Vorbemerkung zu den Messungen
Ich messe diesmal reale Netto-Streams und keinen synthetisch erzeugten Datenverkehr. Auch wenn die damaligen Messungen mit iPerf im alten Setup immer ganz gut aussahen: Die Wirklichkeit im täglichen Alltag (vor allem bei stundenlanger Nutzung mit vielen Clients und verschiedenen Anwendungen) kann das natürlich nicht abbilden und sie holt einen auch recht schnell ein. Ausgangsstück der heutigen Messung ist (praxisbezogen auf meine Belange) immer der Router samt aktivem Gigabit-Internet im EG. Das bedeutet natürlich auch, dass die 2,5-G-Buchse des Routers bereits mit dem FTTH-Modem belegt ist und man kein schnelles NAS anschließen kann. Allerdings sind Durchsätze über 1 GBit/s eh theoretischer Natur, denn es reichen bereits wenige Meter Entfernung zwischen den Geräten, um die Maximaldurchsätze wieder auf das übliche Maß schrumpfen zu lassen.
2,4 GHz Band
Ich habe den Internet-Durchsatz für die die Bereiche im EG an jeweils zwei Standorten im direkten Nahfeld zum Router/Repeater (<=2 Meter) bzw. zwei Räume und drei Wände weiter sowie im Vergleich auch einmal mit dem eingesteckten Ethernet-Kabel (NAS) getestet. Die Internetverbindung lag dabei im Messzeitraum stets über 950 Mbit/s, was in etwa 119 MB/s entspricht. Da die Netto-Durchsatz-Raten im Clienten eh immer darunter lagen, kann man hier die Schwankungen komplett vernachlässigen. Kurze Drops fallen, auch dank Puffer in den Applikationen, kaum bis gar nicht ins Gewicht. Um OG steht Nah für die Position direkt neben dem Repeater und Mittel dann im Nachbarraum (Gasbetonwand mit 240 mm). Weit bedeutet dann wie schon im EG zwei Räume weiter (drei Wände)
Da die Durchdringung von Decke und Treppenhaus im 2.4 GHz Band eher gut ist, konnte ich mir den zweiten FRITZ!Repeater 6000 im EG sogar sparen und nutze wahlweise auch gar keinen Repeater. Gestreamt wird ein auf dem Server erzeugtes Datengemisch aus reinen Zufalls-Daten (bzw. das Ganze rückwärts als Schreiben auf den Server vom Notebook aus), was eine mögliche Kompression natürlich verhindert, allerdings auch die Wirklichkeit von bereits komprimierten Installationspaketen und Multimedia-Streams ziemlich exakt ab- und nachbildet. Das erreichte Ergebnis ist in der Summe recht gut, konnte aber nur früh zwischen 3 und 5 Uhr erreicht werden, wenn andere Netzwerke gerade im datenleeren Erholungsmodus vor sich hin dümpelten. Ansonsten kann man im Weit-Modus gern noch bis zu 30% abziehen.
5-GHz-Band und Wi-Fi 5
Das Ganze habe ich noch mit dem “alten” Setup gemessen, so dass man später auch zum direkten Vergleich bei Einzel-Clients gelangt. Als Router ist hier die FRITZ!Box 7590 aktiv, die Strecke nach oben realisieren zwei wirklich gute FRITZ!Repeater 2400. Die Positionen der Messpunkte sind gleich, allerdings klappt das alles dann ganz ohne Repeater überhaupt nicht mehr. Wir sehen auch, dass die Zuhilfenahme des zweiten Repeaters fast schon zu einer Art Leistungsexplosion führt, weshalb ich das auch permanent seit 2019 so betreibe. Ja, es läuft, aber manchmal fehlt im Videostudio dann doch noch die letzte Performance. Ein bisschen mehr darf das dann schon noch sein, auch wenn es eigentlich Jammern auch hohem Niveau ist. Wie bereits geschrieben, es sind MB/s keine Mbit/s.
5-GHz-Band und Wi-Fi 6
Nach dem Umbau funken nun die FRITZ!Box 4060 und die zwei FRITZ!Repeater 6000. Ich habe zwar im normalen Alltag jetzt sowohl im OG als auch im EG (Lager, Küche) noch weitere FRITZ!Repeater 1200 AX im Einsatz, diese aber hier im direkten Vergleich nicht mit abgebildet. Das würde vor allem im OG im Fernbereich noch einmal bis zu 20% mehr Durchsatz bringen. Oder aber man lässt die dicken Türen offen, was im Winter dann sicher keine wirklich gute Idee ist. Da ich aber vergleichbar bleiben möchte, lasse ich die zusätzlichen Repeater erst einmal weg und die Türen zu.
Zusammenfassung und Fazit
Alle drei verwendeten Geräte tun genau das, was sie sollen und das war ja sicher auch das Hauptanliegen des Herstellers. So gesehen ist also alles komplett im grünen Bereich und man darf auch gern von einem echten Performance-Booster sprechen. Wi-Fi 6 ist zwar keine Allzweckwaffe für die Wände, aber eine tolle Sache bei extrem viel Traffic mit sehr vielen Geräten und möglichen Störfaktoren. Es ist einfach stabiler, das muss man anerkennen. Die Geräte sind wie eine richtig nette Familie, weil sie auch mit- und untereinander gut kommunizieren.
Die FRITZ!Box 4060 ist für alle, die bereits ein externes Modem des Kabel- oder Glasfaseranbieters nutzen keine schlechte Wahl. Bis auf ein paar Details ist eigentlich alles drin und dran. Was für die FRITZ!Box 4060 spricht, ist auch die konsequente Fortführung der ganzen FRITZ!OS-Updates. Das ist, zusammen mit dem Service, im Gegensatz zu fast allen Mitbewerbern wirklich vorbildlich gelöst, denn Fehler werden transparent benannt und auch zügig behoben. Das GUI ist weitgehend selbsterklärend und auch intuitiv zu erlernen.
Bei der ansonsten tadellosen FRITZ!Box 4060 fehlen mir jedoch mindestens ein weiterer Ethernetanschluss und leider auch die Telefon-Buchse (TAE). Ansonsten wäre es wohl ein echtes Rundherum-Glücklich-Gerät geworden. Zusammen mit dem notwendig gewordenen kleinen Switch und dem DECT-TAE Umsetzer (schwer zu bekommen) für den Fax-Teil des teuren Multifunktions-Laser steigt jedoch die Leistungsaufnahme in der Summe im Vergleich zur FRITZ!Box 7590, die das alles auch in einem Aufwasch kann, um bis zu 20 Watt. Die fehlende Wandhalterung gibt es dann zumindest beim Drittanbieter.
Der FRITZ!Repeater 6000 ist das eigentliche Sahnestück der ganzen Kollektion. Die verbaute Technik könnte auch aus einem professionellen Gerät stammen und die Features, das Gerät sowohl per Ethernet als auch per WLAN als Access-Point oder Repeater zu nutzen, sind wirklich überzeugend. Auch wenn das Teil ohne Ethernet-Verbindung zum Router kein wirkliches Tri-Band mehr bietet, weil der eine 5-GHz-Kanal quasi stets als exklusive Router-Anbindung fungiert, ist es immer noch schnell genug, um den direkten Vorgänger FRITZ!Repeater 3000 grandios zu überflügeln. Auch hier gibt es keine Wandhalterung ab Werk, dafür aber viel gute Laune. Dafür vergebe ich auch gern einen expliziten Kauftipp, weil der FRITZ!Repeater 6000 einfach gut ist.
Der FRITZ!Repeater 1200 AX ist so eine Art Butter-und-Brot-Gerät. Das mit dem Wi-Fi 6 funktioniert, aber das war es dann auch schon. Zumindest gibt es auch nichts Nachteiliges zu berichten, denn das Teil ist einfach komplett auffällig unauffällig. Das kann man durchaus auch als Kompliment verstehen, aber es ist so, wie es ist. Es funktioniert, auch wenn man optisch etwas mehr Eleganz statt des klobigem Würfel-Designs erwarten dürfte. Dann hätte es sicher auch mit der Steckdose unterm Lichtschalter geklappt. Aber dieses Problem haben leider auch andere Geräte. Nur muss man es auch mal mit erwähnen. Vielleicht erhört einen ja mal wer.
Insgesamt betrachtet ist der Umbau also mehr als nur ein reines Side-Grade auf eine höhere Nummer gewesen. Der Zugewinn an Stabilität und auch Performance ist zwar nicht so groß, wie ich es vielleicht erträumt hatte, aber er ist nicht nur messbar besser geworden sondern es ist vor allem auch im Alltag in vielen Situationen eine deutlich spürbare Änderung. Denn der Unterschied zwischen benutzbar und unnütz definiert sich nicht über pure Prozentzahlen, sondern einzig und allein über den Erfolg im täglichen Einsatz. Und genau diese Prüfung hat das Gesamtsetup wirklich gut bestanden. Es ist wie mit den GPU-Tests und Furmark, denn wer spielt schon den ganzen Tag iPerf im Netz? Also ich zumindest nicht. Passt also!
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