Zusammenbau des Systems
Mit dem Bau in kleinen Gehäusen kenne ich mich aus, im Vergleich zu manch früherem Werk ist das Revolt 3 da schon fast wieder geräumig. Wer mein letztes ITX-Abenteuer nochmal nachlesen möchte, kann dies hier tun:
Eigenes ITX-Gehäuse aus dem 3D-Drucker – Selbstversuch, Bautagebuch und Benchmarks | Praxis
Sind erstmal alle Seiten vom Gehäuse abgenommen, ist der Einbau und Zugriff auf die einzelnen Komponenten wie bereits gezeigt recht einfach. Das Mainboard sollte – wie auch bei großen Systemen – am besten außerhalb des Gehäuses mit Prozessor, Arbeitsspeicher und SSDs bestückt werden, bevor es ins Gehäuse wandert.
Auf die genauen Schritte gehe ich hier nicht weiter ein, weil es am Ende auch einfach von den gewählten Teilen abhängt, aber folgende grobe Reihenfolge kann ich empfehlen: Zuerst das bestückte Mainboard einbauen und soweit schonmal Strom, USB sowie Frontpanel-Anschlüsse verbinden. Den Kabelsalat aus vielen kleinen Kabeln umgeht HYTE bei diesem Gehäuse übrigens und fasst sie zu einem einzelnen Stecker zusammen. Anders als bei so ziemlich allen Gehäuses, die ich kenne, wird der Front USB Typ-C Port übrigens nicht intern an das Mainboard angeschlossen, sondern ebenfalls per USB Typ-C an das Rear I/O.
Auf wenig Raum lässt es sich dann mittelmäßiges Chaos aber kaum vermeiden. Dazu sei aber gesagt, dass es hier für mein Review auch nicht auf Schönheit ankommt. Im Zweifelsfall können die später folgenden Temperaturwerte also als “Worst-Case” mit vielen den Luftstrom blockierenden Kabeln angesehen werden. Für einen schöneren Innenraum hier noch ein Tipp: Hinter dem Mainboard keinen Platz verschenken! Zwischen Mainboard-Rückseite und Gehäuse-Seitenteil lässt sich vor Einbau des Boards beispielsweise die EPS-Stromversorgung und auch Lüfter- sowie RGB-Kabel verlegen.
Bezüglich der GPU-Kompatibilität listet HYTE auf der Produktseite übrigens einige Modelle auf, die definitiv in das Revolt 3 passen. Für den Rest muss man sich nach den angegebenen Maßen richten und etwas Glück haben.
Netter Vorteil dieses Gehäuses ist natürlich auch noch, dass es ohne PCIe Riser Kabel auskommt.
Rechts oben im Bild sieht man eine kleine Kuriosität, die ich mir nicht ganz erklären kann. Diese Abdeckung verdeckt die Stromanschlüsse der Grafikkarte, bei besonders breiten GPUs kann es hier also zu Problemen führen. Darüber hinaus wird so aber auch einige Kühlfinnen beziehungsweise deren warme Abluft der Weg nach draußen versperrt. Vielleicht soll damit die Stabilität des Gehäuses verbessert werden, ich kann mir aber keinen Reim darauf machen. Zum Glück lässt sie sich mit zwei Schrauben aber auch einfach entfernen.
Abgesehen von meinem schlechten Kabelmanagement kann man auf diesem Bild aber nochmal gut sehen, dass auch AiO-Wasserkühlungen mit wahlweise herausstehenden Schrauben oder etwas dickeren Lüftern / Radiatoren (insgesamt bis 60mm) verwendet werden können. Wer den 3,5″ Schacht nicht braucht, kann dort übrigens auch noch einige Kabel verstauen!
Die größte Hürde beim Bau dieses Systems war wohl der Einbau der AiO-Wasserkühlung. Eine doch sehr geringe Distanz zwischen Radiator und Pumpenblock, aber gleichzeitig für ATX-Gehäuse ausgelegte Schlauchlänge lässt einen kreativ werden. Den Radiator bei bereits montiertem Pumpenblock also zweimal gedreht, sodass die Schläuche einen “Kringel” bilden. Danach einfach in der sich wie eine Tür öffnenden Halterung festgeschraubt und schon ist auch dieses Problem umschifft.
Zwei weitere Tipps für das eigene System in diesem Gehäuse kann ich noch geben: Falls ihr das integrierte WLAN eures Mainboards nutzen möchtet, setzt auf Antennen mit etwas Kabel bis zum Empfänger. Schraubt ihr die Antennen direkt ans Mainboard werden diese rundherum vom Gehäuse abgeschirmt, was die Reichweiter deutlich verringert. Und wenn das System fertig zusammengebaut ist und nach erfolglosem ersten Startversuch die Panik aufsteigt denkt daran, dass es zwei Schalter für das Netzteil gibt. Einmal am Netzteil selbst und einen Zweiten am Gehäuse. Mir als Vollprofi ist das natürlich nicht passiert, überhaupt nicht!
Im Handbuch gibt es vom Hersteller selbst auch nochmal eine Reihe guter Hinweise:
Mit insgesamt 9,6 kg, wovon 6,3 kg das Gehäuse samt Netzteil ausmachen, ist das System am Ende doch schwerer als gedacht. Einen Marathon würde ich damit jetzt nicht laufen wollen, aber kürzere Strecken lässt sich der Computer dank des Handgriffes auf der Oberseite recht komfortabel tragen.
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