MC SP und ihre erneute Zufälligkeit
Wie schon bei den i9 Chips habe ich nun noch die MC SP der P- und E-Core SP einer jeweiligen CPU zusammen geplottet und aufsteigend nach MC SP sortiert. Hier bestätigt sich erneut, dass sich von der MC SP nicht auf andere SP Werte schließen lässt. Im Vergleich zu den i9 CPUs sehen wir dass die vorkommenden MC SP Werte ca. 5 Punkte niedriger sind, aber aufgrund der geringen Anzahl an Datenpunkten, ist dies aber nicht wirklich verlässlich.
Zwischen den SKUs unterscheidet sich die MC SP also am wenigsten, sodass man ausgehend davon auch mit einem i5 noch sehr gute Taktraten auf dem RAM erzielen können sollte. Außerdem kommt ja noch hinzu, dass die MC SP nicht der einzige Faktor beim RAM-OC ist und sich mit einer MC SP von 72 beispielsweise Taktraten jenseits der 8200 Mbps stabilisieren lassen, ein entsprechendes Mainboard und RAM-Kit vorausgesetzt.
Zusammenfassung
Anders als noch bei Alder Lake, wo „kleine“ und „große“ CPUs hergestellt wurden, in Form der “C0” und “H0” Steppings mit entsprechend mehr oder weniger physischen Kernen, wird Raptor Lake nur als B0 gefertigt. Entsprechend werden alle SKUs, von i9 über i7 bis i5 aus diesem einen Silizium-Grundriss von Intel “heraus-gebinnt”. Wenn eine B0 CPU nach der Fertigung nun also z.B. zwei defekte P-Kerne hat, kann sie schon kein i9 oder i7 mehr werden. Die Chancen, dass die restlichen 6 Kerne trotzdem von hoher Qualität sind, ist dann wiederum relativ gering. Wechselwirkungen zwischen Intels Binning für die jeweiligen SKUs und der Siliizium-Qualität innerhalb einer SKU dürften also auch eine große Rolle in unseren Daten spielen, wie auch bereits in den Kommentaren unter dem letzten Teil zur Sprache kam.
Auch wenn es von Intel keine verlässlichen Informationen darüber gibt, ob i5 CPUs unterhalb der i5-13600 SKUs auch aus einem echten Raptor Lake B0 Die bestehen können, lassen unsere Daten dies doch sehr stark vermuten. Bei den kleineren i5 Chips, die sich ja ohnehin nicht übertakten lassen, darf es wohl wahlweise gerne mal der Chip-Bodensatz aus dem Raptor Lake- oder Alder Lake-Fass sein, sofern zumindest die iGPU noch funktionsfähig ist.
Bei den i9 CPUs lässt sich die Differenz in der Silizium-Qualität zwischen K und KF noch dadurch erklären, dass Intel wohl viele potentielle 13900K CPUs zurückhalten dürfte, um sie später zum bereits bestätigten 13900KS hochzustufen. Denn ein 13900KS ist auch nichts anderes als ein 13900K mit mindestens überdurchschnittlich guten Kernen. Wie groß der Unterschied wirklich ist, wird sich evtl. in einem weiteren Part bei uns auf der Website noch zeigen. Ein i9 mit defekter iGPU kann aber nicht mehr zum KS werden und entsprechend dürfte sich so die dort höhere Durchschnitts-SP erklären.
Umso interessanter ist es, dass sich der Trend der tendenziell besseren KF SKU auch bei i7 fortsetzt, wo aber eben keine guten K Chips zurückgehalten werden (sollten). Vermutlich handelt es sich hier nur um ein Artefakt der relativ kleinen Datenmenge. Falls wir die Möglichkeit bekommen, auch bei den kommenden KS Chips wieder auf Schatzsuche zu gehen, dürfte der Vergleich der Daten besonders interessant sein. Zwar ist davon auszugehen, dass sich die absoluten Werte zwischen K/KF und KS nicht direkt vergleichen lassen, aber theoretisch sollten die Kurven von i9 K und KS zusammen in etwa der des 13900KF entsprechen. Dieser wird sicher nicht der letzte Binning-Artikel sein.
An dieser Stelle bleibt mir nur noch einmal Danke an MIFCOM zu sagen für den Zugang zu den CPUs, und euch einen unfallfreien Freitag, den 13. zu wünschen!
6 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Urgestein
Veteran
Mitglied
Mitglied
Mitglied
Mitglied
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →