Kommen wir nun zum direkten Vergleich der beiden getesteten SSDs. Die nachfolgenden Benchmarks zeigen nämlich sehr erstaunliche Dinge, wo die MSI SPATIUM 480 Pro meist deutlich enteilen kann (wie erwartet) und andererseits Unur bei MCAT und 3dsm) leicht langsamer ist. Beim Schreiben profitieren Programme wie Ansys Icepak und Handbrake enorm, da ist die Rate deutlich höher, wenn es ums schreiben größerer Streams geht. Maya 2017, MCAT und 3dsm schwächeln hingegen leicht. Die überwiegende Mehrheit der Programme profitiert jedoch vom neuen Flash-Speicher. Und im Vergleich zur “Play”, die in der Tabelle (aus Platzgründen) nicht aufgeführt ist, legt die “Pro” im Schnitt um 2 bis 5 Prozent zu.
Das Lesen gestaltet sich sehr ähnlich, der Performance-Schub ist meist signifikant und deutlicher ausgeprägt, als der Vorteil beim Schreiben. Da wirkt der dynamische pSLC Cache im Zusammenspiel mit dem neuen NAND also doch. Zumindest solange, wie es der Speicher auch technisch zulässt. Und auch hier liegt die “Pro” im einstelligen Prozentbereich vor der “Play”.
Ja, die Performance ist auch bei Anwendungen deutlicher gestiegen, als es die synthetischen Benchmarks vielleicht nahelegen. Allerdings muss man wirklich überlegen, ob man es subjektiv auch wirklich spürt und ob es die Produktivität im individuellen Fall wirklich so steigert, dass sich der Aufpreis auch lohnt. Falls man es für sich mit Ja beantworten kann, wird man mit der neuen SSD sicher alles richtig machen. Aber es kommt auch wirklich auf die Anwendungen an. Synthetik ist eben nicht alles.
Zusammenfassung und Fazit
Lassen wir mal den Preis außen vor, der sich sicher nach der tatsächlichen Marktverfügbarkeit sicher noch anpassen wird (deshalb auch kein expliziter Kauftipp, da man sie noch nicht kaufen kann), dann ist die MSI SPATIUM M480 2TB Pro vielleicht genau das, was momentan für den Endanwender (Gamer oder Creator) technisch noch mit normalem Aufwand realisierbar ist. Es gibt schon diverse Exemplare in dieser Leistungsklasse aber es ist MSI gelungen, hier ein konkurrenzfähiges Produkt anzubieten. Der 176-Layer-NAND von Micron ist jedenfalls ein Gewinn gegenüber der älteren 96-Layer-Variante.
Man kann solch eine SSD all denen empfehlen, die auf der Jagd nach dem letzten Quäntchen Performance sind und denen die 5 Jahre Garantie durch MSI ein wenig die Zweifel nehmen, wie lange der Controller und der Micron NAND mit dem Wechsel von pSLC- und TLC-Modus verlustfrei klarkommen. Dass es hier auch am Zusammenspiel von Controller und Flash-Speicher liegt, ist ja kein Geheimnis. Nur macht Micron das ja nicht erst seit gestern.
Gutes Produkt, noch kein Preis für die 2-TB-Variante und es gilt wie immer: das letzte bisschen an Performance ist nun mal wie immer am teuersten. Wer schön sein, will muss eben leiden. Oder bezahlen. Schaun wir mal, wie sich der Preis dann materialisiert. Und wenn sich irgendwann die Frage stellt, ob nun die MSI SPATIUM M480 “Pro” oder die “Play” – bis auf wenige marginale Unterschiede sind die absolut gleich. Dann würde ich die günstigere SSD von beiden kaufen. 😉
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