Eigentlich sollte man primär die Teile direkt dort kühlen, wo auch die Abwärme entsteht. Die Shunts kann man natürlich so nicht kühlen, aber Spulen und Kondensatoren könnte man durchaus gut thermisch an eine Kühlfläche anbinden. Könnte, denn man hat es weder gemacht noch überhaupt eine Möglichkeit dafür vorgesehen! Denn auch die vier bisher bei mir getesteten GPU-Wasserblöcke für die GeForce RTX 4090 FE sind dort letztendlich ohne jegliche Kühlmöglichkeit. Der Kupferblock ist bei allen einfach zu kurz. Unverständlich, aber es ist leider so. Das wirkt fast so, als hätte es die Thermal Map von NVIDIA nie gegeben.
Zur Ehrenrettung muss man aber sagen, dass ja auch NVIDIA selbst gar nicht so weit gedacht hat. Und somit bleibt die Stelle vorn erst einmal richtig heiß. Aber es gibt ja immer noch die Backplates, die man zur Stabilisierung und auch passiven Kühlung nutzen kann. Erinnert sich noch jemand an meinen Pad-Mod für die GeForce RTX 3080 FE, der dann von NVIDIA still und leise 1:1 in die laufende Produktion übernommen wurde? Es gibt nun einmal immer wieder Dinge, die man erst als Außenstehender anschieben muss, leider. Damals war es der heiße GDDR6X-Speicher, heute ist es halt der Stromanschluss. Irgendwas ist scheinbar immer.
Ich habe mir also die Aluminium-Backplate für den Heatkiller V Pro geschnappt und an den relevanten Stellen kleine 5-mm-Löcher reingebohrt, damit ich mit der Kamera bis auf die Platine herunter messen kann. Mit einer hochauflösenden Industrie-Kamera und den 640 Messpunkten des Bolometers in der Breite kann man das sogar bedenkenlos machen, mit einer kleineren Handheld-FLIR oder einem CAT Smartphone geht so etwas grandios schief. Ich habe trotzdem erst einmal eine Kontrollmessung ohne platzierte Pads gemacht, weil ich auch das gemessene Lötauge gewechselt habe. Die Temperaturen waren absolut deckungsgleich
Danach habe ich in die Mulde mit den Öffnungen ein dünnes 1-mm-Pad gelegt, um zur restlichen Umgebung plan zu werden. Dann habe ich dickere, sehr softe Pads aufgelegt (2,5 mm wären ideal, ultra-soft mit 3 mm geht auch) und ich habe die Pads mit einem Skalpell vorsichtig an den relevanten Messpunkten ausgeschnitten. Wir sehen den glühenden Steck-Kontakt mit der Shunt-Sitzheizung und die Lötaugen des 12VHPWR-Anschlusses. Ich habe hier im Bild z.B. erst einmal das Original-Pad von Watercool verwendet, das man eigentlich für die GPU vorgesehen hatte. Nur muss man die von hinten nun wirklich nicht kühlen.
Damit ist der Pad-Mod fertig und wir sehen, dass es eine sehr einfache Lösung ist. Wie gut die performt, sehen wir auf der nächsten Seite mit der Messung.
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