Kommen wir nun zum covern der CPU und der Applikation der Wärmeleitpaste. Ich schrieb ja bereits, dass der IHS so wahnsinnig dick ist. Im Verhältnis dazu ist die Schicht der Wärmeleitpaste wirklich dünn, kann aber durchaus noch einen gewissen Einfluss ausüben, wenn man es denn komplett falsch angeht. Trotzdem ist es, um es mal überspitzt zu formulieren, fast schon egal, was man da draufkleistert. Hauptsache schön dünn. Das klingt jetzt zwar etwas flapsig, aber ob man nun auf die 20 K Delta noch ein bis zwei mehr draufpackt, ist dann fast schon egal. Um es mal im Umkehrschluss zu beschreiben. Wenn ich die Wassertemperatur um 5 Grad absenke, ist die CPU auch nur 1-2 Grad kühler, wenn überhaupt. Doch Bange machen gilt nicht, legen wir mal los. Denn ich bin schon gespannt, der Sockel ist es auch.
Zunächst will ich die Aussparungen abdecken, damit sich der Schmand hier später nicht festsetzt. Auch wenn AMD die sichtbaren Bauelemente in den Lücken festgeklebt und zumindest partiell mit Lack überzogen hat – ich muss so etwas einfach nicht haben. Natürlich ist die Paste im Allgemeinen auch nicht elektrisch leitend, aber sie gehört dort einfach nicht hin. Mechanisches Säubern und Rubbeln ist im Nachhinein dann eh die schlechteste Ordnungsmaßnahme. Also besser erst gar nichts mit Paste einsauen.
Dazu habe ich mir aus schwarzem Isolierband (es geht natürlich auch grünes, gelbes oder rotes) die benötigten acht kleinen Streifen geschnitten, die breiter und auch länger als die Einbuchtungen sein müssen. Die überstehenden Seiten (ca. 1 mm) und der Streifen lassen sich dann mit einem Wattestäbchen eindrücken und an den Rändern auch leicht andrücken. Das passt dann schon recht ordentlich, aber man muss aufpassen, dass nichts umklappt und später zwischen IHS und Kühlerboden gerät.
Anschließend habe ich die CPU noch bündig oberhalb der ersten Sicke außen umlaufend mit weiteren, längeren Streifen abgeklebt. Erstens fixiert man dadurch die acht kleinen, bereits aufgelegten Streifen und Zweitens deckt man so auch den Rest des Randes noch gut ab.
Wir sehen auf dem Bild unten die fertig abgeklebte CPU. Man kann mit der Fingerkuppe von innen nach außen überprüfen, ob wirklich nichts so übersteht, dass es später stören würde.
Jetzt kommt die Wärmeleitpaste an die Reihe. Nicht zu dünn und lieber etwas viskoser, denn man bekommt die Paste durch die hohen Anpressdrücke eigentlich immer dünn genug gedrückt. Klecks und gut, das vertut sich mit Leichtigkeit.
Das Verschrauben des Kühlers ist ebenfalls unkompliziert. Maß nehmen, auflegen und gleich mittig mit der Hand VOR dem Verschrauben ordentlich festdrücken. Dann kann man die Schrauben alternieren und diagonal bis zum Ende festziehen. Das war es dann auch schon und man muss hier auch nicht mit zig Klecksen, Würsten oder sonstigen Kunstformen herumexperimentieren. Alle getestet, es bringt aus meist mehr Schmand neben der CPU auch keine Verbesserung mehr.
Nach der Benutzung kann man den Kühler auch schön einfach wieder abnehmen, da die CPU ja durch den LGA-Sockel festgehalten wird. Danke dafür! Wir sehen anhand der Schicht, dass die vier äußeren Ecken, die abfallen sind, nicht mit Paste bedeckt sind, wohl aber die vier Nasen an den Längskanten. Die sind nämlich deutlich ebener. Wenn das Bild der Wärmeleitpasten-Reste so aussieht wie hier, hat man auch nichts falsch gemacht.
Danach zieht man das Isolierband von außen nach innen hin einfach ab und erhält eine saubere CPU, die aussieht wie neu! Man muss ja nicht immer alles verdrecken, sauber lebt es sich gleich viel unbeschwerter…
Sollten an den Kanten noch kleinere Reste stehen bleiben, kann man die mit einem kleinen Spatel von unten nach oben hin abziehen. Verreiben bringt nichts.
Und nachdem wir das nun auch verinnerlich haben, geht es auf die Suche nach den Hotspots und zu den Temperaturmessungen. Und ja, das wird wirklich interessant, garantiert!
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