DDR5 Overclocking – 6800 1T stable?!
Wie man bereits im Test der ADATA XPG Lancer DDR5-Module lesen konnte, ist das Übertakten und Einstellen des Arbeitsspeichers auf dem MSI Unify-X sehr schnell, einfach und zudem meistens auf Anhieb stabil, was bei der aktuellen Situation von Z690 und DDR5 keinesfalls selbstverständlich ist. Die Höhe der stabil zu erreichenden Taktraten hängt natürlich auch immer vom RAM Kit, dessen ICs und der Güte des IMC (Integrated Memory Controller) der CPU ab. Hier gelangen leider alle meine Alder Lake CPUs bei DDR5-6800 an ihr stabiles Limit.
Das Unify-X kann aber dafür anhieb direkt diese Taktrate trainieren, ohne wie bei anderen Z690 Mainboards sich Schritt für Schritt beim Takt nach oben trainieren zu müssen. Auch die Einstellung der hierfür wichtigen Spannungen VDD, VDDQ, CPU VDDQ, VDD2 und SA funktioniert problemlos und ohne Limitierungen oder Stabilitätsprobleme durch das Board. Höhere DDR5-Taktraten für Benchmarking sind natürlich auch kein Problem und auch das Finetuning mit BCLK-Schritten von minimal 0,01 MHz könnte granularer nicht sein.
Ein kleines Manko ist, dass der auf den beliebten SK Hynix OEM DDR5-Modulen verwendete PMIC Renesas P8911-Y0 noch nicht entsperrt werden kann, sodass hier noch die Spannung auf 1,435 V begrenzt ist. Boards anderer Hersteller können diesen problemlos entsperren, aber MSI arbeitet bereits daran, dies auch zu unterstützen.
Auch der Betrieb von Command Rate 1T ist kein Problem, wobei zudem noch „Real 1T“ und „N:1“ Modi zur Auswahl stehen, die auch beide unter entsprechenden Bedingungen funktionieren. Im oben erwähnten Test war auch der stabile Betrieb von DDR5-6800 mit Befehlsrate 1T kein Problem, sofern die tCL und 2 Ticks gelockert wurde. Für den Betrieb mit 1T und Latenz-sensiblen Anwendungen ist das Unify-X daher bisher besonders gut geeignet.
Das Tunen der RTLs ist ebenfalls bereits seit frühen BIOS Versionen problemlos möglich, wobei es auch eine „Round Trip Latency“ Training Option gibt, die einen Großteil der Optimierungen automatisch durchführt. Leider lassen sich manuell die RTLs nur auf Channel-Ebene setzen, nicht pro Subchannel, sodass hier zumindest in der Theorie noch ein sehr geringes Latenz-Potential ungenutzt bleibt.
Das Training an sich geht sehr schnell, schneller als bei jedem anderen meiner Z690 Mainboards, was sehr angenehm ist, wenn man sich an das Limit von CPU und RAM-Kit herantasten möchte. Die Anzahl der Training-Loops, bis die automatische Recovery-Funktion zurück ins BIOS wechseln, lassen sich leider nicht umstellen bzw. von 3 erhöhen. Im Gegenzug besitzt der Tuning Controller aber den Retry-Button und solange dieser gehalten wird, probiert das Board immer wieder das Memory Training. Es ist zwar etwas mühselig, das Board durch manuelles Halten des Knopfes zu mehreren Training-Versuchen zwingen zu müssen, dafür gehen diese aber wie gesagt immerhin sehr schnell vonstatten.
Und auch bei den einstellbaren Training Optionen für Kompatibilität oder Performance lässt MSI wirklich keine Wünsche offen. Angefangen von den bereits angesprochenen Round Trip Latency Optimierungen, über den „Lucky Mode“ mit alternativer Training-Strategie, bis hin zu den einzelnen anwählbaren Training Optionen.
Die Auto-Recovery Funktion arbeitet zuverlässig und nur in extrem seltenen Fällen hängt sich das Board beim Boot komplett auf. Auch wird man dann nach einem kurzen Prompt, ob man das BIOS ganz zurücksetzen möchte, direkt ins selbiges zurück geschickt, wo durch Anzeige der JEDEC-Taktrate das gescheiterte Training sofort auffällt.
Abgesehen von den pro Sub-Channel einstellbaren RTLs und einer konfigurierbaren Anzahl an Training-Versuchen, wüsste ich keine Verbesserungsvorschläge was das RAM-OC angeht. Das MSI MEG Z690 Unify-X ist damit was das Einstellen von DDR5 angeht eines der absoluten Topmodelle der Alder Lake Plattform und damit ein defacto Benchmark für alle anderen Mainboard-Hersteller und Modelle.
Restliche Test-Hardware
Eine vollständige Auflistung der für den Test verwendeten Hardware will ich euch natürlich auch nicht vorenthalten:
Testsysteme |
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Hardware: |
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Kühlung: |
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Gehäuse: |
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Peripherie: |
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Messgeräte: |
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