Temperaturen und Workarounds
Ich habe diesen Abschnitt mit Absicht auf die letzte Seite gestellt, weil ihn sonst wieder keiner findet. Und nur so viel: Wenn man das Power Limit ehrlich und zweckmäßig seiner verwendeten Kühlung anpasst, dann ist Raptor Lake sogar etwas einfacher zu kühlen als Alder-Lake. Es steht und fällt alles mit dem richtigen Kontakt zwischen Heatspreader (IHS) und dem Kühlerboden. Ich hatte in keiner Testphase kühltechnische Probleme, weder mit der Pure Loop 360 von be quiet!, noch mit meinem Alphacool-System samt Chiller. Wer den Raptor Lake mit weit über 300 Watt frei laufen lässt, nur weil es das Motherboard komplett hirnlos suggeriert (Wasserkühlung und 4096 Watt), ist am Ende selbst schuld. Mit den üblichen 288 Watt Settings geht das komplett klaglos und eine thermische Sicherungs-Leine hat die CPU ja eh eingebaut. So wie die Ryzen 7000 ja auch. Deshalb gibt es jetzt hier im Fazit auch keine ausführliche Thematisierung, denn wer sich solche Systeme selbst baut, der sollte auch wissen, worauf er sich einlässt.
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Zusammenfassung
Jetzt wird sich wohl jeder fragen, wie das mit der Dreiviertel-Krone im Titel eigentlich gemeint sei. Es ist, rein statistisch gesehen, ein eindeutiger Sieg des Core i9-13900K gegen den Ryzen 9 7950X beim Gaming, wobei das Leben ja eben nicht nur aus purem Daddeln besteht. Im Workstation- und Creation-Bereich gewinnt der Core i9-13900K zwar sehr oft, aber eben auch nicht immer. Und selbst wenn er beim Gaming sogar noch einen Tick effizienter zu Werke geht als der AMD-Gegenspieler Ryzen 9 7950X, so ist er doch unter Volllast beim Compute oder Rendern der Liebling jedes Energieversorgers. Ja, die Gaming-Krone hat er sich durchaus redlich verdient, wobei der Vorsprung mit bis zu 4 Prozentpunkten jetzt nicht so riesig ausfällt, als dass man von einem Erdrutschsieg sprechen könnte.
Es sind die kleineren Details die zählen, aber subjektiv wird man den gut messbaren Unterschied dann nicht mehr wirklich spüren. Aber er ist nicht wegzudiskutieren. Und kühlbar ist die CPU auch, wenn man es im BIOS nicht mit der Entfesselung übertreibt. Unlimited macht man besser nicht, sonst kommt bei weit über 300 Watt auch die stärkste AiO-Kompaktwasserkühlung ins Schwitzen. mit dem gewählten Power Limit von 288 Watt im BIOS hatte die zum Gegentest verwendete be quiet! Pure Loop 3060 keine Probleme, der Chiller und die Custom-Loop-Wasserkühlung sowieso nicht.
Vor allem Anwendungen im Teillastbereich liegen dem Core i9-13900K und so ist diese CPU, wenn sie nicht gerade 24/7 rendern muss, für viele Anwender im professionellen Bereich eine echte Überlegung wert. Das Einzige, was hier einen expliziten Kauftipp verhindert, ist der Sockel LGA 1700, der mit Intels 13. Generation gleichzeitig ein Ende findet. Ob man jetzt so eine CPU noch einmal neu kauft, wird wohl auch davon abhängen, ob man (wie ich) bereits ein gutes Z690 Motherboard besitzt oder sich noch einmal ein neues LGA-1700-Board mit Z790 oder Z690 Chipsatz kaufen muss. Das würde sich nämlich eher weniger lohnen.
Als Upgrade auf eine kleinere CPU der 12. Generation ist der Core i9-13900K aber sicher eine akzeptable Offerte, die zudem mit 749 Euro (Straßenpreis am 20.10.22 um 8 Uhr) fast 100 Euro günstiger ist, als ein Ryzen 9 7950X. Es ist am Ende noch einmal eine kleine Machtdemonstration, die aber leider auch zeigt, dass das Ende der monolithischen Riesen-Chips final erreicht wurde und der Sockel damit in einer Sackgasse feststeckt. Somit ist diese CPU also auch für die Zukunft ein gutes Erbstück für die Galerie, wenn sie in ein paar Jahren ihren Zweck erfüllt hat. Meteor Lake wird dann sicher wieder eine ganz andere Geschichte.
Intel Core i9-13900K, 8C+16c/32T, 3.00-5.80GHz, boxed ohne Kühler (BX8071513900K)
siehe Shop | 469,98 €*Stand: 27.07.24 18:17 | |
Onlineshop: lagernd, Lieferung 2-3 WerktageBerlin, Dortmund, Hamburg, Hannover/Laatzen, München, Stuttgart: lagernd (keine Online-Reservierung möglich)Düsseldorf: nicht lagerndStand: 27.07.24 18:17 | 469,98 €*Stand: 27.07.24 18:20 | |
Lagernd im Außenlager, Lieferung 2-3 WerktageStand: 27.07.24 18:30 | 478,77 €*Stand: 27.07.24 18:32 |
Der Core i5-13600K geht natürlich im Strahlenkranz des Core i9-13900K ein wenig unter, aber er hat durchaus zeigen können, dass er kein Schwächling ist. Nur trifft ihn das Problem mit dem Ende des Sockels LGA1700 noch viel härter, denn wer will schon ein Side-Grade? Gut, die kleineren B660-Boards gibt es für unter 200 Euro und man kann durchaus auch hier noch neue Systeme bauen. So gesehen passt das durchaus. Der aktuelle Straßenpreis von rund 400 Euro (gleicher Stand wie oben) passt noch, denn er ist ab und an sogar schneller als ein Core i7-12700K und trotzdem rund 30 Euro günstiger.
Manchmal kratzt er sogar bei der Performance am Core i9-12900K, vor allen in Spielen und Anwendungen im Teillastbereich. Der Ryzen 7 7700X ist rund 60 Euro teurer, nicht immer wirklich schneller, aber er setzt aber wenigstens auf einen etwas zukunftsträchtigeren Sockel. Für einen Wechsel von einem alten Core i5 oder Core i3 der 12. Generation mag der i5-13600K aber noch einen Sinn ergeben, wenn man keine sonstige Hardware nachkaufen muss. Trotzdem muss man wirklich abwägen, ob man mit dem Sockel AM5 nicht doch besser in die Zukunft planen sollte.
Intel Core i5-13600K, 6C+8c/20T, 3.50-5.10GHz, boxed ohne Kühler (BX8071513600K)
Lagernd im Außenlager, Lieferung 2-3 WerktageStand: 27.07.24 18:30 | 253,94 €*Stand: 27.07.24 18:32 | |
siehe Shop | 253,95 €*Stand: 27.07.24 18:17 | |
Onlineshop: lagernd, Lieferung 2-3 WerktageBerlin, Dortmund, Hamburg, Hannover/Laatzen, München, Stuttgart: lagernd (keine Online-Reservierung möglich)Düsseldorf: nicht lagerndStand: 27.07.24 18:17 | 253,95 €*Stand: 27.07.24 18:20 |
Was Intel etwas in die Karten spielen könnte, ist die breite Verfügbarkeit passender Motherboards im etwas günstigeren Segment und deren zum Teil viel niedrigerer Preis bei adäquater Ausstattung. Genau da wird es bei AM5 und den Mitteklasse- oder gar Einsteiger-Motherboards aktuell richtig schwierig. Man kann mit Intel-Unterbau beim Motherboard auch im unteren Bereich locker 100 Euro sparen, die CPUs sind im Verhältnis auch günstiger. Und man kann mit Raptor Lake sogar noch DDR4-RAM nutzen, was bei AM5 definitiv nicht mehr geht.
Trotzdem darf man bei aller Euphorie nicht vergessen, dass Sockel LGA 1700 nach Raptor Lake mausetot ist und den Muti-Chip-Designs wie dem Ryzen 7000 oder eben dann später auch Meteor Lake die Zukunft gehört. Raptor Lake ist also auch so etwas wie ein in Silizium verewigtes Ein-Chip-Fossil, dass aber alles andere als handzahm ist. Nur will es auch im Verhältnis zur Performance ordentlich gefüttert werden, das muss man stets beachten. Wer genügend Futter bereit stellt, wird sicher genügend Freude daran haben.
Die getesteten beiden neuen CPUs wurden von Intel leihweise zur Verfügung gestellt, wie auch sechs Ryzen Modelle. Der Ryzen 7 5800X3D und alle älteren Intel-CPUs sind aus meinem Privat-Bestand und wurden selbst erworben. Motherboard und Speicher stammen aus dem Handel bzw. von MSI sowie Corsair und wurden, wie auch die CPUs, lediglich mit der Bedingung zur Verfügung gestellt, die Sperrfristen für diese Produkte einzuhalten. Eine direkte oder indirekte Einflussnahme oder Aufwandsentschädigung fand nicht statt.
- 1 - Einführung, Vorbemerkung und CPU-Daten
- 2 - Was ist neu bei Raptor Lake?
- 3 - Test-Setup und Methoden
- 4 - Gaming Performance HD Ready (1280 x 720 Pixels)
- 5 - Gaming Performance Full HD (1920 x 1080 Pixels)
- 6 - Gaming Performance WQHD (2560 x 1440 Pixels)
- 7 - Autodesk AutoCAD 2021
- 8 - Autodesk Inventor 2021 Pro
- 9 - Rendering, Simulation, Financial, Programming
- 10 - Wissenschaft und Mathematik
- 11 - Leistungsaufnahme und Effizienz
- 12 - Zusammenfassung und Fazit
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