörer leider bisher noch nicht ausprobieren. Durch den festen Sitz schirmen die Earbuds zwar auch ohne ANC die Umgebungsgeräusche ganz gut ab, dafür hört man aber unter Umständen auch die eigenen Atemgeräusche und einen „Transparenz-Modus“ im Eigentlichen Sinne gibt es auch nicht.
Bedienung und Multipoint-Verbindung
Am Bedienprinzip hat sich im Vergleich zu den anderen Modellen praktisch nichts verändert. Alle Einstellungen werden über Touch-Control realisiert, was nach kurzer Gewöhnungsphase (je nach Lernkurve) ganz gut funktioniert. Durch die größere Rückenfläche der Engine 4 ist die Treffsicherheit deutlich besser als z.B. bei den Life Classic.
Die Multi-Point Funktion habe ich natürlich auch getestet. Um diese Funktion nutzen zu können, muss sie in der Smartphone-App aktiviert werden, wodurch automatisch die LDAC-Modus deaktiviert wird. Ich hatte die Engine 4 mit dem PC (MSI B550 Unify Board) Verbunden und Musik gehört, gleichzeitig war mein Smartphone (Pixel 7) mit den Kopfhörern verbunden. Beim eingehenden Anruf wurde die Musik umgehend stummgeschaltet und der Klingelton vom Handy abgespielt. Per Touch konnte das Gespräch Problemlos angenommen werden.
Batterielaufzeit
Bei gediegener Lautstärke hat die Akkuladung der Earbuds knapp 10 Stunden durchgehalten, bevor diese den Dienst quittierten. Über die Lebensdauer der Akkus kann man natürlich nur spekulieren und da ich grundsätzlich nie so lange In-Ears am Stück trage, dass die Batterie komplett aufgebraucht wird, kann ich auch ohne Zeitmessung nicht beurteilen, ob sich die Batterielaufzeit der anderen SoundPeats In-Ears schon verringert hat. Durch das Aktivieren des LDAC-Modus, der eine durchaus hörbare Klangverbesserung ermöglicht, wird die Batterielaufzeit um fast drei Stunden auf dann ca. sieben Stunden reduziert!
Smartphone-App
Die zur Aktivierung einiger Funktionen zwingend benötigte App hat sich neben der grundsätzlich akzeptablen Usability dennoch als kleines Ärgernis herausgestellt, denn ohne Registrierung kann man diese erst gar nicht nutzen! Registrierzwang finde ich persönlich ja genauso lästig wie Onlinezwang bei Offlinespielen, komplett unsinnig. Funktional hat mir die App ganz gut gefallen. Den „Hörtest“ für die Generierung meines persönlichen Equalizers fand ich sehr innovativ, auch wenn die anhand des Ergebnisses vorgenommenen Einstellung sich irgendwie falsch angehört und mir entsprechend nicht zugesagt. Da hat die Sound.ID Lösung von Corsair doch etwas sinnvollere Ergebnisse erzielt. Ich hänge noch ein paar Screenshots von der App an, gehe aber nicht näher darauf ein.
Klangeindrücke
Klanglich bewegen sich die Engine 4 mindestens auf dem Niveau der anderen getesteten Modelle dieses Herstellers. Der Hochton ist bei den Engine 4 klarer und besser aufgelöst, der Tiefton genau so kräftig ausgeprägt, wobei heftige Bassschläge die Engine 4 auch bei maximaler Lautstärke nicht aus der Ruhe bringen und keine Störgeräusche produzieren. Insgesamt geht das Konzept mit den zwei Treibern offensichtlich auf. Wie gewohnt muss ich bezüglich der Beurteilung des „Klangs“ erwähnen, dass diese immer auch auf den persönlichen Hörgewohnheiten basieren. Geschmack ist grundsätzliche eine persönliche Sache ist und deshalb kann man solche Bewertungen nie als objektive und allgemeingültige Beurteilung ansehen. Mich beeindruckt es aber immer wieder, dass die preiswerten In-Ears dieses chinesischen Herstellers klanglich sogar doppelt und dreifach so teure „Gaming-Headsets“ (namenhafter Hersteller) an die Wand spielen. Die Engine 4 klingen weniger nach Blechdose, haben einen satteren Bass und klareren Hochton als der Großteil der zuletzt von mir getesteten großen Headsets. Beim Konsum von Videos muss übrigens auch bei diesem Modell wieder zwingend der „Game-Mode“ aktiviert werden, da sonst wegen der hohen Latenz die Lippenbewegungen nicht mehr synchron mit dem Ton sind.
Mic-Check
Abschließend darf natürlich auch der obligatorische Mic-Check nicht fehlen. Wie bei allen mir bekannten In-Ear-Kopfhörern dieser Preisklasse ist auch das Mikrofon der Engine 4 eher eine Notlösung und nur für kurze Telefonate geeignet. Ein Hörbuch wird man damit wohl eher nicht aufnehmen.
10 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Urgestein
Mitglied
1
Urgestein
Urgestein
Mitglied
Mitglied
Veteran
Mitglied
Mitglied
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →