Augenscheinliche Rückstande und Veränderungen
Im Inneren des Radiators sind deutliche Rückstände von Kalium-Aluminium-Fluorid (Flux) als sichtbare Verkrustung nachweis- und sogar gut sichtbar. Im Auslass der Kanäle sind zudem diskrete Partikel von Kalium-Aluminium-Fluorid eingeschlossen, die nicht nur den Wasserfluss mit der Zeit extrem stören können, sondern auch zu kompletten Verstopfungen führen können. Man muss nur einmal die Bilder betrachten.
Im oberen Bild sehen wir zudem signifikante Mengen der gelierten Kühlmittelzusätze. Das, was fast schon wie eine Art Haut auf dem Aluminiumkörper liegt und sich als Schicht abgesetzt hat, ist ebenfalls Kalium-Aluminium-Fluorid, kurz Flux. Und wer immer noch nicht weiß, worum es sich beim Flux eigentlich handelt: es ist ein korrosives Flussmittel, dass man für das preisgünstige Verlöten der Aluminiumteile zwingend benötigt. Ohne ginge es zwar auch (nicht-korrosives Verfahren), aber dann würden auch die Kosten steigen.
Raster-Elektronen-Mikroskopie
Betrachten wir nun einmal so eine angegriffene Oberfläche unter dem Raster-Elektronenmikroskop und staunen über die bizarre Landschaft! Das ist ein chemischer Fallout allererster Güte, leider. Glattes Aluminium oder gar eine beschichtete Oberfläche (Coating) sähen sicher anders (besser) aus.
Energiedispersiven Röntgenspektroskopie (EDX)
Doch was ist eigentlich an chemischen Elementen alles drin? Genau dafür gibt es solche Analysen, die Ihr ja noch von meinem Artikel zur MX-4 kennt. Werfen wir also einmal einen genaueren Blick auf die Zusammensetzung:
Wir sehen in großer Menge Aluminium, Fluor und Kalium, was eindeutig auf das extrem korrosive Flux hinweist. Dazu kommt noch der übliche Kohlenstoff, etwas Sauerstoff und Magnesium. Natürlich könnte man das Ganze auch nicht-korrosiv lösen, doch das sehen wir auf der nächsten Seite. Im Übrigen kann man diese Dinge auch nicht so einfach rückstandlos herausspülen. Eine vermeintlich gründliche Reinigung nach dem korrosiven Hartlöten kann die Symptome sicher lindern und beim Einsatz passender Zusatzstoffe im Kühlmittel sicher auf für längere Zeit ganz gut unterdrücken, aber wirklich sicher ist auch diese Nacharbeit leider nicht. Und vor allem in Deutschland würde das Ganze auch noch aus Umweltgründen richtig teuer (Stichwort Entsorgung). Das aber spielt in China eher eine untergeordnete Rolle.
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