Temperaturverhalten
Zur Bewertung des Temperaturverhaltens werden grundsätzlich zwei praxisnahe Szenarien simuliert. Zum einen eine sehr hohe CPU-Last, wie sie z.B. beim Rendern von Videos entsteht und zum anderen eine Gaming-Last, wie sie eben beim Spielen aktueller Spiele entsteht. Weil sich die Hardware und Kühllösungen von Test zu Test stark unterscheiden können, habe ich Direktvergleiche inzwischen aus meinem Testverfahren verbannt. Oftmals ist die verwendete Grafikkarte aber identisch, weshalb sich zumindest partiell Rückschlüsse und Vergleiche anstellen lassen.
Testsystem
Für die Temperaturmessungen kam folgende Hardware zum Einsatz:
Rahmenbedingungen
- 24,8°C Raumtemperatur
- Case-Fans fix auf 800rpm
- CPU-Fan fix auf 800rpm
CPU-Torture
Für den CPU Torture Test wurde der Cinebench R23 im Loop herangezogen. Da der Luftkühler keine lange Aufwärmphase benötigt, konnte es hier nach ca. 10 Minuten Warmup mit dem Monitoring los gehen. Der 5800X3D ist zwar eine verhältnismäßig sparsame CPU, weist wegen des gestapelten Caches aber eine sehr hohe thermische Dichte auf und wird entsprechend schnell heiß.
Unter Volllast habe ich eine Durchschnittstemperatur von 83°C gemessen, was in Anbetracht des Hitzkopfes und der relativ hohen Raumtemperatur ein sehr ordentlicher Wert ist. Die CPU wurde über den Curve Optimizer leicht undervolted und konnte so im Benchmark einen Durchschnittstakt von 4325MHz bei 1,20V auf allen 8 Kernen halten. Der Temperaturunterschied zum großen Custom Loop (420mm Radiator, großer AGB) im Corsair 7000D war in diesem Test erstaunlich gering (5-6K).
Gaming
Da ich das Gehäuse aller Voraussicht nach eine längere Zeit nutzen werde, haben mich besonders die Temperaturen der vertikal montierten Grafikkarte interessiert. Deshalb habe ich für den Gaming Test dieses Mal Borderlands 3 herangezogen. Wie sich bei Tests in jüngster Zeit herausgestellt hat, verlangt die Unreal-Engine in diesem Titel der Grafikkarte alles ab und deckt auch zuverlässig Hotspot-Probleme auf. Ideal also, um die Tauglichkeit dieser Montageart in Verbindung mit der genutzten Grafikkarte zu validieren.
Im Spiel lief der 5800X3D mit durchschnittlich 65°C verhältnismäßig warm, was aber auch nicht verwunderlich ist, pustet die 6900XT ihre knapp 300W TDP doch direkt in den massiven CPU-Kühler hinein. In der Praxis ist das keine große Sache, denn erstens liegt die zulässige Temperatur für die CPU bei 90°C und da ich die Grafikkarte außerhalb von Tests undervolted betreibe und sie auch selten kontinuierlich zu 100% ausgelastet ist, liegen die Temperaturen bei regulärer Gaming-Last deutlich unter den Testwerten.
Die horizontale Anordnung der Heatpipes der verwendeten Grafikkarte ist in Verbindung mit dem guten Airflow des Gehäuses und dem großen Abstand zur Seitenscheibe offenbar absolut unkritisch. Bei weniger als 1500rpm Lüfterdrehzahl hielt sich der Takt der Grafikkarte kontinuierlich bei >2400MHz und auch die Temperaturen von ~75°C Kern respektive ~90°C Hotspot waren absolut unbedenklich.
Zwischenfazit
Wie nicht anders zu erwarten, sind die Temperaturen im Dark Base Pro 901 ganz vorne mit dabei. Mangels konstanter Raumtemperatur, unterschiedlicher Lüfter etc. ist ein Direktvergleich mit anderen Gehäusen im Rahmen meiner Möglichkeiten leider nicht durchführbar. Ich kann aber berichten, dass die Grafikkarte im Dark Base Pro etwas kühler läuft als im Corsair 7000D Airflow und die Lüfter im Idle auch nicht so oft anspringen – ich muss aber auch dazu sagen, dass im 7000D ein Radiator in der Front den Airflow etwas behindert. Im Allgemeinen ist um die Grafikkarte herum aber im BeQuiet! Case nochmal einige Centimeter mehr Platz, was den Temperaturen zugutekommen wird. Die verbauten Silent Wings 4 Lüfter lassen sich über den internen Fan-Controller des Dark Base Pro 901 in 400rpm Schritten steuern. Auf der kleinsten Stufe mit ~400 rpm sind die Lüfter praktisch unhörbar und das, obwohl ich zugunsten des Airflows auf geöffnete (und somit nicht gedämmte) Front und Deckel setze.
Bei 800rpm fangen die Lüfter dann an hörbar zu werden, bewegen dafür aber auch schon spürbar mehr Luft. Für eine längere Gaming-Session ist das genau die richtige Wahl, weil die Abwärme der Komponenten so spielend aus dem Gehäuse befördert wird und der Geräuschpegel immer noch unter dem der Grafikkartenlüfter liegt. Die Einstellungen darüber (1200/1600/2000rpm, wobei die Silent Wings mit 1900rmp max. angegeben sind) sind dann aber nur noch für Tests oder Benchmark-Runs relevant, weil sie für empfindliche Ohren schlicht zu laut sind und im Normalfall auch gar nicht so viel Luft bewegt werden muss.
85 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Urgestein
Moderator
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Veteran
Urgestein
Mitglied
Urgestein
Urgestein
Moderator
Urgestein
Veteran
Mitglied
Veteran
Urgestein
Mitglied
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →